Alles zu analoger Kameratechnik
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Digitales Abfotografieren von Negativen und Dias

Sa 22. Jun 2024, 11:06

Nachdem die analoge Neugier bei vielen durch die neue Pentax 17 jetzt geweckt wurde,
liegt das Digitalisieren des Filmmaterials geradezu auf der Hand.
In diesem Thread sollen die Möglichkeiten dazu vorgestellt und diskutiert werden.

Gerne können auch Beiträge mit Tipps über einen Scan gleich in einem Entwicklungslabor ausgetauscht werden.
Bitte denkt daran, mit euren Beiträgen forenkonform umzugehen, damit das Team nicht moderieren muss.

Die ersten zwei mir bekannten Möglichkeiten sind folgende:

Nikon ES-2 Digitalisierungsadapter




Valoi easy35

Re: Digitales Abfotografieren von Negativen und Dias

Sa 22. Jun 2024, 12:39

ich habe es mal mit Abfotografieren ausprobiert

Bedingung: Kamera und Film/Dia müssen exakt plan liegen, die Beleuchtung muss gleichmäßig sein und farbrichtig, wenn in der Lampe schon Farben fehlen oder ein Farbstich vorliegt, dann wird es später schwieriger

Ja, es geht schnell, Bilder abzufotografieren, man muss aber vorher erst einmal den Aufbau bewerkstelligen, ein Film/Diascanner ist viel kleiner, handlicher und findet auch auf einem vollen Schreibtisch noch Platz

deshalb verwende ich einen Film/Diascanner

mein Exemplar kommt von Plustek und hört auf den Namen 8200i, der liegt in der Mittelklasse, besser geht immer, aber teurer, da ich ihn nun mal habe, verwende ich ihn auch

als Scannprogramm verwende ich Vuescann und bin damit sehr zufrieden, man kauft es ein Mal und kann es dann an allen Scannern verwenden und die Ergebnisse sind gut bis sehr gut
aber es gibt da religiöse Auseinandersetzungen zwischen Silverfast und Vuescann, bei sind sehr gut, aber unterschiedlich, jeder sollte vor dem Kauf beide testen und sich dann selber entscheiden

die Kombination aus Film-Scanner und Vuescann gibt bei mir gute digitale Vorlagen, die dann in der EBV weiter verarbeitet werden können und hier kommt der persönliche Geschmack ins Spiel
ich mag es gerne knusprig, dafür darf es gerne auch etwas rauschen und knistern, andere mögen es anders

Re: Digitales Abfotografieren von Negativen und Dias

Sa 22. Jun 2024, 12:54

Ich gehöre noch zur Fraktion, die mit Lichtpult, Stativ, DSLR und Makro Objektiv digitalisiert, wie von Frank erwähnt.

Anfangs tat ich mich auch etwas schwer, mittlerweile habe ich ein wenig Routine und bin relativ fix damit und auch mit den Ergebnissen zufrieden. Diese können meiner Meinung nach mit manchem Laborscan mithalten, allerdings sind manchmal Staub und Kratzer einer Herausforderung - gehören aber beim mir ein wenig zum analogen Look dazu.

Nicht unterschätzen darf man die Nacharbeit bei digitalisierten Negativen, auch wenn es da hilfreiche Programme wie Negative Lab Pro als Lightroom Plugin gibt.

Hier habe ich mein Vorgehen mal detailliert beschrieben: https://ishootpef.de/wie-ich-meine-nega ... talisiere/

Und hier ein nettes Video, was unterhaltsam wie ich finde verschiedene Verfahren zeigt: https://youtu.be/cw8zFa8heyc?si=PCmjHBYE0CJMCB98

Re: Digitales Abfotografieren von Negativen und Dias

Sa 22. Jun 2024, 12:59

Es gibt auch noch den Digitaliza+ von Lomography für knapp über 70€. Direkt von Lomography oder bei Fotohändlern wie Fotoimpex. Habe aber keine eigenen Erfahrungen damit bisher. Liebe Grüße Boris

Re: Digitales Abfotografieren von Negativen und Dias

Sa 22. Jun 2024, 13:03

Übrigens kann ich aktuell des Essential Film Holder aus UK nicht mehr empfehlen, besonders bei 120er Film gibt es an den Rändern in meinem Setup Überstahlungen. Ich nutze jetzt die einfachen Film Masken von Valoi für 35 und 120 Film. Das 35easy System kam für mich zu spät, und ich finde es auch teuer (und ist nicht für 120er Film).

Re: Digitales Abfotografieren von Negativen und Dias

Sa 22. Jun 2024, 14:04

schon öfters gezeigt:
Eigenbau, dadurch gleichbleibender Abstand und vereinfachter Ablauf ...Bild

Re: Digitales Abfotografieren von Negativen und Dias

Sa 22. Jun 2024, 17:03

Staub, Kratzer, der aufwendige Umbau und die Negativ-Positiv Umwandlung.

4 Punkte, die für die Nutzung eines Fimscanners sprechen

Aber ein Fimscanner kostet Geld, die Software Vuescann ebenfalls, ein Negativ zu scannen dauert länger, dafür spart man Zeit bei der Entfisselung


Am Ende muss jeder selber entscheiden, welche Lösung für ihn die bessere ist.

Re: Digitales Abfotografieren von Negativen und Dias

Sa 22. Jun 2024, 20:15

Ich weiß gar nicht ob Pentax den noch herstellt. Es gab mal ein Eigenprodukt von Pentax vor nicht allzu langer Zeit vorgestellt. 2014 und 2016. Zieht vielleicht eher auf Mittelformat aber auch für KB geeignet.

https://www.ricoh-imaging.co.jp/japan/p ... thers.html

Hab aber nur Auf der japanischen Seite dazu was gefunden. Dort scheint es den noch zu geben

Das Thema als solches wurde auch schon einmal diskutierthttps://www.pentaxians.de/vie ... or#p254336

Re: Digitales Abfotografieren von Negativen und Dias

So 23. Jun 2024, 13:08

Zwar werde ich (sehr wahrscheinlich) nicht zur Filmfotografie zurückkehren, aber das Thema ist dennoch interessant für mich wegen der geschätzen 1500 Dias, die auf ihre Digitalisierung warten. Geht sicher vielen so. Deswegen bin ich gespannt, was hier so geschrieben wird. Ein paar Gedanken von mir:

Diascanner:
Vorteil: Kratzerentfernung (zumindest die guten Modelle)
Nachteile: Teuer (zumindest die guten Modelle), und nach dem Scannen meiner Dias brauche ich das Teil voraussichtlich nie wieder, werde es also vermutlich mit Verlust wieder verkaufen. Bei den erschwinglichen Modellen muss man die Dias einzeln einlegen, das ist ein enormer Zeitaufwand.

Scanservice:
Preislich würde ich da bei einem Mittelklasse-Scanner liegen. Wäre aber sicher am bequemsten und auch von guter Qualität (Kratzerentfernung). Wenn ich die Dias vorher alle nochmal durchschauen und nur "the best of" scannen lassen würde, dann wäre es preiswerter. Aber nachdem zu Analogzeiten mal ein Entwicklungslabor einen ganzen Diafilm mit absoluten Knallerfotos (Kenia-Safari) verschlampt hat, gebe ich meine Dias nur ungern in fremde Hände.

Diaadapter für die Kamera:
Der Arbeitsaufwand ist auch erheblich (Einzeldias), und man muss für die richtige Beleuchtung sorgen. Andererseits sind die Kosten gering und die Qualität ist - abgesehen von den Kratzern - vermutlich sehr gut. Und die Bilder hätten die kuriose Eigenschaft, dass sie sozusagen zweimal mit Pentax fotografiert wurden :) Edit: Und ich hätte die Rohdaten.

Bastellösung mit umgebautem Diaprojektor:
Dazu gibt es viele Anleitungen, und ein halbwegs guter Projektor ist vorhanden. Vor einiger Zeit habe ich eine Anleitung gefunden, bei der Projektor nur minimal und reversibel umgebaut wird. Es wird nur eine matte Teflonplatte eingesetzt und die vordere Optik herausgenommen, das geht bei meinem Projektor fast ohne Werkzeug. Allerdings muss man dann eine relativ kleine Projektionsfläche abfotografieren, was ich mit keiner meiner Linsen auch nur annähernd formatfüllen machen konnte. Mit dem Sigma 50mm Macro bin ich nicht nahe genug herangekommen. Mit dem IRIX150 könnte es gehen, habe ich aber noch nicht probiert. Zudem ist der ganze Setup natürlich aufwändig herzustellen, insbesondere die exakte Kameraausrichtung ist kritisch, aber das könnte man in einer konzertierten Scan-Aktion über ein langes Wochenende machen und dananch ist die Sache erledigt. Und der absolut geniale Vorteil ist, dass man ein ganzes Diamagazin in einem Rutsch durchfotografieren kann: Kamera auf Intervallauslöser, alle 3 Sekunden ein Bild. Sobald die Kamera ausgelöst hat, den Projektor weiterschalten. Damit holt man die Zeit für den Aufbau locker wieder rein.

Tja... weiß im Moment nicht, wo die Reise hingeht.

Re: Digitales Abfotografieren von Negativen und Dias

So 23. Jun 2024, 14:30

@Dackelohr

Du kannst die Menge an Möglichkeiten ganz einfach reduzieren und musst über die anderen Varianten nicht mehr nachdenken.

1. Entscheidungsinstanz:
Ist die Digitalisierung bei dir eine einmalige Angelegenheit oder kommt sie regelmäßig vor?

Wenn du nur einmalig ein paar Dias scannen willst, dann ab zum Dienstleister und vergiss alle anderen Varianten.
Die Erfahrung des Verlustes ist schmerzhaft, aber singulär. Millionen Filme wandern täglich durch Deutschland und es funktioniert.
Bei mir zu Hause wurden im Sommer, als die Fenster zum Lüften offen waren, mal 2 Notebooks vom Wohnzimmertisch gestohlen, ich war dabei in der gleichen Etage in der Küche, nur durch den Flur getrennt. Meine Konsequenz ist es nicht, seitdem auf die Lüftung zu verzichten.
Also sende deine Bilder zum Dienstleister und du hast keine Sorgen und preislich bist du bei 1.500 Dias bei ca. 225,- EUR. Ein Scanner kostet mehr.

2. Entscheidungsinstanz
Willst du basteln und hast du Platz? Dann kannst du so eine Vorrichtung für das Abfotografieren aufbauen, allerdings brauchst du Zeit in der EBV für Entfusselung.
Die allermeisten Leute, die hybrid arbeiten, verwenden einen Film-/Dia-Scanner, der nimmt wenig Platz weg, liefert immer verlässliche Ergebnisse, die Staub- und Kratzerentfernung funktioniert und die BQ (Auflösung, Dichte, Farbwiedergabe, Negativ richtig umwandeln usw.) ist sehr hoch. Preis ab 350,- EUR
Dann hast du ein gut funktionierendes Paket.
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