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BeitragVerfasst: Mo 2. Mai 2022, 00:57 
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Registriert: Fr 15. Sep 2017, 14:26
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Hallo Pentaxians,

schon seit längerem spiele ich mit dem Gedanken selbst Foto-Workshops anzubieten. Die Themen dazu möchte ich noch nicht verraten, aber ich würde es auch mit meinem Fachwissen zu diesen Themen mixen, so dass es nicht gänzlich nur um die Fotografie gehen würde.

Eventuell nehme ich vorher aber selbst noch 1-2 Male an einem Foto-Workshop teil (meinen ersten hatte ich bereits hinter mir). Gerne nehme ich Tipps an, was ihr empfehlen würdet an guten Workshops.

Meine eigentliche Frage ist jedoch: Was habt Ihr für Erfahrung mit der Teilnahme und Durchführung von Workshops? Was unterscheidet einen guten Workshop (egal ob Landschafts-, Tier-, Stadt- oder Astro-Fotografie oder was auch immer)? Wie lang darf und sollte so ein Workshop sein? Wie verhält es sich z. B. bei ungünstigem Wetter usw.?

Über ein bisschen Rat würde ich mich sehr freuen.

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BeitragVerfasst: Mo 2. Mai 2022, 03:58 
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Registriert: So 28. Jan 2018, 13:26
Beiträge: 1736
Wohnort: Lacus Constantiensis
Also ich würde für einen Workshop genau definieren, an wen er sich richtet: Anfänger oder Fortgeschrittene. Es ist ziemlich ärgerlich, wenn man eigentlich weiß wie es geht, und dann geht Tag 1 dafür drauf "und zur Einführung die allgemeinen Grundlagen" und erst an Tag 2 kommt man zum Thema, das wird dann als Zeitschinderei empfunden und eigentlich hat man doch gedacht, 2 Tage zum Thema gebucht zu haben. Es kommen zu Workshops auch Leute, die noch nicht die Voraussetzungen erfüllen, daher die ausdrückliche Definition der Zielgruppe. Ich war einmal in einem VHS-WS "Portrait-Fotografie" und da waren dann auch zwei Mädchen, denen der Vortragende ständig die Funktionsweise ihrer Kameras erklären musste und alle anderen sind dadurch praktisch um ihren Kurs gebracht worden. Auf die Frage, warum er denn nicht solche Leute zum Wohle aller links liegen lasse, hieß es, die beschweren sich dann und die VHS schließt Dich dann als Referenten aus. Da geht das Customer Feedback in die falsche Richtung, aber man sollte auch diesen Effekt kennen. Also ausdrücklich darauf hinweisen, dass man sich an Anfänger richtet, dann bleiben die Erfahrenen weg, oder wenn man für Fortgeschrittene anbietet, ausdrücklich darauf hinweisen, dass man keine Basics erklärt. Es werden dennoch Leute kommen, die noch nicht so weit sind, aber die kann man dann leichter übergehen. Es ist ärgerlich, wenn man die Feinheiten der Lichtführung erwartet, und muss sich dann den Zusammenhang von Zeit und Blende anhören.

MfG Nuftur

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“The single most important component of a camera is the twelve inches behind it.”
Ansel Adams


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BeitragVerfasst: Mo 2. Mai 2022, 07:57 
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Registriert: So 5. Feb 2017, 19:40
Beiträge: 3392
Wohnort: Gießen
Also ich habe schon verschiedene Workshops besucht und ich muss sagen es gibt doch recht viele nicht sonderlich gute...

Den besten Workshop den ich gemacht habe war der mit Raik im Pfälzer Wald, hier habe ich auch auf längere Sicht sehr viel "mitgenommen" !

Du musst dir halt auch drüber im klaren sein, dass da auch einiges an Arbeit drum herum auf dich zu kommt (Vorbereitung, Werbung und nicht zu letzt natürlich Logistik und Buchhaltung).

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Gruß
Micha

--> Motorsport und Oldtimer

--> Von allem etwas


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BeitragVerfasst: Mo 2. Mai 2022, 09:43 
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Registriert: Fr 15. Sep 2017, 14:26
Beiträge: 686
Hallo,

ich bin Unternehmer, das bisschen Mehr an Buchhaltung juckt mich nicht. Werbung mache ich stressfrei, weil es braucht nicht viele Teilnehmer und es gibt Agenturen für sowas.

Der Kommentar von Nuftur war hilfreich, danke!

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BeitragVerfasst: Mo 2. Mai 2022, 11:55 
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Registriert: Do 26. Apr 2018, 17:40
Beiträge: 1412
Wohnort: Sindelfingen
An Workshops nehme ich regelmäßig teil und organisiere auch des öfteren welche - wenn auch nicht zum Thema Fotografie. Für die Workshops, die von den Teilnehmern als gelungen bezeichnet wurden, gab es typische "Erfolgsfaktoren":

- ein Teilnehmerkreis mit ähnlichem Stand an Kenntnissen/Fähigkeiten. Teilweise vorab eine virtuelle Runde, um genau das sicherzustellen und auch die Teilnahmevoraussetzungen nochmals klar zu machen.
- eine Teilnehmeranzahl, die eine gute, intensive Betreuung ermöglicht. Ist die Gruppe zu groß oder muß man sich für jede Frage anstellen, kann keiner effektiv lernen.
- eine realistische, erreichbare Zielsetzung.
- ein gut strukturiertes Programm, das berücksichtigt, daß Menschen Pausen brauchen, daß Menschen Bewegung brauchen, daß für Essen und Trinken und die anderen menschlichen Bedürfnisse gesorgt sein muß. Und daß das ganze Spaß machen muß, mit gelegentlichen Erfolgserlebnissen.
- Variabilität und idealerweise mehrere Optionen, um flexibel auf die Gegebenheiten reagieren zu können (Wetter, Pannen, Zeitverzug etc.)
- das Wesentliche knapp und klar kommunizieren. In manchen Workshops wird man mit Informationen "zugetextet", bis die Ohren und der Kopf zumachen. In anderen Workshops bekommt man gefühlt keine relevante Info, da heißt es am ersten Tag "darauf gehe ich morgen ein" und am zweiten Tag "wie ich Euch gestern erklärt habe".

So einen Workshop zu halten kann eine sehr befriedigende Erfahrung sein, da man es mit lernwilligen Menschen zu tun hat - anstrengend ist es allemal, da man ständig voll bei der Sache sein muß. Mein wichtigster Tip wäre daher, das im kleinen Rahmen auszusprobieren, falls Du das noch nicht hast.

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Gruß, Alex


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BeitragVerfasst: Mo 2. Mai 2022, 12:04 
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Registriert: Fr 15. Sep 2017, 14:26
Beiträge: 686
Und wieder, vielen Dank für das Teilen deiner Eindrücke. Beruflich bin ich auch Dozent und gebe Workshops zum Thema Machine Learning, da finde ich schon in meiner Erfahrung vieles wieder, was du erwähnt hattest.

Nur zum Thema Foto-Workshop, da frage ich mich halt noch, ob ich da genug zu erklären hätte (Fotografie! Nicht zum eigentlichen Thema, da weiß ich genug drüber). Zumal die Teilnehmer ja auch unterschiedliche Kameras mitbringen. Ich würde dann eher grundlegend etwas zur Fotografie erzählen (10-20%) und den Großteil meiner Führung auf die Fotomotive legen.

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BeitragVerfasst: Mo 2. Mai 2022, 12:10 
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Registriert: So 25. Nov 2018, 20:57
Beiträge: 5210
Wohnort: Eutin
Moin XiYi,

habe früher häufiger Seminare in Nicht-Foto-Themen organisiert. "Gut" ist ein Workshop / Seminar für mich dann, wenn es die Erwartungen (mindestens) erfüllt. Das bedeutet, dass eine Klarheit über die wechselseitigen Erwartungen im Vorfeld enorm wichtig ist. Da hilft es nicht nur die Zielgruppe zu beschreiben, sondern auch abzugrenzen: Wer gehört nicht zur Zielgruppe? Damit die Teilnehmenden einschätzen können, was auf sie zukommt, würde ich bei der Ausschreibung versuchen den Ablauf / die inhaltlichen / zeitlichen Schwerpunkte zumindest zu skizzieren - nicht, dass jemand extra wg. eines bestimmten Aspekts anreist, und genau das dann aber nur in einem Nebensatz abgehandelt wird :beef: Ebenso würde ich auch die Methodik darstellen - handelt es sich um einen Vortrag, Gruppenarbeit, zu welchem Grad wird praktisch gearbeitet, wie erfolgt die Auswertung, blablabla... Den Feinschliff der wechselseitigen Erwartungen kannst Du dann zu Beginn des Workshops vornehmen, indem du die Erwartungen der Teilnehmenden abfragst; das gibt die Möglichkeit, unpassende Erwartungen gleich zu Beginn abzuräumen und darüber ein Einverständnis einzuholen.

Damit nicht nur die Teilnehmenden, sondern auch Du zufrieden werden: Es reißt m.E. immer weiter ein, sich für irgend etwas anzumelden und dann nicht zu erscheinen. Halt gesellschaftliche Unverbindlichkeit. Das ist aber dann besonders schade, wenn jemand dadurch einen Platz in Deinem Workshop blockiert hat, den jemand anderes gerne genutzt hätte. Um das Commitment zu erhöhen empfehle ich dringend, mit Vorkasse zu arbeiten.

Bin gespannt, was Du anbieten wirst. Wünsche Dir viel Spaß :wink:

Liebe Grüße
Rainer

_________________
Die Optimisten glauben, wir leben in der besten aller denkbaren Welten.
Die Pessimisten glauben, das stimmt.



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BeitragVerfasst: Mo 2. Mai 2022, 12:22 
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Registriert: Fr 15. Sep 2017, 14:26
Beiträge: 686
Zielgruppe exakt definieren, mit klaren Ausschlusskriterien. Check.

Ich denke, mein Workshop wird vermutlich weniger "Foto" im Sinne von Fototechnik (Belichtungszeit, Blende, ISO), sondern eher ein auf die Motive bezogener Workshop und wie man diese Motive ins richtige Licht rückt.

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BeitragVerfasst: Mo 2. Mai 2022, 14:35 
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Registriert: Sa 17. Dez 2011, 14:57
Beiträge: 7363
Wohnort: bei Köln
Wenn du nur "Foto-/Motivführer" spielen willst, solltest du die Workshops eher an erfahrene Fotografen adressieren. Wenn Neulinge dabei sind, kommen unweigerlich Fragen bzgl. nicht ausreichender Schärfentiefe und nicht ausreichendem Dynamikumfang und der damit verbundenen RAW Entwicklung, hyperfokaler Distanz, Stacking, HDR, Verlaufsfilter usw.. Das zerschießt dir dann den ganzen Workshop. Und nicht jeder, der sich für einen erfahrenen Fotografen hält, ist auch einer... :yessad:

Neulinge sind dankbar für eine kurze theoretische Einführung, einen prägnanten (nicht überfrachteten) Hauptteil und eine anschließende Bildbesprechung. Da braucht es natürlich Räumlichkeiten und je nach Gruppengröße einen Beamer oder großen Fernseher.

Ich selbst besuche schon seit 40 Jahren Workshops und Fotoreisen. So war ich unterwegs mit: Harald Mante, Axel M. Mosler, Michael Gnade, Wim Nordhoek, Detlef Motz, Paul Gluske, Josef H. Neumann und Raik.
Die Workshops waren nur stundenweise innerhalb des Fotoclubs oder als 2-3tägige Wochenendseminare und hin und wieder auch mehrwöchige Fotoreisen. Es gab und gibt immer Leute, die mit der Leistung des "Referenten" unzufrieden sind. Die Erwartungshaltungen sind doch allzu unterschiedlich.

Ich selbst habe auch schon kleine Workshops und Kurse zum Thema Bildgestaltung in der VHS-Aachen geleitet.

Die eigene Kamera sollte der Workshopleiter übrigens zuhause lassen. :ichweisswas:

_________________
Grueße
Heribert

https://pentaxphotogallery.com/artist-g ... id=3626148


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