Ich habe gerade nach dem Lesen einiger Artikel im Web zu verschiedenen Pentaxthemen ein wenig hin- und her überlegt.

Was ja gerne immer wieder erwähnt wird, ist die Objektivproblematik. Sei es hier im Forum (viele Objektive von Drittherstellern, die nicht mit Pentax K-Mount erhältlich sind), bei Berichten diverser Seiten z.B. zur K-1 (die die Kamera zumeist sehr loben, aber die Auswahl an FF-tauglichen Optiken bemängeln oder alternativ die Tatsache, dass für jemanden, der bereits im FF fotografiert, ein Systemwechsel trotz der ansich günstigen Kamera ein teurer Spaß wird) oder auch anderen Themen.

Daher werfe ich erst einmal die Frage in den Raum:

Warum gibt es eigentlich von Pentax keinen Adapter von Canon-/Nikon-Objektiv auf K-Mount mit AF und Blendensteuerung?
(Man korrigiere mich, wenn ich falsch liege, ich habe jedoch - zumindest mit AF etc. - nichts entsprechendes gefunden)

Ist die Konstruktion so kompliziert/teuer? Ist doch eigentlich übertrieben ausgedrückt nur ein Stück Metall mit ein paar Kontakten, die auf der einen Seite woanders sitzen, als auf der anderen...?!


Wie bei allem im Leben gibt's sicherlich auch hier die berühmten 2 Seiten der Medaille, also auch entsprechende Argumente dafür und dagegen.

PRO:
+ Mit einem Schlag wäre das immer wieder vorgeworfene "Vielfaltsproblem" aus der Welt
+ Wer aus dem Canikon-Lager einen riesigen Objektivpark sein Eigen nennt und mit Pentax liebäugelt, würde vermutlich keine Sekunde mehr überlegen (zusätzlich hätte er nämlich kein "Risiko" mehr, wenn er doch zurück wechseln wollte... Also... WIR wissen, dass er das nicht tut, aber er ja vorher noch nicht )
+ Wenn Sigma, Tamron und Co. ein Objektiv nicht für K-Mount verfügbar haben: So what?! Adapter dran und läuft

KONTRA:
- Aus Pentax-Sicht: Ein möglicher Neu-Pentaxianer kauft sich "nur noch" z.B. die K-1 und den Adapter, nutzt dann seine Canikon-Optiken weiter und am Objektivverkauf kann man nicht mehr wirklich verdienen
- Umkehrschluss zu oben: Dritthersteller könnten den K-Mount mit dem Argument "Ach, gibt ja eh nen Adapter" per se einfach mal ignorieren


Wenn ich mich gerade richtig erinnere, meine ich, dass es umgekehrt das sogar (mit AF) gab, um K-Mount Linsen am EOS-System zu nutzen.

Also... warum nicht auch unbegrenzte Auswahl für uns?

Das Problem ist das Auflagemaß.
Das ist der Abstand zwischen Sensor und Bajonett. Der ist bei Canon kleiner als bei Pentax, sodass das Objektiv mit etwas Abstand vor dem Bajonett montiert werden kann/muss, ein Canon Objektiv müsste aber in unseren Pentaxbody montiert werden, bzw. der Adapter mit einer Ausgleichsoptik ausgestattet werden.
=> schlechtere Abbildungsqualität, teuer

Ein Nikon Objektiv kannst du entweder, wie bei den alten, umbauen, da hat zum Beispiel pentidur zwei oder drei von, es soll wohl aber auch gehen, das Objektiv direkt an den Body zu schrauben, als voll manuelles.

_________________
Gruß, Cedric

Firmen haben in der Regel keinerlei Interesse an übergreifenden Adaptern, weil sie ihre Kunden auf ihre Produkte festlegen wollen. So bekommt Sigma auch keine Untertützung dabei, die Objektive auf eine der großen Marken kompatibel zu machen - es lohnt aber den Aufwand, wenn der Markt entsprechend groß ist. Sie müssen rückwärts entwickeln und das kann durchaus aufwändig sein.

Bei den einfacheren Lösungen, als es noch kein AF gab, da gab es Adapter, die zwar auch nicht besonders toll waren, aber es gab sie wenigstens; es gab sogar von Tamron mal eine Zeitlang ein Adaptall-System, wo man den Anschluß je nach Marke austauschen konnte. Hat sich aber aufgrund der angeprochenen Probleme nicht durchgesetzt. Heute mit AF ist es deutlich schwieriger und lohnt oft die Zusatzkosten bei einem Objektiv nicht. Und alles, was mit einem optischen Element verbunden ist, kann nicht wirklich gut funktionieren, weil es ja für alle Objektive einer Marke funktionieren müsste, so eine Art eierlegende Wollmichsau - wenn es nur Teilbereiche abdecken würde kämen wieder eine Stückzahlen zusammen..

Machbar ist alles, aber Du würdest wohl kaum 400 oder mehr Euro für einen optisch tadellosen Adapter für ein paar der Canon-Objektive bezahlen wollen, an denen dann aber immer noch eine veränderte Brennweite vorläge.

So eingeschränkt ist durch den Gebrauchtmarkt die Objektivauswahl bei Pentax gar nicht - und durch den Gehäuse-Stabi werden auch alte Teleschätze z.B. von Nikon über den Umbau zu stabilisierten Telekanonen. Diese Möglichkeit haben Nikonianer z.B. nicht und ein gebrauchtes hochwertiges Nikon-Tele ohne VR bekommt man schon für vergleichsweise kleines Geld.

_________________
no religion

wahrscheinlich aus einem ähnlichen Grund, warum es überhaupt verschiedene Bajonette gibt.... Auch das macht nicht wirklich Sinn wenn man darüber nachdenkt. Früher, als Objektive noch angeschraubt wurden, stellte sich die Problematik eher auch nicht...

Zeichen unserer Wirtschaft - Kaffeekapseln, Rasierklingen, Staubsaugerbeutel, Apple vs. Windows, u.u.u. - es wird in der Regel das meiste Geld mit dem Zubehör und der Wartung verdient bzw. dem Verbrauchsmaterial..

_________________
no religion

Das Canon EF-Bajonett hat einen größeren Durchmesser und ein geringeres Auflagemaß als PK, so dass sich PK-Objektive an EF adaptieren lassen. Es gibt rein mechanische Adapter und solche mit Fokus-confirm-chip. Mit AF von PK auf EF wäre mir nicht bekannt. Auf spiegellose Systeme gibt's auch AF-Adapter insbesondere von EF.

Hallo

Das Problem für die Nutzung von Canon Objektive ist das Auflagemaß und der Durchmesser!!!!,..zu kurz und zu dick!!!!,..d.h. ...kein Unendlich,....damit gestorben.

Nikon F Objektive und Zeiss für Nikon F gehen,sehr gut sogar!Wechselbajonette gibt es von Leitax!Aber NUR manuell.

AF geht gar nix,...Angus hat es ja schon beschrieben.

Es gibt wenn man nicht gerade 600f4 braucht,schon ordentlich Glas für die K1,...irgendwas ist halt immer.


na ja, war jetzt mal wieder zu langsam ,..die Kollegen geben richtig Gas

beste Grüße

Bernd

_________________
Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.
(Marie von Ebner-Eschenbach)

Ich seh schon...
Ihr habt schon recht, heute ist wohl leider nahezu alles "Politik".

Dazu noch die technische Seite, wenn man Richtung Canon denkt (darüber, wo der Sensor sitzt, habe ich mir gar keine Gedanken gemacht, danke für den Hinweis).

Dass es manuell Möglichkeiten gibt, wusste ich. Die sind in vielerlei Fälle auch sicher sehr interessant, wo eh hauptsächlich manuell gearbeitet wird (Landschaften, Makro etc.)...

Mir ging es bei der Frage aber leider explizit um AF usw.



Ja. Operation beendet, (gedanklicher) Patient tot.

Es hatte sich ja die Chance eines einheitlichen Bajonetts angeboten, schließlich hat 1975 Pentax das K-Bajonett als offenen Standard für Spiegelreflexkameras vorgeschlagen und auch lizensiert.
Einige Anbieter haben es genutzt aber später modifiziert, andere haben von Anfang an ihr eigenes Süppchen gekocht.
Die Wirtschaft hat schlichtweg kein Interesse an solcher Kundenfreundlichkeit.
Ist wie mit Ladekabeln, Akkus usw..

_________________
Liebe Grüße
aus Sachsen

Steffen

Meine Ausrüstung: K-3, DA 18-135/1:3.5-5.6, DA* 50-135/F2.8, SMC FA 35/F2.0 AL, HD-DA 70/2.4 Limited, DA 16-45mm/4 ED AL, SMC FA 50/1.7 sowie dieses Forum

Na ja, da gibt es wie immer zwei Seiten. Eine Kaffemaschine oder eine Kamera müsste schon deutlich teurer sein, wenn es das Geschäft mit den Nachkäufen nicht gäbe. Das rentiert sich nur da, wo es sich um Commodities handelt - da steckt dann aber kein großer Anbieter mehr dahinter..

_________________
no religion