Blendensterne sind eines der Sahnehäubchen, insofern kann ich Deine Frage sehr gut nachvollziehen.
Braucht man nicht immer, aber sie sind sehr schön anzusehen, insbesondere bei der Landschaftsfotografie.
Udo hat schon ganz richtig gesagt: Es hängt viel vom Objektiv ab.
Was ich sonst noch beitragen kann:
+ Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich UWW und WW besser eignen. Keine Ahnung, warum, hat wahrscheinlich physikalische Gründe.
+ Je höher die Blende, desto feiner und besser der Blendenstern. Zu beachten ist dabei die Beugungsunschärfe, die je nach Motiv/Bedingungen/Objektiv problematischer wird.
+ Grob gesagt, würde ich unabhängig vom Objektiv F/13 bis F/22 empfehlen, wobei man dann für jedes Objektiv die ideale Blende durch Ausprobieren herausfinden kann.
+ Wenn die Sonne nicht in voller Größe auf Dich zuknallt, sondern etwas oder zur Hälfte hinter einem Baum, Gebäude oder Berg ist, klappt es oft besser.
+ Generell spielt der Winkel vom Aufnahmeort zur Sonne eine große Rolle, da helfen Bewegung und ein bewegliches Display sehr.
+ Am besten sind die letzten Sekunden vorm endgültigen Sonnenuntergang, da die liebe Sonne dann weniger aggressiv unterwegs ist.
+ Filter vor der Linse haben einen starken Einfluss aufs Ergebnis. Oft besser abschrauben, insbesondere den Polfilter.
+ Staub auf der Linse verschlechtert des Ergebnis dramatisch. Vor dem Foten abpusten.
+ Sensordreck wird wegen Abblenden ebenfalls zum Problem.
+ Flares sind eine dauernde Gefahr. Es gibt außer der Änderung des Winkels bestimmte Techniken, um sie zu vermeiden.
+ Zum Sonnenauf- oder -untergang sind die dynamischen Unterschiede oft so groß, dass ich Bracketing nutze. Oder Verlauffilter, wobei bei letzterer Lösung die zuvor genannte Gefahr auftritt, dass ungewollte Flares auftreten.
+ Kompositorisch finde ich sie am besten an einem der starken Punkte von der Drittelregel, vom Goldenen Schnitt oder von Fibonacci. Und der Blendenstern braucht, wenn möglich, ein kompositorisches Gegengewicht. Ein Beispiel: Himmel ganz oben, darunter Berge, Vordergrund ein Bergsee, der Blendenstern der Sonne oben rechts, als kompositorisches Gegengewicht eine Ente unten links.
+ Dankbar sind auch Nachtfotos mit anderen Lichtquellen als der Sonne. Schöne Beispiele von Udo, insbesondere ohne Stativ und mit einem nicht-idealen Objektiv (vermute ich, ich habe es niemals ausprobiert).
+ Von meinen Objektiven habe ich 3 Favoriten in dieser Reihenfolge: 15-30er, 20-40er, 24-70er.
+ Das neue 21er gefällt mir, die Ergebnisse sehen sehr gut aus, der Blendenstern gefällt mir hingegen nicht. Für mich ein Grund gegen eine Anschaffung, auch wenn es bei mir sicher ein Effekt ist, den ich eh nur bei 5 oder maximal 10 % meiner Landschaftsfotos nutze.
+ Das 15er Limited habe ich nur einmal bei einem Pentaxworkshop dran gehabt und es unter anderem für Blendensterne ausprobiert. Traumhaft! So traumhaft, dass das allein schon ein Anschaffungsgrund wäre, und es hat noch weitere Vorteile wie 3D-Effekt, Wolken, Farben, insbesondere das Himmelsblau.
Hier habe ich es kompositorisch ganz gut gelöst, das Gegengewicht für die Balance bilden die beleuchteten Steine. Auch ansonsten einer meine Favoriten. Die Bedingungen damals waren sackschwer, was Flares und so angeht:

Und auch hier ist es kompositorisch nicht schlecht gelöst, das Gegengewicht zum Blendenstern sind die Querverstrebungen des Brückenträgers.
