Ranitomeya hat geschrieben:
Ah, ich glaube, bei mir ist gerade der Groschen gefallen: Bei geschlossener Blende treffen die Lichtstrahlen alle aus derselben Richtung auf den Dreck. Bei offener Blende treffen sie aus recht unterschiedlichen Winkeln auf. Da der Sensor selbst aber durch Glas (oder was das nun ist) geschützt ist, liegt der Dreck etwas vor dem Sensor. Wenn also die Strahlen aus unterschiedlichen Richtungen kommen, ergibt sich kein Schatten, da ja die Dreckpartikel sehr klein im Vergleich zur Größe der Blendenöffnung sind. Nur wenn das Licht sehr gleichgerichtet ist, ergibt sich ein Schatten.
Das trifft es am besten

. Eine geschlossene Blende führt zu relativ parallelen Lichtstrahlen auf den Sensor (weil sich die Blende in der Brennebene der Linse befindet, die zwischen Blende und Sensor sitzt und Licht, das durch den Brennpunkt geht hinter der Linse immer parallel verläuft*), wodurch der Dreck knapp vor dem Sensor einen harten Schatten wirft. Eine offene Blende führt dazu, dass das Licht, das nicht durch den Brennpunkt verläuft** etwas schräg auf den Sensor fällt und damit immer ein paar Strahlen einen Weg um den Dreck herum "finden" und somit nur ein kaum wahrnehmbarer Schatten erzeugt wird.
Gruß, Aladin (der zufällig Physiker ist

)
*gilt eigentlich nur für ideale, einfache Sammellinsen; ein Objektiv ist ja meist recht komplex aufgebaut, aber vom Prinzip her gilt das hier auch für die letzte Projektivlinse.
**was durch die geöffnete Blende nun möglich ist