Fragen und Antworten zum Thema Fotografie. Diskussionen zu Sensortechnik, allgemeinen Gebieten wie Schärfe, Schärfentiefe, Bearbeitungstechniken, Problembildbesprechungen und Lösungssuche.
Was hat der Staub auf dem Sensor mit der Blende zu tun? Die Blende ist im Objektiv und verändert durch die Tiefenschärfe die Sichtbarkeit (Schärfe) der Dinge die sich davor befinden. Wieso wird der Sensordreck beim Abblenden sichtbar? Klärt mich bitte auf!
Blendenreihe F/8, F/16, F/32 (A4 Papier, 80 cm zur Bildebene, manueller Fokus)
H70334 hat geschrieben: Was hat der Staub auf dem Sensor mit der Blende zu tun? Die Blende ist im Objektiv und verändert durch die Tiefenschärfe die Sichtbarkeit (Schärfe) der Dinge die sich davor befinden. Wieso wird der Sensordreck beim Abblenden sichtbar? Klärt mich bitte auf!
Ich vermute ja mal, dass sich die Schärfentiefe vor und hinter der Blendenebene verändert. Vielleicht kann ein Physiker mehr dazu sagen.
Ich muss sagen, das widerspricht auch meiner Intuition total. Hab ich schon damals nicht verstanden, als die Perlenketten nur bei geschlossener Blende sichtbar wurden. Aber da das ja nun einmal ein Faktum ist, muss es auch eine Erklärung haben. Die Erklärung von LX MX leuchtet mir nicht so richtig ein, denn die größere Schärfentiefe hinter dem Objektiv würde ja, sofern sie überhaupt existiert, nur zum Tragen kommen, wenn man von vorne ins Objektiv hineinschaut.
Ah, ich glaube, bei mir ist gerade der Groschen gefallen: Bei geschlossener Blende treffen die Lichtstrahlen alle aus derselben Richtung auf den Dreck. Bei offener Blende treffen sie aus recht unterschiedlichen Winkeln auf. Da der Sensor selbst aber durch Glas (oder was das nun ist) geschützt ist, liegt der Dreck etwas vor dem Sensor. Wenn also die Strahlen aus unterschiedlichen Richtungen kommen, ergibt sich kein Schatten, da ja die Dreckpartikel sehr klein im Vergleich zur Größe der Blendenöffnung sind. Nur wenn das Licht sehr gleichgerichtet ist, ergibt sich ein Schatten.
Bei offener Blende sind mehr Randstrahlen. Das Staubkorn ist ja auch keine Scheibe und was man sieht, ist mehr oder weniger der Schatten des Staubkorns. Diese Randstrahlen bei offener Blende treffen schräger auf den Sensor wirken wie bein indirekten blitzen. Sie bringen Licht hinter das Korn.
Bin nichrt su gut im technischen erklären. Vielleict kanns einer besser.
Ranitomeya hat geschrieben:Ah, ich glaube, bei mir ist gerade der Groschen gefallen: Bei geschlossener Blende treffen die Lichtstrahlen alle aus derselben Richtung auf den Dreck. Bei offener Blende treffen sie aus recht unterschiedlichen Winkeln auf. Da der Sensor selbst aber durch Glas (oder was das nun ist) geschützt ist, liegt der Dreck etwas vor dem Sensor. Wenn also die Strahlen aus unterschiedlichen Richtungen kommen, ergibt sich kein Schatten, da ja die Dreckpartikel sehr klein im Vergleich zur Größe der Blendenöffnung sind. Nur wenn das Licht sehr gleichgerichtet ist, ergibt sich ein Schatten.
Das trifft es am besten . Eine geschlossene Blende führt zu relativ parallelen Lichtstrahlen auf den Sensor (weil sich die Blende in der Brennebene der Linse befindet, die zwischen Blende und Sensor sitzt und Licht, das durch den Brennpunkt geht hinter der Linse immer parallel verläuft*), wodurch der Dreck knapp vor dem Sensor einen harten Schatten wirft. Eine offene Blende führt dazu, dass das Licht, das nicht durch den Brennpunkt verläuft** etwas schräg auf den Sensor fällt und damit immer ein paar Strahlen einen Weg um den Dreck herum "finden" und somit nur ein kaum wahrnehmbarer Schatten erzeugt wird.
Gruß, Aladin (der zufällig Physiker ist )
*gilt eigentlich nur für ideale, einfache Sammellinsen; ein Objektiv ist ja meist recht komplex aufgebaut, aber vom Prinzip her gilt das hier auch für die letzte Projektivlinse. **was durch die geöffnete Blende nun möglich ist