Hallo liebe (Bald-)Putzteufel,
ein kleiner Bericht zu meiner ersten Reinigung des Sensors. Zwischendurch habe ich etwas die Kontrolle verloren, aber am Ende wieder alles in den Griff gekriegt.
Zur Verfügung standen mir:
- ein 4er-Pack grüne VisibleDust Swabs mit der SensorClean Flüssigkeit
- der Pentax Lolli
- eine Hama Sensorflüssigkeit
- ein falscher Blasebalg
- Druckluft aus der Dose
- eine kleine Led-Taschenlampe in einem Feuerzeug
Die hat aber wirklich super funktioniert zum ausleuchten des Sensors!
- Und letztendlich noch eine Geheimwaffe

Kurz zur Vorgehensweise meiner Kontrollfotos:
Ich habe anfangs einfach ein leeres weißes Dokument in Paint vom Bildschirm abfotografiert (der Bildschirm ist ja gut ausgeleuchtet

). Danach das Foto in Lightroom nachbearbeitet damit der Staub NOCH besser sichtbar wird und anschließend vertikal gespiegelt. Die Positionen der Staubkörner auf dem Foto war somit identisch mit denen der vor mir offen liegenden Kamera. Funktioniert wunderbar wenn man mit dem Lolli stempelt und den Schmutz nicht sieht (weil evtl. zu klein).
Später hab ich dann den Himmel als Hintergrund genommen, ist etwas einfacher für die Bildbearbeitung, da das Objektiv mein Notebookdisplay zu gut aufgelöst hat

(werdet ihr in den Fotos sehen was ich meine).
Als Linse diente mir ein manuelles Pentax-M SMC 50mm f1,7 , eingestellt auf größtmögliche Blende 22.
Ihr seht alle Fotos vertikal gespiegelt! Die 20 unwichtigeren Nebenher-Kontrollfotos habe ich weggelassen.
Ursprung #1: Sehen wir uns das Übel doch gleich mal an:
Fazit: Uiuiuiuiiiiii, ja da ist jede Menge drauf. Als hätte jemand draufgenießt

Ich muss dazu sagen, dass ich die Kamera vor dem Foto und der Reinigung nochmal "ausgepustet" hatte! Tja, war wohl der falsche Balg. Ich hatte so einen mit Bürstenaufsatz aus einem Fotogeschäft. Für Objetivlinsen zum drüberstreicheln oder leichte Flusen wegpusten gut geeignet, für Sensoren nicht. Wieder was gelernt.
Okay, auf pusten muss ich also verzichten. Fang ich erstmal mit dem Pentax-Lolli an.
Ergebnis #2 nach: Pentax Lolli
Fazit: Okay, da tut sich was....aber oh Schreck!!!
Mist, ich hab zu fest gedrückt und ein Staubkorn in den Sensor gepresst der nun an der Stelle einen Totalschaden hat. Tja das wars dann wohl K-30. War schön dich zu kennen.
Nochmal ein kurzer wehleidiger Blick auf die Kamera.....puuuuuuuuuuuh doch nur ein Staubkorn. In DER Größe wäre es sogar mit bloßem Auge aus 2m Entfernung noch erkennbar gewesen. Muss mir beim Objektiv aufsetzen draufgefallen sein. Also nochmal kurz den Lolli genötigt und auch über die übrigen Stellen nochmal gestempelt
Ergebnis #3 nach: Pentax Lolli
Fazit: Okay, das Riesendings ist weg, aber der Rest ist unverändert.
Dann muss ich jetzt wohl mal swabben. Also den Wischer ausgepackt, dabei fiel mir auf, dass die Sensorflüssigkeit in einem kleinen Glastübchen war genau wie die Parfümproben die man beim Drogeristen manchmal bekommt. Zum dosieren etwas schwierig. In der Beschreibung soll man den Swab mit einer Ecke ins Tübchen halten und dann das Ganze anwinkeln bis er Flüssigkeit zieht. Naja, geht so einigermaßen, aber richtig dosieren kann man nicht wirklich.
Okay, dann swabben wir doch mal
Ergebnis #4 nach: Swab 1:
Fazit: Hmm, was soll den das jetzt? Sollte der Sensor nicht eigentlich sauberer werden?
Grübel Grübel, nee hast nix falsch gemacht, alles so bedient wie es sein soll.
Aber vielleicht doch nochmal zur Sicherheit drüberwischen.
Ergebnis #5 nach: Swab 2:
Fazit: Ja toll, irgendwie auch nicht besser. Anscheinend hab ich den Dreck nur von A nach B geschoben.
Okay, dann ist es vielleicht die falsche Flüssigkeit für die Art Dreck der drinliegt. Gibt ja noch 2 andere Fläschen von Visible Dust. Eins für "mittel" und eins für "extrem-Dreck". Das SensorClean was ich hab ist für leichte Verschmutzung.
Also zum nächsten Fotoladen, tja, keine Produkte von Visible Dust. Bei meinem Lieblingsgeschäft angerufen: "Nee wir haben zwar die Swabs aber eine eigene Reinigungsflüssigkeit die besser funktioniert und billiger ist. Kommt aber erst nächste Woche wieder rein."
Grrrr. Okay was haste denn noch für Sachen da? Ein GemBird Spray Duster Druckgasreiniger. Eigentlich für PC-Keayboards gedacht, aber Versuch macht kluch.
Kanüle an die Dose gestöpselt (Dose unbedingt gerade halten sonst sprotzelts und dann ist der Sensor kaputt!!!) und losgepustet.
Ergebnis #6 nach: Pustegang mit dem SprayDuster
Fazit: Okaaaay, ein bisschen was ging weg, aber noch nicht alles...was machste jetzt?
Bildschirm-Reinigungstuch? Nee. Lässt fettige Schlieren zurück. Brillenputztuch? Nee auch nicht besser. Dann vielleicht....ein speziell für Klaviere präpariertes Feuchttuch mit antistatischer und desinfiziernder Wirkung? Hmmmmmmmneeeeeokeh

Also das Dingens ausgepackt, ist wie ein Brillenputztuch, nur viel größer und weicher (reine Baumwolle). Einen der gebrauchten Swabs vom alten Tuch befreit, das Klaviertuch behutsam doppelt um den Swab geführt und ab damit ins Gehäuse. Bitte keine Krise bekommen! Ich hab das Klaviertuch nicht zum ersten mal für Reinigungszwecke an empfindlichen Teilen zweckentfremdet und kenne seine Wirkung

Seht selbst.
Ergebnis #7 nach: Der Klaviertuch-Swab
Fazit: Ja leck mich doch, das hat sogar funktioniert
Also gleich nochmal!! Und vielleicht wärs keine schlechte Idee auch mal den Spiegelkasten zu reinigen

Der Staub der da drinsitzt fällt ja auch zwangsläfgig irgendwann auf den Sensor.
Okay, Spiegelkasten ist sauber. Jetzt kommt:
Ergebnis #8 nach: Der zweite Klaviertuch-Swab
Fazit: Okay, noch einen Deut besser, aber anscheinend ist da echt widerspenstiger Dreck druff.
Und jetzt haben sich noch ein paar Fussel wieder auf dem Sensor verirrt beim aufsetzen des Objektivs (das ich davor extra gereinigt habe)....aaaaaaaaaaargh! Ich werd noch verrückt.

Hier eine kurze Anmerkung: Ein wirklich staubarme Umgebung könnte bei der ganzen Geschichte helfen.

Okay jetzt lassen wir mal die kameraeigene Sensor-Rüttelung machen.
Ergebnis #9 nach: Dreimal interne Sensorreinigung:
Fazit: Naja, bringt nix bei der Art Staub die drauf ist. Die groben Flusen sind aber weg.
Jetzt haste noch diese ominöse Hama-Tinktur....willstes wagen? Okay, wenn ein Klaviertuch was schafft, dann muss die Hama-Tinktur doch den Rest erledigen können.
Also Hama Tinktur auf einen neuen Swab getan, drübergewischt und....Schlieren! Na supiiiiii. Die hatten wir ja noch nicht

Jetzt aber! EINEN Swab haste ja noch. Jetzt machste die Schlieren mit dem SensorClean weg, gehst nochmal mit dem Lolli drüber und dann muss gut sein.
Nach dem Gang mit dem SensorClean-Swab sah ich unter der LED immer noch die Staubkörner wie auch im Bild. Die hat aber der Pentax Lolli letztendlich beseitigt!
Ergebnis #10 nach: Hama-Swab + SensorClean-Swab + Lolli
Fazit: Ja damit kann ich erstmal wieder leben. Warum? Dann schaut JETZT nochmal das erste Bild an

Den Rest mach ich später nochmal weg.
Resultat:
- Alle Swabs verbraucht
- 3 Blätter für den Pentax Lolli verbraucht
- ca. 3 Stunden Zeit investiert (habe etwa 30 mal die Kamera auf gehabt und nach jedem Schließen ein Kontrollfoto gemacht)
- reichlich graue Haare bekommen
- am Ende glücklich und zufrieden
- neue Erkenntnisse erlangt, nämlich:
-- a) Sensor reinigen ist eigentlich nicht schwer wenn er SAUBERER ist als bei mir

-- b) der Pentax-Lolli hat besser gewirkt als das VisibleDust SensorClean (welches für Schlieren aber super funktioniert! nur nicht für "festgebrannte" Staubkörner)
-- c) Hama-Tinktur zieht Schlieren löst aber festgebrannten Staub gut an
-- d) den Pentax-Lolli soll man laut Beschreibung mit einem Druck aufsetzten wie beim halben Auslösen...hat dann aber kaum Wirkung bei hartnäckigerem Dreck. Ein bisschen fester darfs dann schon sein. Dann wird die Reinigunswirkung besser. Das stellte ich beim letzten Druchgang jedenfalls fest. Mit ein bisschen fester mein ich etwa die Kraft wie beim ganzen Auslösen, nicht nur halb.
- P.S.: Der Pentax Lolli schmeckt nicht!

Wie soll man sich denn da für eine erfolgreiche Reinigung belohnen? Mach da mal was Pentax!

Verbesserungsvorschlag am Pentax-Lolli:
Die Fläche des Lollis EBEN machen mit der man auf den Sensor tupft. Bei mir ist die Fläche leicht rund und hat dadurch eine viel kleinere Aufsatzfläche als die Kontur des Lollis suggeriert. Aber vielleicht hat das auch einen besonderen Grund. Komm nur noch nicht drauf welcher das sein könnte.