Do 18. Jun 2020, 09:36
Asahi-Samurai hat geschrieben:Die meisten fotografieren aus Spaß und nicht mit Ernst.
VG Holger
Mittelfristig wird ein solcher "Fotograf" gar keine Kamera und kein Objektiv mehr brauchen. Sein Handy weiß ja mit Hilfe der Standortdaten, wo man sich aufhält. Der integrierte Kompass weiß dann auch, in welche Richtung man schaut. Aus dem großen Fundus von existierenden Fotos von dieser Position aus wird dann das automatisch ausgesucht, was am besten aussieht, am besten zu der Wetter- und Lichtsituation passt (Wetter-Online-Services sei Dank)... Mit Hilfe von Google Maps oder ähnlichen Diensten kann dann auch überprüft werden, wie dicht der Verkehrt auf den einzelnen Straßen ist. Da können dann entsprechend Autos per AI eingefügt werden.
Und schon hat man ein tolles "Foto"... Das hat allerdings mit Fotografieren dann nicht mehr viel zu tun. Es ist eher eine Art "Trophäenjagd", denn man muss nur an der Stelle stehen und dann bekommt man sein "Abzeichen"... Vielleicht sieht das generierte Bild sogar unterschiedlich aus bei Leuten, die zur gleichen Zeit da sind. Ihre Vorlieben für Farben, Stile und "Looks" werden natürlich bei der automatischen Erstellung des Fotos berücksichtigt. Und da das Handy auch weiß, wer Teil der Familie ist oder mit wem man in den letzten Tagen zusammen war, können diese Personen auch mit ins Bild eingebaut werden in typischen Posen usw...
Das ist am Ende so wie bei der Musik: ich kann Musik machen, indem ich per Knopfdruck fertige Samples, also vorproduzierte "Musik-Schnipsel" abspiele, oder ich lege direkt Hand, Fuß, Finger oder Mund an ein Instrument an und forme damit einen Ton. Das hat nur im Ansatz etwas miteinander zu tun. Jedem das Seine. Es muss ja nicht jeder das gleiche Ziel haben und das Gleiche machen. Aber für jemanden, der hier im Forum über Kameras, Objektive, Bildgestaltung und Vorgehensweisen bei der Fotografie diskutiert, der hat offensichtlich eher eine Vorliebe für die "handgemachte" Fotografie...