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BeitragVerfasst: So 16. Jul 2017, 18:42 
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Registriert: Mo 20. Mär 2017, 15:49
Beiträge: 12
Es ist schon irgendwie verwunderlich. Es schreibt jemand, dass er den für sich passenden Weg gefunden hat. Und dann wird daraus wieder eine Diskussion über die Vorteile und Nachteile von dem einem gegenüber dem anderen. Warum nur?

Sei es drum. Analog mit Alt gleichzusetzen und Digital mit Neu gleichzusetzen entbehrt jeglicher Grundlage. Ein Blick über den Tellerrand wird so manchem das Staunen lehren, wie "neu" diese vermeintlich alte analoge Welt ist und wie "alt" schon eine digitale Bildinformation ist. Es sind die Schubladen, in die wir die Begriffe einsortieren. Am Ende, und das geht leider so oft unter, ist es nur das Ergebnis, welches zählt.

Zum Schluss die Gretchenfrage: Auch in diesem Forum zu beobachten. Ein Bild für sich erhält ein paar Kommentare. Hübsch, schön bunt, tolle Kontraste. Dann ebbt die Kommentarflut massiv ab. Ein Bild mit Exif-Daten nimmt schon einen anderen Weg, meistens über die Sinnhaftigkeit der verwendeten Einstellungen. Und ein Bild mit Exif-Daten, stärkerer Bearbeitung und vielleicht noch einem etwas seltenerem Objektiv hat schon ein Freispiel auf der meisten Kommentare. Nur warum ist das so? Ist ein Bild so wenig und die Technik so viel wert? Ich werd mich mal zurückziehen und darüber nachdenken.


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BeitragVerfasst: So 16. Jul 2017, 19:21 
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Registriert: Mo 26. Dez 2016, 11:18
Beiträge: 478
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Zitat:
Sei es drum. Analog mit Alt gleichzusetzen und Digital mit Neu gleichzusetzen entbehrt jeglicher Grundlage. Ein Blick über den Tellerrand wird so manchem das Staunen lehren, wie "neu" diese vermeintlich alte analoge Welt ist und wie "alt" schon eine digitale Bildinformation ist. Es sind die Schubladen, in die wir die Begriffe einsortieren. Am Ende, und das geht leider so oft unter, ist es nur das Ergebnis, welches zählt.

Im Prinzip: Ja (dafür habe ich selber lange gebraucht um mich vom analogen -fast- "zu lösen"). Für mich gilt hier die Regel: Sowohl - als auch, weniger : Entweder - oder. Man kann es mit dem Hang zur "analogen Technik" hin und her diskutieren, nur in dieser Menge an digitalen Ablichtungen und dem sog. "Retro-Design", werde ich allmählich müde (das ist meine persönliche Meinung und spiegelt nicht die Meinung anderer Fotografen wieder). Mit den DNG Dateien darf ich unbeschwert (nehme ich S/W oder Farbe), mit Rücksicht auf vorherrschende Lichtverhältnisse eine Entscheidung treffen, ob ich mich nun für Kontrast und Lichtverhältnisse, für S/W oder Farbe entscheide erleichtert mir die Entscheidung (ohne langen Filmwechsel). Nach wie vor gilt bei mir die Regel: S/W (Sonne+Kontrast) Farbe (grauer Himmel), bei diffusem Licht wäge ich ab und Städte meistens in S/W.
LG
Frank


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BeitragVerfasst: Mi 19. Jul 2017, 15:29 
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Registriert: Fr 1. Nov 2013, 16:31
Beiträge: 139
Man kann auch darüber debattieren überhaupt s/w zu machen. Man erinnere sich mal: Als die Fotografie erfunden wurde, gab es noch keine Farbe. S/W war also das einzige Medium was für Fotografen zur Verfügung stand. Ansel Adams hat nicht so wunderbare Sachen gemacht, weil er sich bewusst für s/w entschieden hat, sondern weil er nichts anderes hatte. Und in seinen späteren Jahren, als es Farbe gab, weil er es so gewohnt war. Die Hobbyfotografen haben s/w verwendet, weil es billiger war und weil man es relativ einfach selber entwickeln konnte. Gleiches dürfte auch für die Künstler gelten. Es gab nur wenige, die Farbfotografie in ihrer ganzen Vielfältigkeit im eigenen Labor selbst ausnutzen konnten. Entsprechende professionelle Labore waren extrem teuer und gingen schon in den Wert eines EFH. Wer damals schon fotografiert hat und damals schon Fotos genutzt hat, der sieht das Korn nicht, weil es für ihn normal ist. Wer heute in die Fotografie einsteigt, der steigt mit völlig anderen Voraussetzungen ein.

Wenn heute jemand s/w verwendet, ist mein erster Gedanke, da will einer einen auf pseudokünstlerisch machen. Die provokante Frage lautet dann, warum überhaupt s/w, wenn Farbe heute doch nichts mehr kostet, außer die paar Milliwatt Strom? Damals musste man s/w machen, weil es nichts anderes gab, aber heute?

Ich würde es nicht so eng sehen wollen. Soll jeder sein Ding machen. Wer Fotografie ernsthaft betreibt, will nicht nur einfach "schöne Bilder" machen. Er will damit etwas ausdrücken! Wir haben heute jede Freiheit alles was wir wollen zu tun, für minimales Geld, was unsere Altvorderen nicht konnten. Wer heute s/w macht und sonst nur "schöne Bilder" machen will, den bezeichne ich, für mich zurecht, als pseudokünstlerisch. Aber wenn er damit glücklich ist, soll er doch machen. Wer ernsthaft etwas ausdrücken will, der soll doch verwenden was er will, um das auszudrücken was er ausdrücken will, und sei es Korn und Unschärfen und was sonst noch, was den "Techniker" auf die Palme bringt...


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BeitragVerfasst: Mo 7. Aug 2017, 19:39 
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Registriert: Sa 1. Sep 2012, 22:34
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Wohnort: Itzehoe
AliceVomSee hat geschrieben:
Ansel Adams hat nicht so wunderbare Sachen gemacht, weil er sich bewusst für s/w entschieden hat, sondern weil er nichts anderes hatte. Und in seinen späteren Jahren, als es Farbe gab, weil er es so gewohnt war.


Also als Ansel Adams (1902*) ein junger Mann war (Anfang 30) kam die Farbfotografie auf. Er hatte die Auswahl, schließlich war er für Kodak als "Testfotograf" für Kodachrome-Filme tätig war und hat mehrere Tausend Farbbilder geschossen. Es war seine künstlerische Entscheidung, die S/W-Technik zu verwenden.

So sollte es auch heute jeder halten, wie er es möchte und nicht zur Ideologie ausbauen.
Heute haben wir wie Adams die Wahl und sollten sie nutzen. Einige können exzellente S/W-Bilder anfertigen, andere machen beeindruckende Farbfotos und andere können nur knipsen.

_________________
Sonnige Grüße

Frank


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BeitragVerfasst: Mo 7. Aug 2017, 20:32 
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Beiträge: 1723
Vielen Dank, Max!

Das wusste ich z.B. nicht. :nono:

Wenn es Tausende von Farbbilder gibt, die er geschossen hat, drängt sich fast der Eindruck auf, dass auch von denen möglicherweise SW-Abzüge gemacht wurden, was in dem Fall bedeutet, dass sich in Zeiten der Digitalen Fotografie die Sache wiederholt...

...also nur mal so drauf los gedacht! 8-)

An alle anderen, die sich bislang Gedanken zum Thema gemacht und diese hier mit eingebracht haben einen herzlichen Dank!
Ich fand es gut, dass es nicht zu einem Glaubenskrieg geworden ist.
Wofür auch, der eine mag beispielsweise Bier, der andere Wein und der nächste Cola oder nur Wasser, ist einfach eine ganz persönliche Entscheidung.

Um es für alle noch mal zu verdeutlichen, um was mir ging: S/W hatte zu einem relativ frühen Stadium ein ziemlich hohes Niveau erreicht, deshalb war es mir wichtig, die Ansicht, es müsse schon recht körnig erscheinen, damit ein echtes S/W-Feeling entsteht, in Frage zu stellen, weil ich jede Menge an hochwertigen analogen S/W-Abzügen betrachten konnte, die dieses Manko nicht zeigten.

Die Vermutung, dass man früher das Korn auf alten Bildern deshalb nicht so wahrgenommen hat, weil man nichts anderes erwartet hatte, überzeugt mich genauso wenig wie jetzt das Korn sehen zu müssen, weil man es erwarten würde. Das ist aber wie gesagt meine ganz persönliche Einschätzung...

In dem Sinne freue ich mich immer wieder über Leute, die ein Faible für die S/W-Fotografie haben und Bilder zeigen, die überzeugend rüberkommen!

Herzliche Grüße,
Matthias

_________________
Es kommt nicht darauf an, welchen Weg wir gehen, vielmehr, welche Spuren wir hinterlassen.


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