Qualitätsverlust beim Öffnen von DNG in Photoshop Elements

Hallo zusammen!

Ich habe ein für mich wichtiges Anliegen: Ich habe keine Ahnung, wie ich Bilder im DNG-Format 1:1 in PSE11 übertragen kann. Die Bilder sehen sowohl auf der Kamera als auch im Irfanview (mit Plugin) ohne irgendeine Optimierungseinstellung klasse aus, aber sobald ich die Bilder im PSE11 öffnen will (Camera Raw), sehe ich mich einem recht herben Qualitätsverlust gegenüber. Dabei leiden Farbe (wird verändert), Kontrast (wird erhöht) und die Schärfe (wird verringert). Ich habe mal ein Bild inklusive eines Ausschnitts aus dem Bild als Beispiele eingefügt, dann wird hoffentlich klar, was ich meine (trotz der verminderten Bildqualität bei Flickr...). Ich habe nichts eingestellt im PSE, keine Autokorrektur vom Weißabgleich noch sonst irgendwas (zumindest weiß ich von nix ). Mein Sohn saß im absolut goldenen Herbstabendlicht und im Irfanview sieht es genau so aus, wie ich ihn in dem Moment durch die Linse und später auf dem Display gesehen habe (knipse im manuellen Modus).

Komplettes Bild unbearbeitet, Irfanview: https://www.flickr.com/photos/glahnski/15394772569/
Komplettes Bild unbearbeitet, PSE11: https://www.flickr.com/photos/glahnski/15395266278/
Bildausschnitt vergrößert, Irfanview: https://www.flickr.com/photos/glahnski/15394740289/
Bildausschnitt vergrößert, PSE11: https://www.flickr.com/photos/glahnski/15394736779/

Wie kriege ich es hin, die Bilder so, wie ich sie geknipst habe, wie sie auf dem Kameradisplay und im Irfanview aussehen, ins PSE11 zu übertragen? Ich arbeite aufgrund diverser zeitsparender Actions, die ich mir für PSE angeschafft habe, gern damit und bin nicht bereit, eine Alternative zu nutzen. Wenn mir jemand helfen kann, wäre ich unendlich dankbar!

Gruß, Jana

P.S.: Ich habe das Bild nochmal in Lightroom geöffnet - als ich es in groß anschaute, sah ich es für den Bruchteil einer Sekunde das Bild wie in Irfanview, dann schien es, als würde es neu berechnet und das Ergebnis war das gleiche wie in PSE... hmpf!

Ein Raw Converter wie ACR zeigt dir das Foto so an, wie es auf den Sensor kam ohne irgendwelche Kameraeinstellungen anzuwenden. Ein Bilbetrachtungs/-bearbeitungsprogramm zeigt dir nur das eingebettete .jpg im RAW-Foto an, das durch die Kameraeinstellungen entstanden ist.

Das, was dich hier also stört, ist das wichtigste Feature von RAW-Fotos. Wenn du nicht bearbeiten möchtest (was in PSE ja wunderbar geht), bist du vielleicht mit reinen .jpgs besser aufgehoben.

LR, PS und PSE verwenden alle ACR. Da wirst du keine Unterschiede feststellen.
Das Pentax Utility kann dir aus dem RAW die jpg.-Einstellungen übernehmen und du kannst diese sogar im nachhinein noch weiter verändern (wie im Kameramenü). Dafür hat das Programm viele andere Schwächen und ist sehr lästig zu bedienen.

Hallo Jana!

Ich habe dasselbe Problem wie du:
Ich fotografiere in RAW+, die JPGs in IrfanView sehen dabei knackig und gut aus, und meist lade ich das JPG in Photoshop zur weiteren Bearbeitung.

Lade ich das RAW in Photoshop mittels Camera Raw, dann verblassen die Farben, und ich muss deutlich mehr und "aggresiver" nachbearbeiten, und meist gefällt mir das Ergebnis des unbearbeiteten JPG besser, als das aus dem RAW bearbeitete exportierte JPG!

Mögliche Erklärungsversuche:
Camera RAW entwickelt das Bild zunächst mit sehr moderaten Einstellungen sehr neutral, und man muss einfach kräftig an den Reglern drehen, und ein entsprechendes Ergebnis zu erhalten.

Ich kanns einfach nicht gut, RAWs zu entwickeln

Camera RAW ist doof!

Vielleicht liegt es auch an den eingebetteten Farbprofilen in Photoshop?? Aber das ist mir auch ein Buch mit mehr als 7 Siegeln!

Meine Lösung: Außer bei Bildern, die bei schwierigen Lichtverhältnissen (Sonnenuntergänge, Konzerte) aufgenommen wurden, verwende ich meist das JPG zur weiteren Bearbeitung, und soo schlecht sind meine Bilder dadurch nicht.

Angeblich sollen ja Bilder aus dem RAW immer besser bzw. nicht schlechter sein, als das JPG, mit dieser Aussage, die man immer wieder hört, steh ich total auf Kriegsfuß!

In Camera Raw kannst Du das Bild so entwickeln, wie Du es möchtest. Dass die Einstellungen nicht übernommen werden, die die Kamera zum Entwickeln der eigenen JPGs verwendet, ist natürlich nicht so schön. Ich war immer davon ausgegangen, dass das funktioniert, habe aber noch keine JPGs geschossen und verglichen. Interessant.

Ein Raw Converter wie ACR zeigt dir das Foto so an, wie es auf den Sensor kam ohne irgendwelche Kameraeinstellungen anzuwenden.

Ich glaube, die Demosaikifizierung ist bereits drin und kann ohne Firmwareänderung nicht verändert werden, kann mich aber irren. Hab' jedenfalls an meiner K10D noch nichts gefunden, wo ich etwas hätte einstellen können.

Das war auch nur ein vereinfachtes Bild zum Verständnis.

@Meenzer: Doch doch, klar, ich bearbeite die Bilder immer (auch immer erstmal im Camera Raw von PSE), das macht für mich 50% des Bildentstehungsvorgangs aus. Ich verstehe ja auch, dass meine Kameraeinstellungen bzgl. der Farbdarstellung und ähnliches abweichen und es da (leicht über PSE behebbare) Unterschiede gibt, aber wie kommt der Qualitätsverlust zustande?

Danke für den Tipp mit Pentax Utility... ich glaube, das hatte ich vor ein paar Jahren mal und fand es ebenfalls sehr lästig, weshalb ich fortan die RAWs nur noch über PSE bearbeitet habe.

@Hannes: Ja, genau! Ich sehe, wir verstehen uns. Vielleicht wäre langfristig die Lösung, tatsächlich RAW+ zu knipsen, um die Wahl zu haben. Bei Landschaftsaufnahmen bin ich ja eigentlich ein großer Fan davon, über die Camera Raw zu gehen, da kann man einfach viel rausholen. Aber gerade seit ich Kamera + Linsenauswahl aufgestockt habe, fällt mir eben auf, dass gerade Portraits etc. an "Lieblichkeit" verlieren und das Ergebnis oft zu stark ist.

Jana hat geschrieben:...
Wie kriege ich es hin, die Bilder so, wie ich sie geknipst habe, wie sie auf dem Kameradisplay und im Irfanview aussehen, ins PSE11 zu übertragen? Ich arbeite aufgrund diverser zeitsparender Actions, die ich mir für PSE angeschafft habe, gern damit und bin nicht bereit, eine Alternative zu nutzen. Wenn mir jemand helfen kann, wäre ich unendlich dankbar!
...

Die DNGs in der Kamera nach JPG umwandeln oder in Lightroom entsprechende Voreinstellungen anlegen.

Es freut mich das bei euch die JPGs gut ausschauen. Es bedarf einer längeren Einarbeitungszeit in RAW, aber wenn man seine Einstellungen gefunden hat, gibt es kein zurück.
Die gezeigten Bild-Beispiele sind unter Top-Bedingungen entstanden und die Unterschiede sind etwas mehr Kontrast und Schärfe.

ck

Jana hat geschrieben:aber wie kommt der Qualitätsverlust zustande?

Das ist genau der Punkt: Im Vergleich zum .jpg (=Irfanview) hast du sogar theoretisch einen Qualitätsgewinn, da du RAWs viel differenzierter bearbeiten könntest.
Nur das, was dir vorher schon die Kamera abnimmt (Farben, Kontrast, Schärfe uvm.), müsstest du eben auch von Hand einstellen.
Letztendlich muss man für sich einen Weg finden ans richtige Ziel zu kommen. Ob RAW oder .jpg interessiert später keinen Betrachter.

Ein RAW (=roh) ist eine Bilddatei welche exakt das speichert was der Sensor aufgezeichnet hat, was hier als Qualitätsverlust bezeichnet wurde ist nur das was die Kamera gesehen hat.
Jetzt kommt der Knackpunkt: Wenn du das RAW auf dem Kameradisplay oder in IrfanView betrachtest, siehst du ein JPEG Vorschaubild was in die RAW Datei eingebettet ist (das wird gemacht um das Bild schneller anzeigen zu können), dieses Vorschaubild enthält die Entwicklungseinstellungen welche in der Kamera eingestellt wurden (z.B. Leuchtend, Schwarzweiß, etc.), das RAW bleibt davon natürlich unbearbeitet.
Ein JPEG (ob nun eingebettet oder als extra Datei) aus der Kamera, ist ein bereits bearbeitetes RAW.

In Lightroom sieht man erst das eingebettete JPEG bis Lightroom eine Vorschau für das RAW erstellt hat.
Es gibt übrigens eine Möglichkeit einige Entwicklungseinstellungen der Kamera auch in Lightroom zu übertragen, das geht über Farbprofile die ebenfalls in der RAW Datei gespeichert werden und bei Lightroom unter Kamerakalibrierung aufgerufen werden können. Bisher macht das aber nur Nikon bei einigen Modellen, dort kann man dann auswählen zwischen Landscape, Portrait, etc.
Die K-30 liefert im DNG auch ein Farbprofil mit, welches einfach nur als "Eingebettet" angezeigt wird, das beeinflusst vor allem die Grün und Rottöne, stellt aber keine wirkliche Entwicklungseinstellung dar.

ich habe früher auch RAW+ (DNG) fotografiert.
Die RAWs in Lightroom sahen mit der voreingestellten LR RAW Entwicklung anders aus, als die jeweiligen jpg direkt aus der Pentax. Insbesondere, wenn ich statt natürlich, leuchtend eingestellt hatte und stärker im jpg geschärft wurde.

Man kann aber diese voreingestellten Entwicklungseinstellungen, zumindest in LR, ändern. Meine sind nun so, dass ich bei RAW+ praktisch keinen Unterschied zwischen den beiden Bildern sehe. Da das beim Einlesen automatisch passiert, habe ich die "+" Variante wieder abgestellt. Mich nervt es eher, wenn ich die Bilder doppelt habe.

Ciao
Manin