So 17. Mai 2015, 12:29
Moin!
Als nicht mehr ganz so junger Mensch (obwohl mich manche beim Einkaufen noch als "junger Mann" bezeichnen

) und als Brillenträger hatte ich bis jetzt immer dem manuellen Fokussieren abgeschworen. Das kam für mich bis jetzt nicht in Frage. Und Sucherlupe und Schnittbildscheibe wollte ich mir nicht antun.
Umso erstaunter bin ich jetzt nach ein paar Tagen mit einem manuellen Objektiv, dass s wider Erwarten mit dem manuellen Fokussieren besser funktioniert, als vorher angenommen und ich sogar gefühlt nicht mehr, sondern eher weniger Ausschuss habe.
Ok, zugegeben, es ist eine andere Art des Fotografierens, es benötigt im Schnitt mehr Zeit, bis man den Auslöser durchdrückt und ich gebe mir auch mehr Mühe mir der Bildkomposition, ja ich wähle sogar schon im Vorfeld, noch bevor ich durch die Kamera schaue, gezielter die Motive aus.
Je näher die Motive, je länger die Brennweite und je weiter offen die Blende ist, desto sorgfältiger muss man fokussieren, was natürlich der geringen Tiefenschärfe geschuldet ist. Mittlerweile gelingt es mir bei weiter entfernten Motiven auch schon, das ich recht schnell bin, das manuelle Fokussieren geht schon langsam unbewusst in subcortikale Bahnen über.
Erstaunlicherweise kann ich im hellen Sucher der K5IIs sehr gut die Schärfe auch ohne Schnittbildscheibe erkennen, und der leise Piep sowie die grüne Raute im Sucher weisen mich zusätzlich darauf hin, wenn der Fokus sitzt.
Ich freue mich auch darüber, dass ich wieder analoge Gefühle entwickle und ich mich an frühere Zeiten mit meiner Spotmatic F erinnert fühle.
Und ich fühle so eine Art "Entschleunigung" beim Fotografieren, es macht einfach Spaß.
Gestern war ich mit zwei Kameras unterwegs, jeweils ein manuelles Objektiv und eines mit AF an der Kamera.
nach einiger Zeit fing ich an, bei Kamerawechsel am AF-Objektiv manuell einstellen zu wollen und der AF kam mir befremdlich vor, eine kuriose Erfahrung.
Der Mensch ist eben doch ein "Gewohnheitstier", und man sollte öfters mal was Neues probieren.