Fragen und Antworten zum Thema Fotografie. Diskussionen zu Sensortechnik, allgemeinen Gebieten
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Re: Frage zur Langzeitbelichtung

So 18. Nov 2012, 00:38

Moin,

erklärt ist das ja schon - auch das Abschalten.
Bei der K7 gibt es da eine Grenze, ab der die Kamera auch trotz Ausschalten der RR bei langer Belichtung, dann doch wieder einen Darkframe macht. Ich weiß nicht mehr ab wann, aber wenn es über einige Minuten geht, wird das zwangsweise wieder eingeschaltet und ist auch nicht zu unterdrücken. Die K5 lässt auch nach 10 Minuten das Darkframe weg, ob das bei der irgendwann auch wieder zugeschaltet wird, weiß ich jetzt nicht.

Re: Frage zur Langzeitbelichtung

So 18. Nov 2012, 15:17

Moin,

die Frage des "Warum" ging mir nicht aus dem Kopf - klar ist - es wird bildwirksam entrauscht - und wie sieht es aus mit der tatsächlichen Wirkung z.B. bei ISO100 und drei Minuten in der Nacht ? Wird da das Schwarz wirklich benötigt und wird dabei das Foto verbessert oder verliert man Details ?? Habe selber damit keine Praxiserfahrung - nutze das allerdings weil ich mir keine Gedanken gemacht habe warum ich das abschalten soll :ka:

:cheers:

Re: Frage zur Langzeitbelichtung

So 18. Nov 2012, 15:33

Hallo Dirk,

ich kann dir leider auch nicht genau sagen, was die Funktion macht. Ich weiß aber, dass in praktisch allen Anleitungen zur Sternenfotografie geraten wird, die Funktion auszuschalten.

Ich zweifle auch daran, dass die Funktion Hot Pixel entfernt. Ich habe im Moment leide keine Zeit das zu recherchieren.
Entrauschen tue ich am PC nachher in PS bzw. mit Neat Image. Hot Pixel ignoriere ich. Wenn man die rausrechnen möchte, kann man bei Nachtaufnahmen sogenannte Dark Frames machen und die danach in PS oder ähnlichem Programm subtrahieren.

Mich würde es bei den Aufnahmen tierisch stören, wenn die Kamera nach einer Aufnahme mind. so lange rechnet, wie die Belichtungszeit war.
Bei dem Thema Sternenhimmel (Startrails) oder Landschaft mit Sternenhimmel ein absolutes NoGo.

Ciao Thomas

Re: Frage zur Langzeitbelichtung

So 18. Nov 2012, 16:01

Ich hab es erst mal aus gemacht. Mal gucken. ')
Danke für die vielen Tipps! :clap:

Re: Frage zur Langzeitbelichtung

So 18. Nov 2012, 16:25

Moin Thomas,

wie ich das verstanden habe wird das Darkframe im Sinne von Astrofotografie nicht genutzt weil es Zeit kostet. Was bringt dann die Rauschminderung überhaupt - habe mal quergelesen und das hier festgestellt:

1. Wenn man nun mal so im Web recherchiert und schaut worauf das wirkt stößt man auf Aussagen von K-5- oder DSLR-Besitzern mit der Kernkompetenz irgendeinen Blödsinn zu erzählen um die Buchstabensuppe vom Vortag loszuwerden, dass es nur auf das JPG angewandt wird :?: :?: und nicht auf das RAW und wer im RAW+ fotografiert hat dann Zeit verschwendet. Soweit die Aussage :ka:

2. Da ich keine solche Kernkompetenz besitze habe ich mal die K-5 genommen und getestet - es wird auch bei RAW ein Darkframe gemacht und somit kann man das nicht auf RAW+ und JPG mit Auswirkungen auf das JPG reduzieren - das lässt den Schluss zu, dass es bildwirksame Auswirkungen auf das RAW haben muss.

3. Das sollte man einmal wirklich austesten "was" das genau im Ergebnis bringt - denn von meiner Logik her wäre ein Darkframe ja Blödsinn wenn man das per Software im Bildprozessor berechnen könnte - ein andere Gedanke wäre dann der Umstand, dass Pentax davon ausgehen könnte, dass es Fotografen gibt, die nur mit der Pentaxsoftware arbeiten und ein Entrauschen in der Hardware somit ohne viel EBV am PC nötig sein kann - wie auch immer, viele Fragezeichen und im Fazit nicht befriedigend im Ergebnis.

4. Also muss der Praxistest her :) werde das mal anpeilen demnächst.

:cheers:

Re: Frage zur Langzeitbelichtung

So 18. Nov 2012, 20:20

Mach' mal Dirk :thumbup:

Ich werde es trotzdem nie einschalten. Bei den Aktionen Landschaft mit Sternenhimmel muss ich die Aufnahmen ziemlich direkt hintereinander machen.
Sonst gibt es Probleme beim Stacken.

Ciao Thomas

Re: Frage zur Langzeitbelichtung

So 18. Nov 2012, 21:09

Moin,

beim Belichtungsstacking kann man ein Darkframe ja auch problemlos noch anschließend mit dem Deckel drauf machen um das dann in der Nachbearbeitung herausrechnen zu lassen.

Was ich da mal drüber gelesen habe... So mit gefühlten hundert Dark-, Bias- und Flatframes zum Rausrechnen der Kamera- und systemspezifischen Fehler... :ugly:
Na, mal sehen. Erstmal den Triggertrap, und denn kiek wi mol, was hier so Astronomisch geht ohne parallaktische Montierung der Kamera.

Re: Frage zur Langzeitbelichtung

So 18. Nov 2012, 22:36

sir-fog hat geschrieben:Moin,

beim Belichtungsstacking kann man ein Darkframe ja auch problemlos noch anschließend mit dem Deckel drauf machen um das dann in der Nachbearbeitung herausrechnen zu lassen.

Was ich da mal drüber gelesen habe... So mit gefühlten hundert Dark-, Bias- und Flatframes zum Rausrechnen der Kamera- und systemspezifischen Fehler... :ugly:
Na, mal sehen. Erstmal den Triggertrap, und denn kiek wi mol, was hier so Astronomisch geht ohne parallaktische Montierung der Kamera.


Ich bin raus ! :ka:

Re: Frage zur Langzeitbelichtung

Mo 19. Nov 2012, 00:03

In wenigen Fällen mag der Einsatz von Darkframes durchaus hilfreich sein. Grundsätzlich sehe ich da allerdings keinen Vorteil drin, eher einen gravierenden Nachteil wegen des doch ziemlichen Zeitaufwandes/Speicherzeit.
Von daher habe ich die Möglichkeit immer abgeschaltet. Sollte ich mal ein Darkframe benötigen, dann mache ich dies ganz einfach per PS im nachhinein.

Re: Frage zur Langzeitbelichtung

Mo 19. Nov 2012, 09:45

Ich versuche mal mit meinem Halbwissen das zu erklären:

Die Begriffe, die diki in den Raum geworfen hat, sind vor allem bei den Leuten bekannt, die Astrofotografie machen.

Die Darkframes kann ich mal aus dem Kopf heraus erklären: Jeder Sensor hat defekte Pixel die Falschfarben erzeugen. In der Regel fallen die 4-5 Pixel in einem Bild nicht auf.
Die Anzahl erhöht sich, je stärker der Sensor erhitzt wird. Das geschieht vor allem bei Langzeitbelichtung (> 1 min) und hoher Empfindlichkeit. Dann wird eine höhere Spannung über längere Zeit an den Sensor gelegt was zu der Erhitzung des Sensors führt.
Um diese Hotpixel, wie sie auch genannt werden, heraus zu rechnen, kann man am Ende der Langzeitbelichtung(en) ein oder mehrere Darkframes machen.

Darkframes sind Aufnahmen unter gleichen Bedingungen (gleiche Zeit, gleiche Empfindlickeit (Blende ist wurscht)) mit dem Objektivdeckel drauf.
Dadurch ist das Bild eigentlich schwarz - bis auf die Hotpixel die dann rot oder grün oder blau leuchten. Das bedingt auch, dass man die Darkframes gleich im Anschluss macht, da die Zahl und Lage ganz anders sein kann, wenn die Außentemperaturen andere sind. Also diese dann zu Hause zu machen ist sinnfremd.

In PS habe ich es noch nicht gemacht. In Fitworks, das ist das Programm das ich zum stacken (verrechnen) mehrerer Sternenaufnahmen nehme, kann man die Darkframes dann auswählen und das Programm rechnet autom. die Hotpixel raus. In der Regel werden sie durch einen schwarzen Bildpunkt oder durch einen Bildpunkt der benachbarten Farbe ersetzt.
Dadurch sind dann diese Hotpixel aus der Aufnahme(serie) entfernt.

Ich denke, dass das ganze hier für 99% der User kein Thema ist da wohl keiner von uns eine Nachführung hat. Eine Nachführung wird benötigt, um die Kamera so nachzuführen, dass die scheinbare Bewegung der Sterne über dem Himmel ausgeglichen wird. Erst dadurch werden längere Belichtungszeiten mit scharf abgebildeten Sternen möglich.
Der normale User (oder ich :mrgreen: ) wird max. 30 sec. belichten. Die max. Belichtungszeit, ohne das die Sterne Striche ziehen, ergibt sich aus der Brennweite. Je länger die Brennweite desto kürzer die mögliche Belichtungszeit.
Dazu gibt es die sogenannte 600er Regel. 600 / Brennweite = max. Belichtungszeit. Beispiel: 600 / 20mm Brennweite (= 15 mm am APSC Sensor) ergibt 30 sec. Belichtungszeit.

Eine längere Belichtungszeit gekoppelt mit hoher Empfindlichkeit könnte sich natürlich ergeben, wenn man Sternstrichspuren-Aufnahmen macht. Dann möchte man diese kreisförmigen Sternstriche ja haben. Bei der Vielzahl von Strichen werden die Hotpixel aber in der Regel untergehen und nicht auffallen.
Wer diese trotzdem rausrechnen möchte, sollte eben solche Darkframes machen wie oben beschrieben.

Nun noch zur Frage, warum man das nicht die Kamera machen lässt: Wenn man Sterne fotografiert (ob einzelne Sterne oder Sternstrichspuren), dann sollte man die Aufnahmen möglichst direkt hintereinander machen (wg. der Drehung der Erde). Diese Pausen, die die Kamera einlegt um die Langzeitbelichtung zu korrigieren, möchte man nicht. Deshalb macht sie der Astrofotograf ganz am Ende wenn er alle Aufnahmen im Kasten hat.

Ciao Thomas
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