Ich versuche mal mit meinem Halbwissen das zu erklären:
Die Begriffe, die diki in den Raum geworfen hat, sind vor allem bei den Leuten bekannt, die Astrofotografie machen.
Die Darkframes kann ich mal aus dem Kopf heraus erklären: Jeder Sensor hat defekte Pixel die Falschfarben erzeugen. In der Regel fallen die 4-5 Pixel in einem Bild nicht auf.
Die Anzahl erhöht sich, je stärker der Sensor erhitzt wird. Das geschieht vor allem bei Langzeitbelichtung (> 1 min) und hoher Empfindlichkeit. Dann wird eine höhere Spannung über längere Zeit an den Sensor gelegt was zu der Erhitzung des Sensors führt.
Um diese Hotpixel, wie sie auch genannt werden, heraus zu rechnen, kann man am Ende der Langzeitbelichtung(en) ein oder mehrere Darkframes machen.
Darkframes sind Aufnahmen unter gleichen Bedingungen (gleiche Zeit, gleiche Empfindlickeit (Blende ist wurscht)) mit dem Objektivdeckel drauf.
Dadurch ist das Bild eigentlich schwarz - bis auf die Hotpixel die dann rot oder grün oder blau leuchten. Das bedingt auch, dass man die Darkframes gleich im Anschluss macht, da die Zahl und Lage ganz anders sein kann, wenn die Außentemperaturen andere sind. Also diese dann zu Hause zu machen ist sinnfremd.
In PS habe ich es noch nicht gemacht. In Fitworks, das ist das Programm das ich zum stacken (verrechnen) mehrerer Sternenaufnahmen nehme, kann man die Darkframes dann auswählen und das Programm rechnet autom. die Hotpixel raus. In der Regel werden sie durch einen schwarzen Bildpunkt oder durch einen Bildpunkt der benachbarten Farbe ersetzt.
Dadurch sind dann diese Hotpixel aus der Aufnahme(serie) entfernt.
Ich denke, dass das ganze hier für 99% der User kein Thema ist da wohl keiner von uns eine Nachführung hat. Eine Nachführung wird benötigt, um die Kamera so nachzuführen, dass die scheinbare Bewegung der Sterne über dem Himmel ausgeglichen wird. Erst dadurch werden längere Belichtungszeiten mit scharf abgebildeten Sternen möglich.
Der normale User (oder ich

) wird max. 30 sec. belichten. Die max. Belichtungszeit, ohne das die Sterne Striche ziehen, ergibt sich aus der Brennweite. Je länger die Brennweite desto kürzer die mögliche Belichtungszeit.
Dazu gibt es die sogenannte 600er Regel. 600 / Brennweite = max. Belichtungszeit. Beispiel: 600 / 20mm Brennweite (= 15 mm am APSC Sensor) ergibt 30 sec. Belichtungszeit.
Eine längere Belichtungszeit gekoppelt mit hoher Empfindlichkeit könnte sich natürlich ergeben, wenn man Sternstrichspuren-Aufnahmen macht. Dann möchte man diese kreisförmigen Sternstriche ja haben. Bei der Vielzahl von Strichen werden die Hotpixel aber in der Regel untergehen und nicht auffallen.
Wer diese trotzdem rausrechnen möchte, sollte eben solche Darkframes machen wie oben beschrieben.
Nun noch zur Frage, warum man das nicht die Kamera machen lässt: Wenn man Sterne fotografiert (ob einzelne Sterne oder Sternstrichspuren), dann sollte man die Aufnahmen möglichst direkt hintereinander machen (wg. der Drehung der Erde). Diese Pausen, die die Kamera einlegt um die Langzeitbelichtung zu korrigieren, möchte man nicht. Deshalb macht sie der Astrofotograf ganz am Ende wenn er alle Aufnahmen im Kasten hat.
Ciao Thomas
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