Fragen und Antworten zum Thema Fotografie. Diskussionen zu Sensortechnik, allgemeinen Gebieten wie Schärfe, Schärfentiefe, Bearbeitungstechniken, Problembildbesprechungen und Lösungssuche.
Ich muss jetzt mal eine Frage loswerden, die mich schon etwas länger beschäftigt.
Wenn ich in geschlossenen Räumen, Größenordnung normales Wohnzimmer, ein Menschen porträtiere, dann benutze ich immer den internen Blitz, da es meist zu dunkel ist. Das klappt auch immer sehr gut. Einstellung auf AV-Programm, grob Blende 2,8 bis 4,0, Iso 100 bis max 200, Blitz minus 0,3-0,7 Belichtungskorrektur auch, Zeit macht dann die Kameraautomatik. Ergebnisse sind superscharf und nicht kaputtgeblitzt.
Als Objektiv, egal ab LSt 2,8, Brennweite sagen wir mal ab 35mm meisten aber zwischen 50-100mm. Und jetzt das was ich nicht verstehe, Bewegungsunschärfen scheint es nicht zu geben, obwohl die Zeit gerade mal bei 1/30 - 1/80 liegt. Ohne Blitz bei diesen Zeiten ein scharfes Bild von meinem Volldampf-Sohn, der immer in Bewegung ist, zu bekommen, ist unmöglich. Mit Blitz habe ich das Gefühl das die Zeit stehen bleibt, weil absolut keine Bewegungsunschärfen vorhanden sind. Ich hoffe Ihr kennt das auch und wisst was ich meine.
(In größeren Räumen nehme ich dann einen Aufsteckblitz Metz 52 irgendwas, funktioniert dann aber genauso).
Bewegungen werden durch den Blitz eingefroren. Der Blitz strahlt dein Motiv für den Bruchteil einer Sekunde an, und genau die Position wird in dem Moment auf den Sensor gebannt. So als hättest du mit einer sehr kurzen Belichtungszeit fotografiert. Die Kamera selbst belichtet aber länger (z.B. 1/30s) und fängt so noch etwas Umgebungslicht ein. Das kann man noch auf die Spitze treiben und die Kamera mehrere Sekunden belichten lassen (wenn es dunkel genug dafür ist) und mit einem Blitz bestimmte Bewegungen einfangen, z.B. einen Radfahrer der durchs Bild fährt, dann hättest du sogar noch Leuchtspuren der Fahrradbeleuchtung drauf.
Je mehr der Blitz (und nicht das Umgebungslicht!) die Hauptlichtquelle für dein Motiv ist, desto besser klappt das mit dem Einfrieren. Oder anders herum: Ist dein Blitz nur zusätzlich zum Aufhellen, dann dann sollte deine Belichtungszeit schon auch so kurz sein, dass ein bewegtes Objekt auch ohne Blitz in seiner Bewegung scharf abgebildet wäre (wobei hier allerdings die Blitzsynchronzeit (1/180s) das Limit setzt, sonst gibts Doppelkonturen und sichtbare Unschärfe
Jedes Blitzbild ist quasi eine Doppelbelichtung, nämlich Blitzlicht und Umgebungslicht, die sich im Idealfall überlagern sollten.
Hallo Hannes, danke dir auch nochmal. Jetzt verstehe ich das auch besser, wenn ich den internen Blitz als Auslöseblitz verwende und den externen als Master auf dem Stativ.