Eigener Stil

Wenn ich auf die Fotos von Profis schaue oder in diesem Forum bei den Fotografen reinschaue, die mir persönlich am besten gefallen (Stormchaser, klabö, Methusalem, pixiac, Asphaltmann, ErnstK, Hannes21, StaggerLee und ein paar weitere, die ich auf die Schnelle vergessen habe) fällt mir immer wieder etwas auf: Außer der Technik haben die alle einen eigenen Stil, eine Bildsprache, so dass ich meistens direkt sagen könnte, von wem ein Foto stammt, ohne den Namen sehen zu müssen.

Und das sehe ich bei mir (hoffentlich noch) nicht. Stattdessen sehen auch Fotos, mit denen ich rein technisch und auch ansonsten zufrieden bin, jeweils anders aus. Drei Fragen stellen sich mir:

Wie kommt man zu einer eigenen Bildsprache? Kommt das von selbst mit der Zeit oder sollte man da besser aktiv rangehen?

Sollte man sich für einige Zeit auf einen Bereich konzentrieren, um den eigenen Stil auszuarbeiten (etwa Makro oder Landschaft)?

Welche Rolle spielt die Nachbearbeitung?


Wie sah das bei Euch in der Vergangenheit aus?

Tja da greifst du ein Thema an.
Manche entwickeln nie einen eigenen Stil, andere einen unverkennbaren, wieder andere änderten ihren Stil.

Wichtig ist primär erstmal das selbstreflektieren.
Was will ich durch meine Fotos erreichen. Das schließt eine Probierfase ein.
Wenn man dann weiß wie es einen gelingt das Ziel zu erreichen wird man diesen Weg weiterverfolgen und entwickeln.

Dabei spielen allerdings Erfahrung, Einsatzbereiche, Digitale Bildbearbeitung alles mit eine Rolle.

Technik ist das eine, die anderen durch die eigene Sichtweise schauen zu lassen eine andere.

Daher sich immer wieder vorm draufdrücken fragen, was will ich hier ausdrücken...
Sonst bleibt man Knipser.

Grüße Alex

Nichts

...Hi,..... Krakauer

...Deine Frage ist eine ganz normale Frage welche sich jeder, der engagiert fotografiert, sich irgendwann stellt.

...stellt man sich diese Frage,dann hat man den ersten Schritt schon getan!

...der Rest ist Herzblut, viiiieeeelll fotografieren und dann seine Bilder bearbeiten und analysieren.Dies ist nicht von einander zu trennen!

...man erkennt und versteht nur bei der anschließenden Bearbeitung der Bilder seine Fehler oder Probleme.Hast Du diese erkannt so wirst Du es das nächste mal anderst machen,
...und über kurz oder lang eine Lösung dafür finden.Dieser Prozess ist absolut notwendig für die Entwicklung eines eigenen Stils,..wenn man es so nennen will.

...das nächste,aus meiner Sicht, was extrem wichtig ist,...ist das analysieren von Bildern welche Du genial findest.Studiere diese Biilder,...nehme sie auseinander,und setze Dich
...mit der Bearbeitung und "Konstruktion" der Bilder auseinander.In so gut wie keinen Fällen fallen perfekte Bilder aus der Kamera,...irgendwas ist immer
...ohne zu Wissen was man, oder warum in der Bea macht wird das nix!

...da man auch immer Bilder im Kopf hat welche man selbst wirklich unglaublich gut findet,ist es ganz normal daß sich im laufe der Zeit sowas wie ein eigener Stil ausbildet.
...es sind diese ganzen "zutaten" in den Bildern die Du dann in Deiner Arbeit zu Deinen Bildern machst.

...das Versuchen solche genialen Bilder "nachzubauen" ist jedenfalls perfekt geeignet die Zusammenhänge zu verstehen.

...letztendlich aber entscheidet Deine persöhnliche Hartnäckigkeit und das unbedingt wollen darüber wie weit man kommt.

...selbst hochtalentierte Menschen müssen um wirklich gut zu sein schlichtweg auch richtig viel an sich arbeiten,.....egal in welchem kreativen Bereich.

...das mal so als telegramm mäßige Gedanken zu Deiner Frage

...aber wenn man mit fettem Fotogeraffel im Gebierge rumstiefelt und das geil findet ,....dann bin ich da guter Dinge daß Du deinen Weg gehen wirst

..nen feinen noch!

Bernd

...

Ausgeprägter kann eine fotografische Handschrift nicht sein als hier zu sehen:
https://leltschuk.com/

ElCapitan hat geschrieben:Ausgeprägter kann eine fotografische Handschrift nicht sein als hier zu sehen:
https://leltschuk.com/

...wow!!,...danke für den Link!

...bin jetzt wohl die nächste Zeit mit der Seite beschäftigt ,...gefällt mir sehr was ich da sehe


Bernd

Methusalem hat geschrieben:

ElCapitan hat geschrieben:Ausgeprägter kann eine fotografische Handschrift nicht sein als hier zu sehen:
https://leltschuk.com/

...wow!!,...danke für den Link!

...bin jetzt wohl die nächste Zeit mit der Seite beschäftigt ,...gefällt mir sehr was ich da sehe


Bernd

Stimmt. Und er hätte super in den -Thread gepasst. Weil die Fragen des TO beantwortet er halt so gar nicht... just my 2 cents...

Die Fragen des TO hat Bernd aus meiner Sicht sehr gut beantwortet, vielleicht noch ein paar kleine persönliche Anmerkusngen dazu:
Mir hat es, wie Bernd schon schrieb, sehr geholfen den Stil der Fotografen, welche mir gefallen genau anzusehen.
Dann habe ich mir überlegt, wie derjenige wohl ans Motiv ran gegangen wäre. Es ging nicht darum, Bilder nachzustellen oder zu kopieren, sondern darum, vor der Aufnahme schon zu wissen, wie das Bild fertig aussehen soll. Oder zumindest darum, eine relativ genaue Vorstellung davon zu haben.

Dann habe ich auch einfach einige "Phasen" gehabt. Zum Beispiel die, des sehr hohen Kontrastes. Da bin ich manchmal sicher übers Ziel hinausgeschossen, aber für meine fotografische und Bearbeitungs-Entwicklung war das glaube ich sehr wichtig.

Und: ich versuche, die Bilder so zu machen wie sie mir gefallen. Ohne zu bedenken, könnte das Bild so jemand anderem zu dunkel, zu hart oder zu sonstwas erscheinen.
Ich mache mein Ding, und dann kommt automatisch mein "Stil" raus, wenn man so möchte. Im Guten wie im Schlechten.

Vielen Dank übrigens, ich freue mich sehr, wenn jemand meine Bilder gefallen.

Asphaltmann hat geschrieben:[...]Weil die Fragen des TO beantwortet er halt so gar nicht... just my 2 cents...[...]

.....

[...] ich versuche, die Bilder so zu machen wie sie mir gefallen. Ohne zu bedenken, könnte das Bild so jemand anderem zu dunkel, zu hart oder zu sonstwas erscheinen.
Ich mache mein Ding, und dann kommt automatisch mein "Stil" raus, wenn man so möchte. Im Guten wie im Schlechten. [...]

+1 in allen Punkten

+1

Sehr treffend Jupp!

Asphaltmann hat geschrieben: ich versuche, die Bilder so zu machen wie sie mir gefallen. Ohne zu bedenken, könnte das Bild so jemand anderem zu dunkel, zu hart oder zu sonstwas erscheinen.
Ich mache mein Ding, und dann kommt automatisch mein "Stil" raus, wenn man so möchte. Im Guten wie im Schlechten.

Dies kann ich für mich ebenfalls so bestätigen

Der Ursprung waren bei mir ja noch die Analogzeiten in der Fotografie (ja, ich bin schon etwas älter )
Damals gab es noch kein Internet und sein Wissen musste man sich über Fachbücher und Fotomagazine aneignen und durch Ausprobieren/ Testen/ Selbtentwicklung des Film seinen fotografischen Horizont erweitern .
Hier hatte ich monatlich 5 an der Zahl im Abo- die bekanntesten waren fotomagazin/ColorFoto/FotoAktiv usw. - damals gab es eine riesige Auswahl- unter anderem auch nutzloses Zeugs!

Nichts desto trotz- seinerzeit musste man schon paarmal hingucken und aufpassen ob Bildwinkel/Perspektive und das Drumherum passte bevor man auf den Auslöser drückte .
Diese Eigenschaft über Jahre hinweg praktiziert bleiben einfach erhalten und erfüllen auch in der heutigen, digitalen Zeit nach wie vor ihren Zweck .
Die heutigen Möglichkeiten in BA waren damals auch nicht vorstellbar und deshalb bin ich froh dass ich noch diese digitale Ära erleben darf .

Das fotografische *Sehen* ist aber auch ein extrem wichtiger Aspekt- hier habe ich wohl einiges von meiner Mutter geerbt die in meinen Augen eine sehr begabte Hobby- Malerin war .
Ich selbst gehe auch nicht auf die Suche nach Motiven- ich mach durch Perspektive/Schnitt und Konzentration aufs Wesentliche aus einem Objekt ein Motiv
und das ist für mich das Wesentliche für meine Art der Fotografie und nur das zählt für mich wie Jupp es vorab so trefflich geschrieben hat

NG
Ernst