Bildgestaltung - Schärfebereich / Blendenvorwahl

Hallo zusammen.

Mir fällt bei meinen Bilder oft auf, dass bei der Bildgestaltung der
Schärfebereich (Nennt man eigentlich das so?) irgendwie nicht "attraktiv"
ist. Ich habe das Gefühl, der Blick wird nicht fokussiert und wandert unruhig
über das Bild um eine Art "Ruhebereich" zu finden. Kein Ahnung, wie ich das anders
ausdrücken soll.

Das angehängte Bild ist ein Beispiel, mit dem ich nicht zufrieden bin. Ich habe auf den
roten Kasten für den Rettungsring fokussiert und eine Blende F/5 vorgewählt.

Vielleicht hätte ich das Ende des "Stegs" auch nicht so zentral ins Bild rücken sollen..

Hat jemand einen Tip, was ich hier hätte besser machen können?

Vielen Dank

Andy


Datum: 2014-06-08
Blende: F/5
Belichtungsdauer: 1/2500s
Brennweite: 40mm
ISO: 100
Weissabgleich: Daylight

Was du meinst ist das der Blick zwischen dem roten Kasten (rot ist eine Signalfarbe) und dem Ende des Stegs (hier laufen die Linien zusammen (Linienführung)) wechselt. Sonst finde ich das Bild richtig gut, ich hätte den Steg wahrscheinlich sogar noch zentraler gesetzt und die Blende etwas geschlossen (ist ja hell genug).

Ich finde die Gestaltung prima - gefällt.
Was für mich fehlt ist die Schärfe. Der Fehler läßt sich anhand des Bildes so nicht eingrenzen, da bräuchte man das Original.
Und natürlich ein bisschen EBV tut für meinen Geschmack mit WB, Dynamik und Sättigung nicht schaden ... wie gesagt, für mich.

Silaris hat geschrieben:ich hätte den Steg wahrscheinlich sogar noch zentraler gesetzt

Ich hätte das nicht nur wahrscheinlich, sondern ganz sicher gemacht, oder ganz anders, dass mir das rechte Geländer als Eckläufer den Fluchtpunkt vorgibt. Den roten Kasten in den goldenen Schnitt. Wenn es gegangen wäre.

Einspruch - den roten Kasten hätte ich entweder mit einem Weitwinkel als beherrschendes Element eingesetzt oder ganz weggelassen, indem ich fünf Schritte vor gelaufen wäre. Er lenkt ab und verdeckt zudem nur teilweise andere Bildinhalte.

Dazu ist der Horizont fast genau mittig - sehr statisch und keine Weite vermittelnd, wenn es um den laaaangen Steg geht müsste er deutlich höher liegen.

Das Licht hilft natürlich auch nicht wirklich. Am ehesten wäre zu dieser Zeit eine leichte Überbelichtung bei tiefem Kamerastandpunkt und Horizont mit einem Weitwinkel noch - nur für mich natürlich - am Besten. So wie es ist finde ich das Bild leider nicht sehr interessant...

Ich hätte, wenn ich den roten Kasten als Fixpunkt haben möchte, durch eine offenere Blende stärker freigestellt.
Habs mal hier ansatzweise simuliert( wenns recht ist?):

Mir gefällt die Bearbeitung ...
btw: Welche Funktion hast Du dafür bemüht?

Vielen Dank für die interessanten Anmerkungen.

Silaris hat geschrieben:Was du meinst ist das der Blick zwischen dem roten Kasten (rot ist eine Signalfarbe) und dem Ende des Stegs (hier laufen die Linien zusammen (Linienführung)) wechselt.

Das die rote (Signal-) Farbe das Auge anzieht und damit den Blick lenkt (oder ablenkt)
darüber hab ich bisher noch nicht nachgedacht. Danke für den Hinweis.

angus hat geschrieben:...
Dazu ist der Horizont fast genau mittig - sehr statisch und keine Weite vermittelnd, wenn es um den laaaangen Steg geht müsste er deutlich höher liegen.

"Statisch", das trifft es recht gut. Da fehlt wirklich die Spannung. Ich werde einfach mal bei solchen Aufnahmen
verschiedene Kameraperspektiven (Augen-, Hüft- und Kniehöhe) probieren.

Kaherdin hat geschrieben:Ich hätte, wenn ich den roten Kasten als Fixpunkt haben möchte, durch eine offenere Blende stärker freigestellt.
Habs mal hier ansatzweise simuliert( wenns recht ist?):

Klar ist es recht. Durch die Bearbeitung wird deutlich, dass die Konzentration auf einen schmalen
Bereich der Schärfe eine viel bessere Konzentration des Blicks erreicht wird. Auch die Sättigung gefällt mir besser als bei meinem Bild. Es war wirklich ein sonniger Tag mir kräftigen Farben. Danke..



Ich denke, ich muss noch viel lernen, bis ich das bereits bei der Aufnahme "aus dem Bauch" hinbekomme. Da gehört wohl eine Menge Erfahrung dazu. Ich hab jetzt ca. 1 Jahr gebraucht, um technisch mit Dingen wie ISO, Blende, Belichtungszeit und so weiter so vertraut zu sein, dass meine Aufnahmen nicht alle unscharf, verwackelt oder komplett falsch belichtet sind. Der Umstieg von einer Kompaktkamera zur DSLR war am Anfang doch sehr ernüchternd.
Ich denke es wird noch einige Jahre brauchen, bis ich im Moment der Aufnahme intuitiv handeln kann, ohne über alles nachdenken zu müssen.

Mir gefällt die originale Aufnahme sehr gut. Ich empfinde lediglich den Metallrost? in der Mitte als Laufsteg von der Struktur zu unruhig. Aber das ist halt schlecht fürs Foto umzubauen . Ansonsten mag ich solche Bilder sehr gern.