Hallo,
ich habe mich im Laufe der Jahre durch einige Programme durchprobiert. Ganz persönlich finde ich, dass Scribus wirklich die einzige Open-Source-Alternative zu kommerziellen Programmen ist, die bei weitem nicht mithalten kann. Ganz anders, als z.B. LibreOffice, Gimp, Digikam, Darktable, Amarok, und, und, und, die ich alle so super finde, dass schon einiges an Argumenten kommen muss, die jeweils sündhaft teuren anderen Programme zu nutzen.
Mit Scribus wirst du aber alles,was du für ein Fotobuch brauchst auch prima hinbekommen, die echten Schwächen liegen für mich eher im Bereich Typographie. Und von der Bedieung her finde ich persönlich, dass es sehr viel umständlicher ist. Klassiker beim Fotobuch erstellen ist ja: Grundestaltungsraster anlegen, mehrere Varianten davon als Seitenvorlagen erstellen, Bilder platzieren und dann das Bild innerhalb des Bildrahmens verschieben, sofern es im Layout ein anderes Seitenverhältnis hat als im Original oder du nur einen Ausschnitt haben willst. Das geht meiner Meinung nach mit Indesign alles sehr intuitiv, in Scribus klickst du dir das Bild vor allem über eine Steuerleiste zurecht. Wenn du dann noch Bildbeschriftungen haben willst, klickst du noch mehr an Stellen rum, wo du in INdesign ruck zuck ales so hast, wie du es haben willst. Habs allerdings jetzt auch seit 3 Jahren nicht mehr probiert, damals war die Weiterentwicklung auch fast eingeschlafen, weiß gerade nicht, wie es heute ist.
Im Vergleich zu Quarks fand ich indesign lediglich "etwas besser".
Indesign ist an sich richtig krass teuer, die cs 2 ist allerdings mittlerweile kostenlos über die klassischen Downloadseiten herunterladbar. Adobe hat es auch erst als "ab jetzt für alle kostenlos" angekündigt, dann aber einen kleinen Rückzieher im Sinne von: "Nein, nur für diejenigen, die es irgendwann mal gekauft haben kostenlos" gemacht. Weiß nicht, wie da jetzt der AGB-stand ist, jedenfalls ist es für alle auch über die seriösen Softwareseiten downloadbar und nutzbar.
In den neueren Indeisgn-Versionen kannst du Beschriftung sogar ganz simpel vollautpmatisch aus den Metadaten erstellen lassen (seien es EXIF-Daten, die ja z.BH. bei Lehrbüchern immer angegeben sind oder IPTC-Dinge wie Bildtitel, Bildunterschrift, usw. In der CS2 geht das aber nur über Scripte, also auch wieder umständlich. Auch nur in den neueren INdesign-Versionen kannst du über die "Place-Gun" im Handumdrehen das ganze Buch mit den Bildern füllen, ohne jeden Rahmen einzeln füllen zu müssen.
In Indesign lässt sich der Fotobuch-Workflow übrigens über sehr wenige, sehr einfach Tastenkombinationen erheblich beschleunigen, das lohnt sich auch für Leute, die sonst nicht so mit Tastenkombinationen arbeiten.
Persönlich würde ich also sagen: Gäbe es nicht die cs2 umsonst, würde sich natürlich das Schweinegeld für Indesign (mittleriweile nur noch per Cloud-Abo) auf gar keinen Fall rechnen, so ist es abwägungssache: das Buch einen Ticken bequemer erstellt (mit cs2) oder für sich zu wissen, es komplett mit Open-Source-Software erstellt zu haben. Finde ich auch immer schön
Viele Grüße
Niko