"Labervideo oder interessant?" fragt der Autor

mein Krakau hat geschrieben:Letztens bin ich aber auf diesen deutschen Kollegen mit nur wenigen Followern gestoßen, der mir gefallen hat. Ruhig, manchmal ratlos, lässt an Überlegungen und Zweifeln teilhaben, irgendwie sympathisch. Und schöne Fotos, meist von der Nordsee:

Moin Jan, ich gebe Dein Komplimet an Lars gerne weiter. Da wir im gleichen Fotoclub sind, sehe ich ihn regelmäßig



Zu Herrn Wiesner kann ich nichts sagen, ich schaffe es einfach nicht nach solch einer Begrüßung weiter zu sehen

[quote="Schraat"]Moin Jan, ich gebe Dein Komplimet an Lars gerne weiter. Da wir im gleichen Fotoclub sind, sehe ich ihn regelmäßig

So klein ist die Welt.

Kannst Du gerne machen und mit einem Jever oder Grog mit ihm anstoßen.

Ich würde einmal vermuten, der Herr ist an sich recht erfolgreich. Und bei allem Gerede, dass der Herr verbreitet hat er sicher Inhalt.

Mein Problem ist mit dieser ganzer Art Video zu machen und ins Netz zu stellen ist, dass es oft um Banalitäten geht, um Anfängerfragen und das sind dann halt unendliche Zeitsenken. Die meisten Videos, und da gehört dieser Herr für mich auch dazu, haben relativ zur benötigten Anschauzeitdauer einen Inhalt von einem Pixie-Büchchen.

Mit dem Inhalt eines Bildes, wenn es gut ist, lohnt es sich zu beschäftigen, aber die meisten youtube-Videos drehen sich selten um Inhalte sondern um Fragen, die zu keinem deut besseren Bildern führen. Warum sprechen Menschen so selten über Ihre Bilder, warum geht es so selten um die Essens warum Menschen fotografieren? Mit "Gear" lässt sich Geld verdienen, darum geht es auf youtube. Es ist ein Verkaufskanal. Die älteren Semester werden sich an Messen erinnern und daran wie die Verkäufer-Herren für die Käufer-Damen diese Häcksel-Küchen-Geräte angeboten haben. Ich fand das immer faszinierend mit welchem Marketing-Geschick da verhandelt wurde, über überteuerten Schrott. Youtube ist mit Ausnahmen, wo es tatsächlich um Bilder geht, genau das. Ein Marketing-Kanal.

Ich gehe gerne zu Vorträgen, wie etwa hier: https://www.youtube.com/watch?v=hcC9cmVEgYw Das scheint mir effektiver und interessanter. Aber das ist Geschmacksache, und darüber lässt sich bekanntlich nicht streiten.

ElCapitan hat geschrieben:Ist Fotografieren langweilig? by Stephan Wiesner

LOL. Der Herr Wiesner schafft es wirklich nicht, beim Zuschauer einen anderen Eindruck zu erwecken als den eines trotzig Kinn hochreckenden englischen Landadligen 17. Generation in mottenzerfressenem Tweed vor baufälligem Herrensitz, der wiederholt und wiederholt, wie erhaben jeder Adlige gegenüber dem normalen Bürger ist und dann grosszügig weitere "Weisheiten" verbreitet.

Als Reklamesprecher auf Youtube jedenfalls sehr humorig - wenn man den Ton abdreht.

Ich hatte irgendwann mal beim Rumklicken leichtfertig Zeit verschwendet und so ein Video halb geschaut.
Seine "Qualifikation" hat er gar nicht schüchtern rausgehauen mit Behauptungen i.S.v. "ISO sind heute völlig egal, da braucht man unter keinen Umständen drauf zu achten. Ich tu's auch nie.". Ja, nee, is klar, Herr Profi.

Da verfolge ich doch lieber meine ungleich kompetentere Influencerin und Produkt-Reviewerin:

https://youtu.be/cEtJYZ4ufjU

ulrichschiegg hat geschrieben:Mein Problem ist mit dieser ganzer Art Video zu machen und ins Netz zu stellen ist, dass es oft um Banalitäten geht, um Anfängerfragen und das sind dann halt unendliche Zeitsenken. Die meisten Videos, und da gehört dieser Herr für mich auch dazu, haben relativ zur benötigten Anschauzeitdauer einen Inhalt von einem Pixie-Büchchen.

Das ist meiner Meinung nach bei den Abendnachrichten wie Tagesschau oder heute journal, den üblichen Zeitungen und Magazinen auch nicht anders. Haben trotzdem oder gerade deswegen ein Millionenpublikum.

ulrichschiegg hat geschrieben:Mit dem Inhalt eines Bildes, wenn es gut ist, lohnt es sich zu beschäftigen, aber die meisten youtube-Videos drehen sich selten um Inhalte sondern um Fragen, die zu keinem deut besseren Bildern führen. Warum sprechen Menschen so selten über Ihre Bilder, warum geht es so selten um die Essens warum Menschen fotografieren?

Das ist eigentlich immer meine persönliche Zielsetzung: bessere Bilder. Habe gerade 3 Tutorials von Mads Peter Iversen hinter mir. Fotografiert habe ich seitdem zwar noch nicht, aber ich meine, sehr viel an wirklich wertvollem und lange vorhaltendem, vielleicht sogar für meine Entwicklung entscheidendem Input bekommen zu haben, der mir also dabei helfen wird, in Zukunft wesentlich bessere Fotos zu machen. Interessanterweise hat Mads Peter eben das gemacht, was Du gefordert hast: er viel über seine Bilder gesprochen und sehr viel über das Warum, nicht nur zu einem bestimmten Foto, sondern generell zu seinem fotografischen Schaffen, außerdem über ganz konkrete Kompositionstechniken. Der vielleicht wichtigste Schwerpunkt war es aber, eigenverantwortlich an sein Fotografieren ranzugehen, es ging viel um Reflexion, Selbsterkenntnis sowie Entwicklung und Verfolgung eigener Ziele. Durchaus möglich aber, dass andere, die das Tutorial geschaut haben, nichts daraus ziehen konnten.

ulrichschiegg hat geschrieben:Mit "Gear" lässt sich Geld verdienen, darum geht es auf youtube.

Interessanterweise sind das aber auch die Threads hier im Forum, die am meisten Aufmerksamkeit gewinnen. Am Anfang ist mir das gar nicht aufgefallen, inzwischen aber schon. Und hier im Forum dürfte es doch weniger um Geld gehen. Technik (nicht im Sinne von Fertigkeiten) scheint für viele interessant zu sein.

ulrichschiegg hat geschrieben:Ich gehe gerne zu Vorträgen, wie etwa hier: https://www.youtube.com/watch?v=hcC9cmVEgYw Das scheint mir effektiver und interessanter.

Sandra ist super. Danke für den Link!