lapsus.digiti hat geschrieben:
Auf der anderen Seite liebe ich das Fotografieren gerade wegen des Gegenteils: Ausflüge planen, Wetterbericht checken, Auto mieten, Fotorucksack packen, früh aufstehen, in der Dunkelheit losmarschieren, den nächtlichen Waldgeräuschen lauschen, die ersten Fußspuren des Tages in den Schnee setzen, kalte Luft atmen, über die beste Kameraeinstellung grübeln, beobachten, vor Motiven verweilen, warten, still sein, den Auslöser drücken, Vorfreude ob des gelungenen Fotos empfinden, mit Muskelkater nach Hause kommen, leckeres Essen bestellen, Abend ausklingen lassen, Erstsichtung der Fotos machen, zufrieden ins Bett fallen.
Kurzum: Den Fotoprozess durch Entschleunigung auskosten. Das alles ist eine persönliche Erfahrung, die viel schwerer wiegt und persönlich viel wertvoller ist, als die Entscheidung, welches Medium ich nutze, um die fotografische Verbindung von Glück, Technik und Können der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Meinen allerfettesten Respekt! Dieser Absatz oben sollte in Stein gemeißelt werden! Jedes Wort kann ich unterschreiben, genau die gleichen Empfindungen habe ich, wenn ich mit der Kamera losziehe. Pixel-Yoga sozusagen. Die Taktfrequenz von Social Media kann mir sowas von gestohlen bleiben....
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Immer, wenn man die Meinung der Mehrheit teilt, ist es Zeit sich zu besinnen.
- Mark Twain
open mind for a different view and nothing else matters!