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BeitragVerfasst: Do 14. Mai 2015, 20:34 
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Hey Leute,

hier kommen die Tutorials zum Projekt "Das Forum kalibiert den Monitor".
Dabei möchte ich betonen, dass sich hier gerne das ganze Forum beteiligen darf.
Dieses Tutorial ist ausdrücklich nicht nur an die Mitglieder des Projektes gerichtet. In der Tat wird es sich auch für User, die bereits ihre Monitore kalibrieren, lohnen dieses Tutorial zu verfolgen. Im Verlauf dieses Tutorial werden wir auch auf das Thema Farbmanagement eingehen, das eng mit dem Thema Monitorkalibrierung verbunden ist.

Da wir ja ein Fotografieforum und kein Farbmanagementforum sind, habe ich mich bemüht, die theoretischen Grundlagen möglichst einfach und knapp zu halten. Dies führt zwangsweise dazu, dass bestimmte Begriffe und Abläufe eher unscharf umrissen werden.
Ich möchte daher jedem Nutzer nahelegen, sich näher mit dem Thema Farbmanagement und Monitorkalibrierung auseinanderzusetzen. Ich kann euch dabei aber versprechen, dass diese Tutorials euch den Einstieg in die Themen deutlich erleichtern werden.
Im Gegensatz zu den knappen theoretischen Grundlagen möchte ich die praktischen Schritt für Schritt Anleitungen möglichst umfangreich mit zahlreichen Screenshots verfassen.
Solltet ihr zu dem Einen oder Anderen Fragen, Anmerkungen oder Feedback haben, würde ich mich sehr freuen, wenn ihr diese hier äußert. Im Verlaufe dieses Threads werde ich auch eine FAQ-Liste erstellen, die es euch erleichtern soll, typische Fragen schnell zu klären und ggf. weiterführende Links zu finden.

Inhaltsverzeichnis


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Zuletzt geändert von califax am Mi 24. Jun 2015, 16:07, insgesamt 5-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Do 14. Mai 2015, 20:34 
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Theoretische Grundlagen

Warum soll ich meinen Monitor kalibrieren?
Gute Frage :ja:
Die meisten von uns nehmen digitale Farbfotos auf und betrachten diese Fotos am Monitor.
Dem Einen oder Anderen wird bei dieser Betrachtung vielleicht schon einmal aufgefallen sein, dass die unbearbeiteten jpegs aus der Kamera einen Farbstich haben. Vielleicht wirkt die Haut grünlich (#1) oder die Blätter sehen irgendwie bräunlich(#2) aus? Außerdem sind die Fotos auf dem Monitor irgendwie viel zu hell(#2). Jedenfalls wirkten die Fotos doch in der Kamera anders. :ka:

#1 Die Haut sieht unappetitlich grün aus.


#2 Das Foto ist viel zu hell und hat einen klaren Rotstich

Nachdem die Fotos mittels von den Farbstichen befreit und in der Belichtung korrigiert wurden, werden sie hier eingestellt und plötzlich behaupten andere Teilnehmer, dass diese einen Farbstich haben und viel zu dunkel seien. Wie kann das denn sein? Der Farbstich wurde doch entfernt und die Fotos sehen auf meinen Monitor doch gar nicht zu hell aus? :ka:
Des Rätsels Lösung ist: Unser Monitor ist nicht kalibriert. Was heißt das?
Zum Beispiel wird ein reines Rot nicht rein Rot dargestellt, sondern beispielsweise mit einem kleinen Blaustich. Außerdem kann es sein, dass ein reines Schwarz eher gräulich (das heißt zu hell) dargestellt wird.
Und was mache ich jetzt?
Eine kurze Beschreibung der Kalibrierung
Ganz einfach! Wir müssen unseren Monitor . Das heißt wir setzen ihn auf die Werkseinstellungen zurück und stellen ihn mittels eines oder neu ein. Hierbei achten wir zu erst vor allem darauf, dass die Helligkeitsverläufe linearisiert werden. Das heißt das wir einen gleichmäßigen Verlauf von Schwarz nach Weiß erreichen (##3-5).

#3 Viel zu dunkel


#4 Viel zu hell


#5 Genau richtig

Wir definieren außerdem noch die Helligkeitsverteilung des Monitors. Dazu passen wir den an. In der Regel liegt dieser bei 2,2 da dieser Wert unserem natürlichen Sehen am ehesten entgegen kommt. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit den und damit die des Monitors einzustellen. Dies macht allerdings nur Sinn, wenn wir den Monitor unter definierten (das heißt sich nicht ändernden) Lichtverhältnissen nutzen. Deswegen werden wir den Weißpunkt auf der Standardeinstellung des Monitors belassen.
Aber wir haben doch noch gar nicht die Farben korrigiert. :ka:
Eine kurze Beschreibung der Profilierung
Gut aufgepasst :2thumbs:
Bis jetzt haben wir lediglich die Helligkeit und den Kontrast korrigiert.
Um festzustellen, ob der Monitor ein reines Rot auch wirklich Rot darstellt, brauchen wir ein Messgerät, das Farben messen kann. Bei diesem Projekt verwenden wir ein . Dieser tut im Grunde nichts anderes, als dass er die Spektren der abgestrahlten Farben misst und die gemessenen Werte an den Computer weitergibt. Die Kalibrierungssoftware interpretiert dann diesen gemessenen Wert und vergleicht ihn mit dem theoretischen Idealwert, den die Software im Vorfeld auf dem Monitor ausgegeben hat. Aus diesem Vergleich erstellt die Software ein Profil () und gibt dieses an die Grafikkarte weiter. So weiß die Grafikkarte, wie sehr eine auszugebende Farbe korrigiert werden muss, damit sie auch genauso auf dem Monitor dargestellt wird.
Aber wie werden die Farben eigentlich genau korrigiert? :ka:
Ein kurzer Abriss zum RGB-System
Ich bin froh dass du fragst 8-)
Alle Farben werden am Monitor durch eine Mischung aus rotem, grünem und blauen Licht erzeugt. Leuchten zum Beispiel die rote und die grüne LED gleichstark und bleibt die blaue LED ganz ausgeschaltet, sehen wir idealerweise gelbes Licht. Schalten wir nun die blaue LED im gleichen Maße dazu, sehen wir idealerweise weißes Licht. (#6)

#6 Das

Im Grunde lassen sich so alle sichtbaren Farben mischen.
Nun sind die verbauten natürlich nicht in jedem Monitor gleich. Manchmal lassen sie sich (ohne Korrektur) nicht gleichmäßig in ihrer Helligkeit regeln oder sie strahlen einfach keine korrekten Farbspektren ab. Außerdem werden in den meisten Monitoren günstige LEDs verbaut, die in ihrer Darstellung von Farben limitiert sind.
Da verbindliche Farben eine große Sache im Druck- und Verlagswesen sind, haben sich kluge Leute damit beschäftigt verbindliche Systeme (sogenannte ) zu definieren. Die gebräuchlichsten Farbräume, die für uns Fotografen von Bedeutung sind, nennen sich und .(#7)

#7 Darstellung des sRGB und AdobeRGB Farbraums im Farbmodell. Die blauen Zahlen markieren die Wellenlängen der Spektren. Modifiziert nach:

Der Minimalstandard ist der sRGB-Farbraum. In ihm werden die meisten sichtbaren Farben gut dargestellt. Der AdobeRGB-Farbraum stellt im Vergleich zum sRGB-Farbraum bedeutend mehr Grün- und Cyantöne (Mischung aus grün und blau) dar. Dafür müssen natürlich deutlich hochwertigere LEDs verbaut werden. Dies macht den Monitor aber auch teuer.
Ist ja alles schön und gut, aber woher weiß mein Computer denn in welchem Farbraum ein Bild vorliegt? :ka:
Ein kurzer Abriss zum Thema
Geduld Geduld :mrgreen:
Der Computer, oder besser gesagt die Software, weiß natürlich erstmal nicht in welchem Farbraum ein Bild vorliegt. Ohne eine Information (Farbprofil) kann sie da nur raten. Das führt vor allem dazu, dass Bilder, die in AdobeRGB vorliegen, auf einem Monitor, der nur sRGB darstellen kann, sehr flau wirken. Ich möchte das kurz erklären.
Wie oben schon beschrieben werden alle Farben nur durch die unterschiedlichen Mischungsverhältnisse aus Rot, Grün und Blau (RGB) dargestellt. Die Helligkeit der einzelnen Dioden bestimmt dabei den Einfluss der Grundfarbe auf die Endfarbe. Gehen wir nun davon aus, dass die Farben mit 8bit Farbtiefe vorliegen, ergeben sich mathematisch 256 verschiedene Helligkeitsabstufungen. R=255 G=0 B=0 ergibt also ein reines und maximal gesättigtes Rot. Nun sind diese Farben relativ. Das heißt sie brauchen einen Bezugssystem, der in unserem Fall vom Farbraum vorgegeben wird. Allerdings sieht ein reines Rot in sRGB und AdobeRGB fast gleich aus. Wir erinnern uns aber, dass der AdobeRGB Farbraum bedeutend mehr Grüntöne darstellt als der sRGB Farbraum. Demzufolge würde R=0 G=255 B=0 im AdobeRGB Farbraum ganz anders aussehen, als im sRGB Farbraum. Ihr seht also, dass es wichtig ist, dass die Software weiß, in welchem Farbraum ein Bild vorliegt. Wir sprechen hier vom . In der Software selber definieren wir, in welchem Farbraum wir arbeiten wollen und nennen dies Arbeitsprofil. Wenn wir dann am Ende die Bilder exportieren, müssen wir festlegen in welchem Farbraum die Bilder gespeichert werden sollen. Dies ist das . Nun möchten wir natürlich so viele Farben wie möglich erhalten und exportieren unsere Bilder im AdobeRGB Farbraum. Stolz zeigen wir unsere wunderbaren Blumenaufnahmen hier im Forum... und alle sagen, dass die Bilder flau sind :klatsch: Was ist passiert?
Die allerwenigsten Nutzer im Internet besitzen einen Monitor, der AdobeRGB darstellen kann. Das wäre an sich kein Problem, wenn der Browser intern erkennt, dass das Bild in AdobeRGB vorliegt und in sRGB umgerechnet werden muss. Dies können viele Browser heutzutage aber nicht. Aus diesem Grund ist es absolut empfehlenswert Bilder für das Web schon beim exportieren in den sRGB Farbraum umzuwandeln. Drehen wir den Fall mal um und jemand schaut mit einem AdobeRGB Monitor ein sRGB Bild an und die Software wandelt dieses Bild nicht in den AdobeRGB Farbraum um. Der Nutzer wird in diesem Fall enorm bunte (grün gesättigte) Bilder sehen. Es ist gerade für Nutzer mit teuren und hochwertigen Monitoren sehr wichtig Farbmanagement zu betreiben.
Wir sehen also: Von der Erstellung bis zur Ausgabe am Ende muss zu jedem Zeitpunkt sichergestellt werden, dass die Software weiß welcher Farbraum vorliegt.
Ok das mit den Farbräumen habe ich verstanden. Aber was ist mit unserem kalibrierten Monitor? :ka:
Eine kurze Ergänzung zum Farbmanagement
Gut, dass du mich darauf hinweist. :thumbup: Ich versuche mal den Kreis zu schließen.
Wir haben nun verstanden, dass Farbräume für das Farbmanagement sehr wichtig sind. Genauso wichtig ist aber auch, dass die Software während der Arbeit weiß, dass ein kalibrierter Monitor vorhanden ist und in welchem Ausmaß die Farben korrigiert werden müssen. Hier gibt es im Grunde 2 Möglichkeiten.
1. Die Software fragt beim Betriebssystem das aktuelle Monitorprofil ab und bekommt von dort auch die nötigen Korrekturdaten.
2. Der Nutzer informiert die Software über das aktuelle Monitorprofil und zeigt der Software, wo das Monitorprofil liegt.
Nummer 2 ist hierbei die sicherste Variante, da so der Nutzer genau weiß, welche Software Farbmanagement unterstützt und welche nicht. Wobei vor allem Linux- Und Mac-User darauf achten sollten, die entsprechenden Monitorprofile in der Software zu hinterlegen, da beide Betriebssysteme konstruktionsbedingt nur ein rudimentäres Farbmanagement erlauben.
Variante 1 wird in Windows normalerweise genutzt, allerdings kann man sich als Nutzer nicht sicher sein, ob eine Anwendung Farbmanagement wirklich unterstützt und dabei auch das richtige Monitorprofil verwendet wird.
Klingt logisch. Aber das war jetzt ganz schön viel auf einmal. :shock: Kannst du das alles nochmal zusammenfassen?
Fazit
Aber gerne doch. :)
Um sicher zu sein, dass die dargestellten Farben meines Monitors auch wirklich den echten Farben des Bildes entsprechen, muss der Monitor zuallererst kalibriert werden. Mit der Kalibrierung wird ein Monitorprofil erstellt, welches es geeigneter Software (EBV, Bildbetrachter, Browser) ermöglicht, die vorhandenen Farben für die Ausgabe am Monitor zu korrigieren. Zusätzlich muss die Software aber auch Kenntnis über den Farbraum des Bildes haben. Fehlen eine der beiden Voraussetzungen, können wir uns nicht sicher sein, ob die dargestellten Farben echt sind.
Eigentlich ganz einfach oder? :cheers:

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Zuletzt geändert von califax am Do 25. Jun 2015, 16:03, insgesamt 4-mal geändert.

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Linkliste

Einführung in die Themen Farbmanagement/Monitorkalibrierung:




Software:
Dieses Open Source Programm kann einfach alles!
Dieses Open Source Programm bietet ein komfortables Graphical User Interface (Grafische Oberfläche) für ArgyllCMS.

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Zuletzt geändert von califax am Do 14. Mai 2015, 21:22, insgesamt 1-mal geändert.

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Monitorkalibrierung

Installation ArgyllCMS und DispcalGUI:
Da die Installation dieser beiden Programme auf den verschiedenen Betriebssystemen unterschiedlich abläuft und teilweise etwas Handarbeit erfordert habe ich diese Tutorials in einen anderen ausgelagert.

Herzlichen Glückwunsch! Ihr habt nun erfolgreich ArgyllCMS und DispcalGUI eingerichtet :2thumbs:
Um euren Monitor kalibrieren und profilieren zu können nutzt ihr Dispcal GUI. Ich habe eine Reihe von Screenshots und Fotos angefertigt und hoffe, dass ihr mit dieser Schritt für Schritt Anleitung ganz einfach euren Monitor kalibrieren und profilieren könnt. Sollte es dennoch Fragen geben, stellt sie einfach hier im Thread oder schreibt mir eine PN.
Eine kleine Anmerkung zum Schluss: Ich habe das Tutorial unter Ubuntu erstellt. Es sollte allerdings genauso in Windows funktionieren.

Der Übersicht halber habe ich das Tutorial folgendermaßen gegliedert:
    Vorbereitung und DispcalGUI einstellen: 1.-14.
    Monitor einstellen: 15.-24.
    Kalibrierung:25.
    Profilierung: 26.
    Ergebnisse begutachten: 27.-28.

Vorbereitung und DispcalGUI einstellen
1. Setzt euren Monitor auf die Werkseinstellungen zurück. Schaut auch in euren Grafiktreibern, ob alle Einstellungen auf ihren Ausgangswerten stehen (nVidia: nView; AMD: Catalyst Center). Schliesst den ColorMunki Photo direkt an eine USB2-Schnittstelle am Rechner an (und nicht über einen USB-Hub oder eine USB3-Schnittstelle). Stellt jetzt den ColorMunki erstmal zur Seite.

2. Startet DispcalGUI über folgendes Icon: Bild. Ihr solltet nun folgendes Fenster sehen
Bild
#1

3. Aktiviert unter Optionen den Eintrag: "Erweiterte Optionen zeigen"
Bild
#2

4. Setzt ein Häckchen in der Box Schwarzabgleich-Drift-Kompensierung
Bild
#3

5. Für einen gängigen Monitor (TFT Flachbild) wählt ihr die Option LCD (generisch) Adaptiv HiRes
Bild
#4

6. Klickt nun oben in der grauen Leiste auf "Kalibrierung" und stellt die Regler auf die im folgenden Bild gezeigten Optionen (Bis auf den Lux Wert!). Das sich öffnende Fenster bestätigt ihr mit ok.
Bild
#5

7. Jetzt stellt ihr den Lux-Wert ein. Dafür muss die Umgebungshelligkeit gemessen werden. Klickt dazu auf die Pipette.
Bild
#6

8. Nun werdet ihr folgendes Fenster sehen.
Bild
#7

9. Dreht nun den ColorMunki Photo in die folgende Position und klickt auf OK
Bild
#8

10. Nun erscheint folgendes Fenster:
Bild
#9

11. Dazu dreht ihr den ColorMunki Photo in folgende Position und klickt OK.
Bild
#10

12. Nach Abschluss der Messung werdet ihr noch folgendes gefragt:
Bild
#11
Verneint dies, wenn ihr über keine konstanten Lichtbedingungen verfügt. Das Gehirn ist sehr gut in der Lage einen eigenen Weißabgleich anzufertigen. Solltet ihr allerdings unbedingt einen Weißpunkt setzen wollen, wählt ihr am besten D65 bzw. 6500K, falls ihr häufig bei Tageslicht arbeitet. Wenn ihr häufig mit normalen Glühbirnenlicht arbeitet nutzt ihr besser D50 bzw. 5000K. Nutzt ihr einen Laptop oder einen TFT Monitor mit TN-Panel, solltet ihr davon allerdings absehen, da ihr sonst zu viele darstellbare Farben verliert! Hat euer Monitor eine Option sRGB einzustellen (bei Farbtemperatur, Farbe usw.), solltet ihr diese Möglichkeit nutzen.

13. Wechselt nun in der grauen Leiste auf Profilierung.
Bild
#12

14. Hier stellt ihr folgende Optionen ein. Anmerkung: In den neuen Versionen habt ihr nur noch die Wahl zwischen Kleinen, Standard und Erweiterten Testformen. Ihr solltet hier dann die Option "Erweitert" wählen.
Ob ihr bei dem Standardnamen des Profils bleibt oder meine Vorgabe nutzt ist dabei euch überlassen. Klickt anschließend auf kalibrieren und profilieren.
Bild
#13

Monitor einstellen
15. Ihr seht nun folgendes Fenster. Verschiebt dies so, dass das monitoreigene Menü nicht mit dem Fenster überlappt.
Bild
#14
Klickt nun auf Messung starten.

16. Jetzt geht es endlich richtig los :mrgreen: Ihr seht nun folgendes Fenster:
Bild
#15

17. Packt den ColorMunki Photo in die mitgelieferte Tasche (achtet auf die richtige Orientierung!) und öffnet unten den Schieber. Hängt den ColorMunki über den Monitor, so dass er auf dem Messfeld liegt. Dreht nun das Einstellrad des ColorMunki in diese Position:
Bild
#16
Klickt nun auf OK

18. Nun erscheint folgendes Fenster:
Bild
#17

19. Stellt das Einstellrad des ColorMunkis auf folgende Position und klickt auf OK:
Bild
#18

20. Jetzt starten ein paar Messungen. Anschließend seht ihr folgendes Fenster:
Bild
#19
Klickt auf Messung starten.

21. Ihr seht, dass 3 farbige Balken erschienen sind.
Bild
#20

22. Stellt nun über die Helligkeit des Monitormenu eure Helligkeit ein. In dunklen Umgebungen reichen in der Regel 50cd. In normal hellen Räumen sind 100cd ausreichend. Arbeitet ihr an einer grossen Fensterfront müsstet ihr sehen, ob 200-300cd ausreichen. Generell solltet ihr darauf achten, dass euer Monitor nicht zu grell strahlt. Dunklere Monitore sind besser für eure Augen, senkt den Stromverbrauch und verlängert die Laufzeit eures Monitors.
Solltet ihr euren Weisspunkt auf D65/6500K oder D50/5000K definiert haben müsst ihr nun mit dem Menu eures Monitors versuchen die 3 Balken auf eine mittlere Position zu bringen.
Bild
#21

23. Am Ende könnte es zum Beispiel so aussehen:
Bild
#22

24. Wenn ihr fertig seid, klickt nochmal auf die Sprechblase mit dem "i" und überprüft eure Einstellungen. Klickt nun auf Weiter zur Kalibrierung.
Bild
#23

Kalibrierung
25. Nun erscheint folgendes Fenster. Ab jetzt arbeitet DispcalGUI alleine.
Bild
#24

Profilierung
26. Nach ca. einer Stunde wechselt DispcalGUI zur Profilierung. Dazu müsst ihr den ColorMunki Photo nochmal kalibrieren (siehe #16).

Ergebnisse begutachten
27. Nach Abschluss der Arbeiten (ca. 1,5h) könnt ihr euch noch die Informationen über euer Profil anschauen. Besonders interessant ist dabei der Wert, wie viel % des sRGB Raums abgedeckt werden. Dazu schaut ihr euch am besten den Wert von GAMUT_Volume ganz unten rechts an. 1 ist dabei 100% 0 ist 0%.
Bild
#25
Mein Monitor kann durch ein schlechtes TN-Panel leider nur 81,78% (=0,8178*100) des sRGB-Farbraums darstellen und ist damit für die EBV im Grund ungeeignet. :yessad:
Allerdings seht ihr auch, dass mein Monitor etwas mehr Blau- und Magentatöne darstellen kann.

28. Wählt ihr oben Kalibrierungskurven aus. Seht ihr, wie sehr die einzelnen Farben korrigiert werden mussten:
Bild
#26
Ihr seht, dass bei mir vor allem Blau stark korrigiert werden musste. Zusammen mit Rot und Grün die auch sehr verbogen mussten, erklärt es, dass der Monitor so leider nur 82% des sRGB abdeckt.
Ideal wäre es, wenn die RGB Linien auf der mittleren geraden Linie laufen würden.

Glückwunsch ihr habt es geschafft euren Monitor zu kalibirieren und zu profilieren! :2thumbs: Wenn ihr möchtet könnt ihr gerne hier eure Ergebnisse posten und einschätzen lassen. :ja:

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Zuletzt geändert von califax am Di 3. Nov 2015, 19:28, insgesamt 7-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Do 14. Mai 2015, 20:35 
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Druckerprofilierung

Hey Leute,

Hier möchte ich euch eine kleine Anleitung für die Druckerprofilierung eures Druckers mit dem ColorMunki Photo und der Software ArgyllCMS geben.
Die gute Nachricht: Im Grunde ist die Druckerprofilierung relativ einfach und dauert nicht ganz so lange, wie die Monitorkalibrierung.
Die schlechte Nachricht: Es gibt für die Druckerprofilierung keine grafische Oberfläche. Das heisst, dass wir mit der Kommandozeile arbeiten.

Ihr braucht aber keine Angst haben: Ich werde alles ganz einfach erklären, so dass jeder die Arbeitsschritte nachvollziehen kann.
könnt ihr euch übrigens über die gesamten Schritte schlau machen.

Als erstes müssen wir einen Ordner kreieren, in dem wir unsere Dateien und schlussendlich unser Profil abspeichern können. Für Windows schlage ich vor, dass ihr den Ordner Druckerprofilierung nennt und direkt in C:\ speichert. Also --> C:\Druckerprofilierung\
Für Linux/Ubuntu würde ich vorschlagen, dass ihr im home Verzeichnis den Ordner Druckerprofilierung einrichtet. Also --> ~/Druckerprofilierung
Das war gar nicht so schwer oder?

Nun öffnet die Kommandozeile (Windows: tippt in der Startleiste cmd ein) bzw. öffnet einen Terminal (Linux/Mac).

1. Navigiert in den gerade erstellten Ordner. Dazu nutzt ihr den Befehl cd (change directory)
Code:
cd C:\Druckerprofilierung
(Windows)
Code:
cd ~/Druckerprofilierung
(Linux/Mac)

2. Testet, ob euer System bereit ist:
Code:
dispwin -r

Euer Bildschirm sollte sich in der Helligkeit ändern und der PC sollte ein paar Töne von sich geben. Die Töne werden später noch sehr wichtig sein!
Code:
targen -?

Schaut hier bitte, ob die aktuelle Version (1.7.0) verwendet wird.
Die erste Zeile sollte so aussehen:
Code:
Generate Target deviceb test chart color values, Version 1.7.0

Wenn dies nicht der Fall ist, müsst ihr die Umgebungsvariablen noch setzen. Wie das genau geht findet ihr .

3. Wenn soweit alles korrekt ist, tippt/fügt (Strg+Shift+V) folgenden Befehl ein:
Code:
targen -v -d2 -f840 "Druckerbezeichnung"

Ersetzt "Druckerbezeichnung" bitte mit dem "Namen" (also bspw. Modellnummer usw.) eures Druckers. Bei mir würde das dann so aussehen:
Code:
targen -v -d2 -f840 BX525WD

Damit ruft ihr das Programm targen auf. Dieses Programm erstellt die Testfelder für die folgenden Programme.
-v sagt, dass das Programm euch über die einzelnen Arbeitsschritte informiert.
-d2 sagt, dass ihr Testfelder für einen RGB Drucker benötigt. Ich gehe davon aus, dass wir alle eher Standarddrucker haben. Professionelle Drucker, die über mehr als 4 Tintentanks verfügen und im eher gehobenen Preissegment angesiedelt sind, würden davon profitieren im CMYK Modus profiliert zu werden. Das würde allerdings viele zusätzliche Schritte und vertieftes Wissen zum Thema Drucken erfordern. Deswegen gehe ich hier nur auf eine "einfache" Druckerprofilierung im RGB Modus ein. Wer dennoch daran interessiert ist eine CMYK Kalibrierung und Profilierung durchzuführen, kann sich im ersten Link die Vorgehensweise anschauen.
-f840 sagt, dass wir 840 Testfelder erstellen wollen. Diese passen genau auf 4 Testseiten.

4. Jetzt erzeugen wir aus den zusammengestellten Testfeldern eine druckbare Datei.
Code:
printtarg -v -iCM -h -pA4 -t "Druckerbezeichnung"

Damit ruft ihr das Programm printtarg auf.
-v sagt, dass das Programm euch über die einzelnen Arbeitsschritte informiert.
-iCM sagt, dass wir den ColorMunki Photo verwenden.
-h sagt, dass wir die Testfelder so verkleinern wollen, dass 840 Felder auf 4 DIN A4 Seiten passen.
-pA4 sagt, dass wir DIN A4 Seiten verwenden
-t sagt, dass das printtarg TIFF Dateien ausgeben soll. Wer auch Postscript Dateien drucken kann, kann dieses Argument weglassen.
Vergesst nicht, am Ende eure genaue Druckerbezeichnung aus targen zu verwenden!

5. Im Ordner Druckerprofilierung sollten nun 4 Tiff Dateien mit Farbfeldern gespeichert worden sein. Druckt diese Dateien einseitig, beste Qualität (Foto, Farbe usw.) aus und lasst sie mindestens 10 Minuten (besser sind vielleicht sogar 20 Minuten) trocknen. Wichtig ist, dass ihr hier genau das Papier und die Tinte verwendet, die ihr auch für eure Drucke verwenden wollt. Verschiedene Tinten und Papiere werden unterschiedliche Profile erzeugen!

6. Habt ihr wirklich 10-20 Minuten gewartet??? :fies: Ach macht euch doch einen Kaffee/Limo etc. und kommt in 5 Minuten wieder 8-)

7. Jetzt muss das Testmuster gelesen werden. Packt dazu den ColorMunki Photo aus und schliesst ihn an den PC an. Achtet dabei darauf, dass er nicht an einen USB-Hub (manche Front USB Anschlüsse sind eigentlich USB-Hubs) angeschlossen wird. Stellt den ColorMunki auf die Leseposition und drückt unten rechts den kleinen runden Knopf:
Bild
#1
Dadurch kann unten rechts eine Lasche ausgeklappt werden. Warum wir das genau machen, wird gleich klar.
Führt nun den folgenden Befehl aus:
Code:
chartread -?

Hier bekommt ihr die notwendige Information, an welchem USB-Port der ColorMunki steckt.
Bei mir sieht die Ausgabe folgendermaßen aus:
Code:
-c listno      Set communication port from the following list (default 1)
    1 = 'usb:/bus0/dev5 (X-Rite ColorMunki)

In dem Falle merke ich mir die 1. Da in der Ausgabe steht:
An Position 1 ist der ColorMunki angeschlossen. Vielleicht ist es bei euch auch die 2 oder vielleicht auch die 5. Egal ihr merkt euch also diese eine Zahl, die die Position des ColorMunki angibt 8-)

8. Führt nun diesen Befehl aus:
Code:
chartread -c"Zahl des ColorMunki" -v "Druckerbezeichnung"

Ihr habt euch die Zahl gemerkt oder? Bei mir war es die 1. Also sieht der Befehl bei mir so aus:
Code:
chartread -c1 -v BX525WD

-c gibt die Position des ColorMunki an
-v sagt, dass das Programm euch über die einzelnen Arbeitsschritte informiert.
Ihr werdet nun aufgefordert den ColorMunki zu kalibrieren.
Dreht dazu das grosse Einstellrad auf die Kalibrierposition und drückt eine beliebige Taste (ich habe w genommen 8-) )
Bild
#2

9. Ihr werdet nun vom Programm durch die Messung geführt.
Dazu setzt ihr den ColorMunki auf eine weiße Stelle vor den Testfeldern:
Bild
#3
Ihr seht die Lasche hat eine halbkreisförmige Ausbuchtung. Dort wird der Sensor sitzen. Also platziert ihr den ColorMunki so, dass der Sensor ungefähr in der Mitte der Testfelder sitzen würde. Da ihr klug seid, werdet ihr den ColorMunki auch etwas weiter entfernt von den Testfeldern absetzen, als ich es auf dem Bild gemacht habe 8-)
Nun senkt ihr den ColorMunki ab und drückt den grossen runden Knopf auf dem der Daumen liegt.
Der PC sollte einen Ton abgeben. Fahrt nun mit dem ColorMunki über den Teststreifen. Haltet dabei den Knopf gedrückt. Um die Orientierung zu behalten könnt ihr euch ein Lineal als Führung anlegen. Ansonsten werdet ihr sicher schon gemerkt haben, dass die Teststreifen so dick sind, dass der ColorMunki immer 3 Teststreifen verdeckt. Ihr könnt also auch die Kante des nächsten Teststreifens als Führungslinie nehmen.
Bild
#4
Wenn ihr über das letzte Farbfeld gefahren seid, lasst den Knopf los und der PC gibt euch an, ob die Messung erfolgreich war. 1X Piep gut 2x Piep schlecht. War die Messung nicht erfolgreich wiederholt die Messung des Teststreifen. War die Messung erfolgreich, sagt euch das Programm, mit welchem Teststreifen ihr fortfahren sollt. Das ganze ist ein bisschen Arbeit, nehmt euch also etwas Zeit ;)
Habt ihr alle Teststreifen auf allen 4 Seiten erfolgreich gescannt, sagt euch das Programm, dass es fertig ist. Drückt nun die Taste d (für done) um dem Programm zu sagen, dass ihr fertig seid.

10. Druckerprofil (icc Datei) erstellen:
Das Gröbste habt ihr geschafft 8-) Jetzt führt ihr einfach nur noch den folgenden Befehl aus:
Code:
colprof -v -D"Profilbeschreibung" -qm -S sRGB.icm -cmt -dpp "Druckerbezeichnung"

-v sagt, dass das Programm euch über die einzelnen Arbeitsschritte informiert.
-D"Druckerbeschreibung" schreibt in die icc Datei eine Beschreibung. Ihr könnt also bspw. schreiben: -D"BX525WD_Hähnle_matt" Für den Drucker BX525WD und dem matten Papier von Hähnle.
-qm gibt an, dass ihr ein Profil mittlerer Qualität erstellen wollt. Für hohe Qualität wählt ihr qh.
-S gibt den Zielfarbraum an. Bei uns ist es sRGB
-cmt gibt an, wie das Bild vor dem Druck betrachtet wird. Hier ist es ein typischer Monitor in einer Arbeitsumgebung
-dpp gibt an, wie das Bild ausgedruckt betrachtet wird. Hier ist es unter normalen Lichtbedingungen.
Vergesst am Ende die Druckerbezeichnung nicht!

11. Wenn alles gut gegangen ist, sollte jetzt eine icc-Datei mit dem Namen "Druckerbezeichnung".icc im Ordner Druckerprofilierung erstellt worden sein.
Bei mir ist es die Datei BX525WD.icc

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Zuletzt geändert von califax am Do 25. Jun 2015, 15:39, insgesamt 3-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Do 14. Mai 2015, 20:36 
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Beiträge: 1163
Wohnort: Berlin
Kameraprofilierung

Hey Leute,

Hier möchte ich euch eine kleine Anleitung für die Profilierung eurer Kamera bzw. eures Scanners geben.
Die gute Nachricht: Im Grunde ist die Kameraprofilierung relativ einfach und dauert nicht ganz so lange, wie die Monitorkalibrierung.
Die schlechte Nachricht: Es gibt für die Kameraprofilierung keine grafische Oberfläche. Das heisst, dass wir mit der Kommandozeile arbeiten.

Ihr braucht aber keine Angst haben: Ich werde alles ganz einfach erklären, so dass jeder die Arbeitsschritte nachvollziehen kann.
könnt ihr euch übrigens über die gesamten Schritte schlau machen.

Für den Anfang ist es wichtig zu wissen, dass das Profil, das wir nun erstellen nur für eine bestimmte Lichtsituation zu verwenden ist. Sobald sich etwas am Licht ändert, müsst ihr ein neues Profil erstellen. Das schränkt die Nutzung im Grunde auf die Arbeit im Studio ein, bei der das Licht kontrolliert werden kann.

Als erstes müssen wir einen Ordner kreieren, in dem wir unsere Dateien und schlussendlich unser Profil abspeichern können. Für Windows schlage ich vor, dass ihr den Ordner Kameraprofilierung nennt und direkt in C:\ speichert. Also --> C:\Kameraprofilierung\
Für Linux/Ubuntu würde ich vorschlagen, dass ihr im home Verzeichnis den Ordner Kameraprofilierung einrichtet. Also --> ~/Kameraprofilierung
Das war gar nicht so schwer oder?

1. In diesen Ordner kopiert ihr nun die Dateien:
ColorChecker.cht
ColorChecker.cie
Aus dem Verzeichnis:
C:\bin\Argyll...\ref (Windows)
bzw:
/usr/local/bin/Argyl.../ref (Linux)

2. Nehmt nun ein Foto mit dem ColorChecker Classic Mini im Raw Format.
Stellt für die Eingabe und Ausgabeprofile lineares Rec709-RGB ein. Achtet darauf, dass das Feld unten links im LAB Messmodus mindestens einen L-Wert von 90 aufweist.
Bild
#1
Führt nun eine Trapezkorrektur durch und croppt den ColorChecker ungefähr so:
Bild
#2
Exportiert dieses Bild als Tiff 16bit absolut kolorimetrisch im lineares Rec709-RGB Profil in den Kamerakalibrierungsordner.

3. Öffnet die Kommandozeile (Windows cmd; Linux Terminal) und gebt folgenden Befehl ein:
Code:
cd C:\Kameraprofilierung\
(Windows)
Code:
cd ~/Kameraprofilierung/
(Linux)
Gar nicht so schwer oder?

4. Führt in diesem Ordner den Befehl aus:
Code:
scanin -v -p -dipn  "Dateiname eures Bildes" ColorChecker.cht ColorChecker.cie

Damit ruft ihr das Programm scanin auf, welches den ColorChecker erkennen und die Farbwerte der einzelnen Felder erfassen soll.
-v, sagt, dass ihr über die Arbeitsschritte informiert werdet
-p sagt, dass das Programm ggf. eine kleine Perspektivkorrektur anwendet, um die Farbfelder zu erkennen.
-dipn sagt, dass ein Diagnosebild erstellt werden soll, das euch ermöglicht die automatische Erkennung des ColorChecker zu überprüfen.
Die Erkennung der Felder ist etwas hakelig. Ich würde euch also empfehlen, dass ihr den ColorChecker möglichst groß und scharf aufnehmt, so dass scanin klare Linien zur Erkennung der Felder hat.

5. Mit dem folgenden Befehl könnt ihr euch ein Kameraprofil (icc-Datei) erstellen:
Code:
colprof -v -A"Pentax" -M"Kameramodell" -D"Beschreibung des Profils" -qh -ax "Dateiname eures Bildes"

-M, -D und Dateiname eures Bildes (ohne Dateiendung) müsstet ihr noch anpassen zum Beispiel:
Code:
colprof -v -A"Pentax" -M"K30" -D"DA35_test" -qh -ax Kamera

-v, sagt, dass ihr über die Arbeitsschritte informiert werdet
-A gibt den Hersteller an
-M gibt das Modell an
-D gibt eine Beschreibung für das Profil an
-qh gibt die Qualität des Profils an (in diesem Falle hoch). Ein mittleres Profil wäre -qm
-ax gibt an, dass wir ein xyz cLUT Profil erstellen
Vergesst nicht den Dateinamen eures Bildes ohne Dateiendung hinten anzugeben.
Checkt auf jeden Fall die Ausgabe des deltaE Wertes.
Der average error sollte den Wert 5 und der maximum error den Wert 15 nicht überschreiten.
Nun wird im Kameraordner ein icc Profil erstellt, mit dem ihr euer Bild korrigieren könnt:
Bei mir kam folgendes raus:
Bild
#3
Ihr seht, dass die Farben bedeutend besser getroffen sind, als bei #1.

Für Darktable Nutzer kann ich im übrigen folgendes Video wärmstens empfehlen!


Die Profilierung eures Scanners läuft im Grunde genauso ab.
Scannt den ColorChecker mit der höchsten Auflösung (600-1200dpi) und Gamma=1 (!). Croppt das Bild.
führt den scanin Befehl aus. Führt den colprof Befehl aus und ihr habt euer icc-Profil für den Scanner.
Bei allen weiteren Scanvorgängen solltet ihr nun exakt(!) diese Einstellungen verwenden, da das Profil sonst nicht anzuwenden ist.

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Zuletzt geändert von califax am Do 25. Jun 2015, 15:45, insgesamt 7-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Do 14. Mai 2015, 20:36 
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Farbmanagement

Hey Leute,

wir kommen nun zu einem essentiellen Bestandteil im farbrichtigen Arbeiten. Die Rede ist vom sogenannten Farbmanagement.
Wer davon noch gar nichts gehört hat, kann sich nochmal die theoretischen Grundlagen anschauen. 8-)
Aber zusammengefasst könnte man sagen:
Das Farbmanagement stellt sicher, dass Farben auf jedem kalibrierten System korrekt dargestellt werden.

Wie in den theoretischen Grundlagen skizziert, brauchen wir dazu mehrere Profile:
  • Eingebettetes Profil in der Datei (Kamera- oder Scannerprofil): Wie sehr werden die Farben korrigiert? Dieses muss häufig in der bildverarbeitenden Software eingebettet werden. In welchem Farbraum wurden die Fotos/Scans angefertigt?
  • Monitorprofil: Wie müssen die Farben korrigiert werden um korrekt dargestellt zu werden?
  • Arbeitsraumprofil: In welchem Farbraum arbeiten wir (sRGB, AdobeRGB)?
  • Ausgabeprofil: In welchem Farbraum und mit welchen korrigierten Farben wird das Bild gespeichert

Ist eine Software nicht in der Lage alle diese Profile auszuwerten und zu implementieren, ist ein farbechtes Arbeiten nicht möglich.
Ich möchte deswegen in diesem Tutorial mehrere Dinge zeigen:
    1. Welche Software ist farbmanagementfähig?
    2. Wie stelle ich meine Software richtig ein?
    3. Wie teste ich, ob meine Software farbmanagementfähig ist?

Die gute Nachricht: Wir brauchen keine Hardware anzuschaffen um Farbmanagement zu betreiben, wenn wir unsere Monitore, sowie unsere Ein- und Ausgabegeräte kalibriert haben.
Die schlechte Nachricht: Möglicherweise ist unser Standardbildbetrachter und Browser nicht farbmanagementfähig und wir müssen auf ein Programm umsteigen, das das Farbmanagement beherrscht.
Die gute Nachricht: Häufig reicht eine einmalige Einstellung um unseren Bildbetrachter oder Bildverarbeiter farbmanagementfähig zu machen.

1. Welche Software ist farbmanagementfähig?
Als erstes eine grosse Bitte:
Helft mir bitte diese Liste so umfassend und aktuell wie möglich zu gestalten. Ich arbeite zur Zeit mit Ubuntu (Linux) und habe die Software getestet, die ich auch auf dem System habe. Einige davon sind für alle gängige Betriebssysteme erhältlich andere nicht. Gerade für die Standardanwendungen von Windows und Mac habe ich keine eigenen Testergebnisse. Wenn ihr die liefern würdet, wäre das klasse. :ja:
Browser
Programmeingebettetes Profil wird erkanntMonitorprofil wird erkannt
Firefox 38.0ja mit Einstellungja mit Einstellung
Internet Exlorer 11janein
Safarijaja

Bildbetrachter/Archivierer
Programmeingebettetes Profil wird erkanntMonitorprofil wird erkannt
Irfan View 4.33 mit Plug Insja mit Einstellungja mit Einstellung
Ubuntu Bildbetrachter 14.04jaja
Mac Bildbetrachterjaja
ImageMagick 6.7.7neinnein
Shotwell 0.18.0neinnein
Digikam/showFoto 4.11.0jaja/nein

Bildbearbeiter
Programmeingebettetes Profil wird erkanntMonitorprofil wird erkannt
Darktable 1.6.7jaja nach Einstellung
Lightzone 4.0.0jaja nach Einstellung
Lightroom 4jaja
GIMP 2.8jaja nach Einstellung
Luminance HDR 2.4.0janein
FIJI/ImageJ 1.49vneinnein

Officeanwendungen
Programmeingebettetes Profil wird erkanntMonitorprofil wird erkannt
Libre Office Suite 4.2.8.2neinnein
Inkscape 0.48.4 r9939neinnein



2. Wie stelle ich meine Software richtig ein?
Firefox:
1. Gebt in der Adresszeile folgendes ein:
Code:
about:config

2. Bestätigt die Sicherheitsabfrage
3. Ihr seht nun ein Tabelle mit vielen Einträgen. Sucht oben in der Zeile nach:
Code:
gfx.color

4. Ihr seht nun 4 Einträge. Verändert diese folgendermaßen indem ihr auf die "Namen" doppeltklickt:
gfx.color_management.display_profile:
Code:
Pfad zu eurem icc Profil
zum Beispiel: C:\bin\icc\aktuelles_Profil.icc

gfx.color_management.enablev4: klickt doppelt --> Der Wert sollte sich auf true stellen
gfx.color_management.mode: tragt hier den Wert 1 ein

Für alle bildverarbeitenden Programme gilt:
Speichert eure Dateien, die ihr im Internet zeigen wollt im Farbraum "sRGB" und "relativ kolorimetrisch" ab!


Digikam
1. Öffnet in Digikam die Einstellungen:
Bild
#1
2. Setzt folgende Einstellungen und wechselt anschließend auf Profile (oben im Reiter)
Bild
#2
3. Setzt folgende Einstellungen (tragt eure Scanner und Druckerprofile ein.
Bild
#3

Darktable
1. Öffnet den versteckten Ordner config. Öffnet den Ordner darktable. Erstellt einen Ordner mit dem Namen "color". Erstellt in diesem Ordner einen Ordner "in" und einen Ordner "out". In den Ordner "in" kommen eure Kamera und Scannerprofile. In den Ordner "out" eure Monitor- und Druckerprofile.
2. Öffnet Darktable, wählt ein Bild aus und öffnet es in der Dunkelkammer. Wechselt in die Farbkorrekturgruppe und öffnet das Modul "Ausgabeprofil". Stellt folgendes ein (bei Softproof euer eigenes Druckerprofil)
Bild
#1
3. In der selben Gruppe öffnet ihr das Modul "Eingabeprofil" und stellt folgendes ein:
Bild
#2

Lightzone
1. Öffnet Lightzone und anschließend die Preferences.
Bild
#1
2. Gebt hier den Pfad zu eurer Monitorkalibrierungsdatei an.
Bild
#2
3. Kopiert eure Drucker icc Datei in den folgenden Ordner (Für Ubuntu):
Code:
/usr/share/color/icc

4. Nun könnt ihr in Lightzone einen Softproof durchführen indem ihr oben in der Leiste auf Proof klickt und anschließend rechts in der Spalte euer Druckprofil auswählt.
Bild
#3

GIMP 2.8
1. Öffnet GIMP und öffnet anschließend die Einstellungen:
Bild
#1
2. Wechselt in die Gruppe Farbverwaltung und nehmt folgende Einstellungen vor:
Bild
#2
Bildschirmprofil ist euer aktuelles Monitorprofil
Drucksimulationsprofil ist das Druckerprofil

3. Wie teste ich, ob meine Software farbmanagementfähig ist?
Schön, dass du selbst Initiative ergreifst :2thumbs:
Das Austesten auf Farbmanagementfähigkeit ist im Grunde nicht schwer.
wird ganz einfach beschrieben was ihr machen müsst.

1. Ladet euch dieses herunter.
2. Öffnet das Testbild in dem Programm eurer Wahl. Sieht es eigenartig aus? Werden die Farben nicht richtig dargestellt? Dann kann das Programm nicht das eingebettete Farbprofil lesen. Dieses Programm ist also in keinem Fall farbmanagementfähig! Sieht es jedoch normal aus (blauer Himmel, passende Farben) kann das Programm das eingebettete Farbprofil lesen. Um es schlussendlich auf seine Tauglichkeit zu überprüfen müssen wir noch einen weiteren Test machen.
3. Ladet euch dieses herunter.
4. Installiert dieses Profil vorübergehend als euer Monitorprofil.
5. Startet das Programm neu und öffnet das Testbild nochmals. Bleiben die Farben richtig, wird das aktuelle Monitorprofil nicht erkannt und ihr müsst entweder eine Einstellung finden, in der ihr das aktuelle Monitorprofil definieren könnt (siehe 2.Wie stelle ich meine Software richtig ein?) oder euer Programm ist nicht in der Lage das Monitorprofil zu integrieren. In dem Falle wäre die Software nicht farbmanagementfähig.
6. Vergesst nicht wieder euer altes Monitorprofil einzustellen. 8-)
7. Ganz wichtig: Postet bitte hier eure Ergebnisse, damit ich sie in 1. Welche Software ist farbmanagementfähig? einpflegen kann. Danke :2thumbs:

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Zuletzt geändert von califax am Sa 11. Jul 2015, 19:48, insgesamt 7-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Do 14. Mai 2015, 20:36 
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TV-Kalibrierung

Hey Leute,

hier möchte ich euch eine weitere Anwendungsmöglichkeit des ColorMunki Photo zeigen. (Danke an Tiska, für die Idee :2thumbs: )
Der ColorMunki ist nämlich nicht nur in der Lage Monitore und Drucker zu Kalibrieren, er kann euch auch bei der Kalibrierung eures Fernsehers behilflich sein.
Was braucht ihr:
    Ein TV-Gerät (je mehr Bildeinstellungen desto besser)
    Den ColorMunki Photo
    Die Software
    Eine DVD/BluRay/.mp4 Dateien von
    Ein Rechner (vorzugsweise Laptop) auf dem Windows läuft und auf dem ArgyllCMS und der ColorMunki Photo installiert ist.

Die gute Nachricht: Außer dem TV, dem ColorMunki Photo und dem Rechner sind alle benötigten Bestandteile kostenlos.
Die schlechte Nachricht: Ihr müsst alle Einstellungen selber vornehmen, was relativ lange dauern kann. Möglicherweise benötigt ihr auch mehrere Anläufe. (Aber es lohnt sich 8-))

Für die Erstellung dieses Tutorials hat mir folgendes englischsprachiges sehr geholfen. Ich würde euch sehr empfehlen, dieses leicht verständliche Tutorial zu lesen, da dort sehr viel erklärt wird. In einigen Punkten werde ich dieses Tutorial jedoch modifizieren.

Also fangen wir an:

1. Ladet euch die Software HCFR herunter und installiert sie.

2. Ladet euch die Kalibrierdaten herunter und brennt eine DVD/BluRay oder kopiert die mp4 Dateien auf einen mobilen Datenträger, den ihr an eurem TV anschließen könnt. Ich habe die mp4 Dateien auf mein Smartphone geladen und diese dann auf meinen TV gestreamt.

3. Schließt den ColorMunki Photo an euren Rechner an und platziert ihn so an eurem TV, dass er ungefähr in der Mitte hängt.

4. Öffnet HCFR. Ihr seht folgendes Fenster:
Bild
#1
Klickt oben links auf das leere Papier um eine neue Messung vorzubereiten.

5. Wählt bei der Bildquellenauswahl DVD Manuell und klickt auf Weiter.
Bild
#2

6. Stellt sicher, dass der ColorMunki ausgewählt wurde und verwendet keine Kalibrierdatei. Klickt anschließend auf Fertigstellen.
Bild
#3

7. Klickt hier auf Calibrate Meter und dreht das Auswahlrad auf die Kalibrierposition. Klickt dann auf ok. Stellt anschließend den ColorMunki wieder in die Messposition und klickt auf ok.
Bild
#4

8. Nun öffnet sich folgendes Fenster.
Bild
#5

9. Ihr ändert die Sprache, indem wir auf Erweitert und dann Sprachauswahl klickt.
Bild
#6

10. Anschließend klickt ihr nochmal auf Erweitert und wählt diesmal Voreinstellungen aus. Stellt im Reiter Referenzen folgende Einstellungen ein. Diese gelten für Produktionen für HDTVs
Bild
#7

12. Fürs Erste macht ihr am besten eine Bestandsaufnahme eures TVs um zu sehen wie sehr ihr korrigieren müsst. Das wichtigste am TV sind auf der einen Seite der Weißabgleich/der richtige Helligkeitsverlauf und zum Anderen die Farben. (Für diese habe ich noch keine passenden Einstellungen gefunden, werde sie aber ggf. nachreichen).
Für den Weißabgleich/Helligkeitsverteilung klickt ihr folgenden Button:
Bild
#8
Das Programm wird nun von euch verlangen verschiedene Testfelder auf dem TV zu zeigen. Diese findet ihr auf eurer DVD/BluRay/mobilen Datenträger unter HCFRWindows --> 10% Grayscale. Zuerst sollt ihr 0% Black darstellen. Wundert euch nicht, dass ihr nix seht, denn tatsächlich sollte der Fernseher schwarz bleiben. Bestätigt mit ok, dass das Testfeld zu sehen ist. Anschließend ist 10% Gray dran usw. bis 100% White.

13. Speichert diese Messung über Datei --> Speichern unter. Ich habe die Datei "Vorher" genannt. Ihr könnt sie später als Referenzmessung auswählen.
Bild
#9

14. Ihr könnt euch nun durch die Messpunkte klicken. Wichtig sind hier die DeltaE-Werte. Je kleiner sie sind, desto besser. Später werden wir auf DeltaE<3 kommen. Euer bester Freund in diesem Programm sind die RGB DeltaE Balken. Hier werdet ihr sehen, welche Farben verstärkt oder abgeschwächt werden müssen. Dies hat direkte Auswirkungen auf den DeltaE Wert.
Bild
#10

15. Euch sind bestimmt schon oben rechts die Monitorbuttons aufgefallen. Ein Teil dieser werden wir uns jetzt ansehen. Klickt zuerst auf den 2. Monitor von links. Ihr seht nun einen ähnlichen Graphen wie diesen hier:
Bild
#11 Dieser Graph zeigt euch die Helligkeitsverlauf an. Die weisse gestrichelte Linie zeigt den idealen Helligkeitsverlauf mit Gamma=2,2. Zu allen Darstellungen gibt es übrigens ausführlichere Erklärungen. Am besten schaut ihr da mal rein.
Bei mir ist der Helligkeitsverlauf zu steil.

16. Wenn ihr nun den nächsten Monitor oben rechts anklickt seht ihr einen ähnlichen Graphen wie diesen hier:
Bild
#12 Hier ist der Gammaverlauf dargestellt. Die weisse Linie ist die Referenz Gamma 2,2. Mein Gamma Wert ist durchweg zu niedrig.

17. Der nächste Monitor zeigt euch die RGB-Verteilung.
Bild
#13 Ihr seht, dass bei mir Blau viel zu stark eingestellt ist. Die magentafarbene Linie zeigt eigentlich den DeltaE Wert an. Der ist aber so hoch, dass er nicht mehr dargestellt wird.

18. Der nächste Monitor zeigt euch die gemessene Farbtemperatur. Die Referenz ist D65 bzw. 6500K.
Bild
#14 Dadurch, dass Blau derart stark eingestellt war, ist es nicht verwunderlich, dass die Farbtemperatur viel zu hoch ist. Aber viel mehr Auskunft bietet der nächste Monitor.

19.Dieser Monitor zeigt euch das CIExy Farbmodell. Lest nochmal in den theoretischen Grundlagen nach, wenn ihr nicht wisst, was das ist 8-)
Bild
#15 Die graue Linie zeigt die verschiedenen Weisspunkte bei verschiedenen Farbtemperaturen. Ziel wäre 6500K.

20. Indem ihr herunterscrollt, zoomt ihr in den Graphen. Hier seht ihr, dass mein Weißpunkt eher bei 9400K liegt. Ein Wert liegt sogar komplett außerhalb!
Bild
#16

21. Gut jetzt habt ihr einen guten Überblick darüber, an welchen Einstellungen ihr im TV drehen müsst. Setzt als erstes ALLE! Bildeinstellungen eures TVs zurück. In meinem Samsung TV habe ich zusätzlich die Bildeinstellung Film verwendet.

22. Ruft nun das Testfeld White Clipping unter Basic Settings auf. Stellt anschließend den Wert Kontrast (heisst manchmal auch Bild) so hoch ein, dass ihr gerade noch alle Felder blinken seht. Die Hintergrundfarbe sollte dabei weiss bleiben.

23. Ruft nun unter HCFRWindows --> Near Black das Testfeld 2% Gray auf. Stellt die Helligkeit so ein, dass ihr das Feld zwar noch seht, es aber fast im Schwarz des Hintergrundes verschwindet. (In der Regel müsst ihr die Helligkeit heruntersetzen.)

24. Jetzt habt ihr die Grundeinstellungen vorgenommen. :thumbup: Um den Weißabgleich einzustellen, ruft ihr das Feld 80% Gray unter HCFRWindows --> 10% Grayscale auf und klickt auf den grünen Messbutton oben in der Leiste.
Bild
#17

25. Stellt nun in den RGBHiEnd Einstellungen (Einstellungen für individuelle helle Farben (Rot, Grün, Blau). Die Einstellungen heissen meistens Drive oder Gain. Bei Samsung TVs finden sie sich unter dem Punkt Bild --> Erweiterte Einstellungen --> Weißabgleich) so ein, dass die RGB Balken alle nahe 100% sind. Habt ihr einen DeltaE Wert unter 2 seid ihr schon sehr gut.
Bild
#18

26. Habt ihr das geschafft, brecht die Messung ab und ruft das Testfeld 30% Gray auf. Hier verstellt ihr die RGBLowEnd Einstellungen (Einstellungen für individuelle dunkle Farben (Rot, Grün, Blau). Die Einstellungen heissen meistens Offset, Cut, Cutoff oder Bias. Bei Samsung TVs finden sie sich unter dem Punkt Bild --> Erweiterte Einstellungen --> Weißabgleich) so, dass die RGB-Balken wieder nahe 100% kommen. Wechselt nun wieder zum 80% Gray und passt die RGBHiEnd Einstellungen an. Wechselt dann zu 30% Grey und passt die RGBLowEnd Einstellungen an. Wiederholt dies solange, bis ihr mit den Ergebnissen zufrieden seid. (Bei mir waren es ca. 3 Durchgänge).
Bild
#19

27. Startet jetzt eine Graustufenmessung wie in Punkt 12.

28. Speichert die Messung. (Ich habe sie "Nachher" genannt)

29. Hier sind die Messergebnisse für die RGB-Verteilung. Ihr seht, dass die Farben viel näher an 100% sind, als in 17. Auch der DeltaE Wert ist bedeutend niedriger. Ein paar Probleme macht das 10% Gray. Das ist aber normal.
Bild
#20

30. Auch die Gammakurve liegt im Vergleich zu 15. viel näher an der Referenzlinie.
Bild
#21

31. Ein Ausschnitt aus dem CIE-Bild zeigt, dass sich die Messpunkte nun um 6500K gruppieren
Bild
#22

32. Seid ihr mit dem Ergebnis noch nicht zufrieden, könnt ihr eure RGBHiEnd und LowEnd Einstellungen nochmal etwas anpassen, um noch niedrigere DeltaE Werte und damit Abweichungen zu erhalten. Manche Samsung TVs (ich habe einen ES6100) verfügen über die Einstellungen "10P Weißabgleich". Hier könnt ihr für die einzelnen Grauwerte sehr genau den Weißabgleich einstellen. Dazu müsst ihr allerdings händisch die einzelnen Grautestfelder vermessen. Das dauert dann unter um Umständen etwas länger. Ich habe hier aber DeltaE Werte <1 erzielt.

33. Seid ihr mit den Grauabstufungen zufrieden könnt ihr euch an die Messung der Primärfarben (Rot, Grün, Blau) und Sekundärfarben (Cyan, Magenta, Gelb) machen. Öffnet dazu eine neue Messung und startet die Messung der Farben über folgenden Button.
Bild
#23 Das Programm verlangt jetzt die Darstellung der Primärfarben. Diese findet ihr unter HCFRWindows --> 100% Color.

34. Speichert diese Messung und öffnet eine neue Messung. Öffnet das Rote Testfeld und startet eine neue kontinuierliche Messung.

35. Nun solltet ihr wieder die RGB Balken auf 100% bringen. Dies schafft ihr indem ihr folgende Einstellungen verwendet: Farbraum (Benutzerdefiniert), Farbton (Grün/Rotverschiebung) Farbe (Sättigung der Farben) usw. Das Problem ist, dass all diese Einstellungen ineinander greifen (auch die RGBHiEnd und LowEnd Einstellungen). So dass ihr ausprobieren müsst, wie ihr die passenden Einstellungen für Rot, Grün und Blau erhaltet. Ich hatte beispielsweise Probleme, dass Blau zu stark eingestellt war und ich den Farbton stark verstellen musste. Dadurch habe ich aber keine reinen Farben mehr erhalten und musste den Sättigung anheben. Nun waren die Farben aber zu gesättigt und ich musste sie im Farbraum korrigieren. Nehmt euch Zeit dafür 8-) Die Einstellungen Farbraum von Samsung TVs unter Bild --> Erweiterte Einstellungen --> Farbraum sind übrigens echt super. So könnt ihr sogar sehr genaue Farben für die Sekundärfarben einstellen.

36. Messt nun nochmal die Primär- und Sekundärfarben wie in 33. und kontrolliert die Messergebnisse im CIE-Diagramm. Rot Grün und Blau müssten genau an den Ecken liegen und Cyan, Magenta und Gelb genau auf der Hälfte der Achsen. Die Achsen Blau-Gelb, Rot-Cyan und Grün-Magenta sollten sich genau im Punkt 6500K schneiden.

37. Notiert euch nun unbedingt ALLE! Bildeinstellungen aus dem TV-Programm und sichert diese.

38. Habt ihr wirklich ALLE Bildinstellungen aus dem TV-Programm aufgeschrieben?

39. Notiert euch nun die Bildeinstellungen aus dem DVD/BluRay/Videoabspielprogramm und transferiert diese auf das TV-Programm. Nun solltet ihr ein TV-Programm mit echten Farben sehen (theoretisch).

Ich muss ehrlich sein, dass ich mit meinen Einstellungen unzufrieden war. Dies lag aber daran, dass mein Kontrast zu niedrig eingestellt war (ich hatte mich an einen Tipp aus dem bereits zitierten Tutorial gehalten) und dadurch das Bild eher dunkel und rotstichig wirkte. Wenn der ColorMunki allerdings das nächste mal bei mir vorbei kommt, werde ich es nochmal versuchen :ja: Zur Not nehme ich mir das Testbild aus dem TV-Programm als Messgröße.

Mich würden eure Erfahrungen und Ergebnisse sehr interessieren. Wie gut seid ihr klargekommen? Fehlt etwas im Tutorial? Wie werden in euren TV-Geräten die Einstellungen genannt? Konntet ihr eure Einstellungen gut auf das normale TV Programm übertragen? Wie lange habt ihr gebraucht?

_________________



Zuletzt geändert von califax am Do 25. Jun 2015, 16:02, insgesamt 4-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Do 14. Mai 2015, 21:12 
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Die ersten Beiträge des Tutorials sind online. Was haltet ihr davon?
Ist alles verständlich? Würdet ihr gewisse Dinge gerne nochmal anders erklärt haben oder sollten mehr Abbildungen eingefügt werden?
Ich freue mich jedenfalls über eure Anmerkungen. :ja:

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