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BeitragVerfasst: So 26. Jul 2015, 22:01 
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Hallo ihr da draußen :hat:

Vermutlich geht es dem ein oder anderen von euch wie mir und ihr habt euch schon einmal die Frage gestellt:

Wie wirken sich eigentlich Zwischenringe genau auf den Abbildungsmaßstab und die Entfernung zum Motiv aus?

Ich hatte mir schon vor einer Weile einen 3er-Satz Zwischenringe gekauft. Einfache Ausführung ohne Kontakte. Zum Ausprobieren sollte das reichen. Und das tut es! ;) Nun, man kann recht schnell überprüfen, wie das Prinzip funktioniert und das ist auch kein Geheimnis: mit Zwischenringen verringert sich der Minimalabstand zum Fokussieren und man erhält eine größere Abbildung als ohne. Nebeneffekt: man kann nicht mehr auf "unendlich" scharf stellen und generell ist man sehr eingeschränkt bzgl. der Entfernung zum Motiv. Viel Spielraum bietet der Fokusring nicht mehr...

Ok, wie genau verändert sich denn nun der Abbildungsmaßstab mit Zwischenringen? Welchen nehme ich? Den mit 12mm, 20mm, 36mm. Oder gar kombiniert? Meine Annahme war: wenn ich ein Teleobjektiv habe (z. B. mein 55-300mm bei 300mm-Einstellung) und dann Zwischenringe benutze, dann müsste ich doch eine tolle Vergrößerung hinbekommen - oder? Wie falsch ich lag, seht ihr weiter unten... :yessad:

Welche Abstände erreiche ich dann bei einem beliebigen Objektiv? Gibt es da nicht eine einfache Rechenformel, mit der ich das ermitteln kann? Pustekuchen! Ich habe nichts dergleichen gefunden. :ka:

Was bleibt mir also anderes übrig, als das Ganze mal experimentell zu untersuchen. Vielleicht würde sich ja anhand einiger Messpunkte eine Gesetzmäßigkeit finden lassen. Gesagt getan...

Also was genau habe ich gemacht? Ein Maßband auf eine Kommode gelegt, die Kamera auf ein Stativ mit Makroschiene gepackt, das 55-300mm-Objektiv drauf, und dann bei 55mm, 70mm, 100mm, 200mm und 300mm mit den drei mir zur Verfügung stehenden Zwischenringen getestet. Was getestet? Bei Fokus auf Minimum so weit an das Maßband heran, bis es scharf wurde. Des weiteren geschaut, wie breit der Abschnitt des Maßbands ist, der so vom Sensor erfasst wird. Mit Hilfe der Breite des APS-C-Sensors konnte ich so einfach den Vergrößerungsfaktor bzw. Abbildungsmaßstab ermitteln.

Soweit alles klar? Ok, falls nicht: unten dürft ihr gerne Fragen stellen. :mrgreen:

Hier also ganz einfach mal die beiden wichtigsten Ergebnisse:

Der Vergrößerungsfaktor (1 = Abbildungsmaßstab 1:1, 0,5 = AM 1:2 usw.)



Ups, was fällt hier sofort auf? Nicht bei der größten Brennweite erreicht man mit Zwischenringen den größten Vergrößerungsfaktor, sondern mit der kleinsten bei 55mm! Das hatte mich wirklich überrascht! :ja:

Mit dem 12mm-Zwischenring erreicht man - zumindest bei diesem Objektiv - noch nicht allzu viel. Bei 55mm-Brennweite kommt man so auf ziemlich den gleichen Abbildungsmaßstab wie bei 300mm-Brennweite ohne Zwischenring. Also eher fürs Feintuning, falls man später noch ein wenig mehr haben will...

Selbst mit einem 20mm-Zwischenring ist man nur ein wenig besser als mit der 300mm-Einstellung ohne Ring. Mit dem 36mm-Zwischenring kommt man der Sache schon näher. Und nimmt man nun den 20er- und den 36er-Ring kombiniert, so kommt man ganz stark in Richtung 1:1 - bei 55mm-Brennweite wie gesagt!!!

Erkenntnis #1: Wer deutlich größere Abbildungsmaßstäbe mit Zwischenringen erreichen will, der greift besser zu kleineren Brennweiten. Oder er stellt an einem Zoom-Objektiv die kleineren Brennweiten ein und nicht die größeren.

Das wusstet ihr schon? Verflixt! Warum konnte ich dann diese Information nirgends finden? :motz: xd

Ach ja: wie ihr sehen könnt, habe ich nebenbei noch eine Festbrennweite mit getestet: mein manuelles 50mm Rikenon-Objektiv mit f/2.
Obwohl es von der Brennweite her sehr dicht an den 55mm des Zoom-Objektivs liegt, verhält es sich mit den gleichen Zwischenringen doch deutlich anders. Sehr interessant - also für mich immerhin. ;)

So, nächster Punkt:

Wie verhält es sich nun mit dem Abstand zum Motiv?

Wie weit muss ich vom Motiv entfernt sein bei Verwendung der Zwischenringe? Man liest ja immer, dass man mit Zwischenringen an einem Tele-Objektiv, welches nicht selten eine Mindestdistanz von gut einem Meter erfordert, hier etwas erreichen kann. Also kommt man mit Ringen tatsächlich auf die halbe Distanz? Oder gar näher?
Wie man oben schon gesehen hat, ist der Gewinn an Abbildungsmaßstab bei langer Brennweite eher mau. Also wozu überhaupt lange Brennweiten verwenden mit Zwischenringen? Muss jeder selbst abschätzen, aber generell bringt es nicht so viel wie man zunächst denkt...

Hier also die Entfernungen. Zunächst einmal vom Motiv bis zum Sensor.



Da z. B. das 55-300mm-Objektiv von Pentax eine gewisse Länge mit sich bringt, die bei passender Brennweite und Fokussiereinstellung noch einmal signifikant größer wird, ist in der Praxis vielleicht eher die Entfernung von der Frontlinse bis zum Motiv interessanter, was man hier noch einmal sehen kann:



Die Schlüsse könnt ihr daraus selbst ziehen und ich hoffe, dass es euch bei der Einschätzung hilft, was ihr von Zwischenringen im Zusammenhang mit euren Objektiven erwarten dürft. Sicher werden sich andere Objektive ganz anders verhalten als meine beiden getesteten. Dass aber in Sachen Abbildungsmaßstab mit kleineren Brennweiten mehr rauszuholen ist als mit langen Brennweiten (Tele), das dürfte wohl als gegeben gelten.

Habt ihr schon ähnliche Tests gemacht oder kennt ihr irgend welche Tabellen oder Gesetzmäßigkeiten, die das erklären oder berechenbar machen, was ich hier gesehen habe?

Demnächst werde ich noch einen Schritt weiter gehen und euch Vergleiche des Abbildungsmaßstabs zeigen, die mit Zwischenringen, Telekonverter, Retro-Adapter und einer Kombination aus all dem zu erreichen sind. Ein Dickicht von Kombinationsmöglichkeiten, das es zu erforschen gilt... ;)

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Grüße vom Dunkelmann :hat:


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BeitragVerfasst: Mo 27. Jul 2015, 06:44 
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Na, das hast dir aber ne Menge Mühe gemacht- tolle Arbeit und Umsetzung :ja: :hat:

LG
Ernst

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BeitragVerfasst: Mo 27. Jul 2015, 06:55 
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Hi!
Im Prinzip ist es relativ einfach:
Einstellung auf Unendlich: Bildweite = Brennweite, Gegenstandsweite = Unendlich halt.
ABM 1:1: Bildweite = Gegenstandsweite = 2 x Brennweite.
Wird die Bildweite > 2x Brennweite, ergibt sich eine Vergrößerung, ansonsten eine Verkleinerung.
Bildweite bedeutet: Abstand zwischen Film (Sensor) und optischem Zentrum des Objektivs, meist ungefähr in der Blendenebene zu finden.
Gegenstandsweite: Abstand vom Objektiv zum Gegenstand.
Bedeutung für die Praxis: mit kurzen Brennweiten erreicht man viel einfacher einen großen ABM als mit langen.
Wobei natürlich die Gegenstandsweite schnell so klein wird, dass die Frontlinse an eben diesem Gegenstand anstößt...
Hoffe, die meisten Klarheiten beseitigt zu haben!
Grüße,
E.

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BeitragVerfasst: Mo 27. Jul 2015, 07:00 
Es gibt durchaus Formeln dafür, was mit dem ABM passiert beim Einsatz von Zwischenringen und Vorsatzlinsen.
Die erlauben einem auch, vorherzusehen, in welchem Bereich man mit einem Zwischenring dann noch fokussieren kann.

Online gibt's das z.B. hier: http://www.erlenwiese.de/makro.htm

Kann man recht leicht in Excel bauen.

Ausprobieren ist aber natürlich immer eine praktischere Option.


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BeitragVerfasst: Mo 27. Jul 2015, 07:24 
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beholder3 hat geschrieben:
Online gibt's das z.B. hier: http://www.erlenwiese.de/makro.htm
.... das funktioniert doch nur mit Canon- Objektiven :d&w:

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BeitragVerfasst: Mo 27. Jul 2015, 09:12 
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ErnstK hat geschrieben:
Na, das hast dir aber ne Menge Mühe gemacht- tolle Arbeit und Umsetzung :ja: :hat:


Vielen Dank, Ernst. ;)

Epunkt hat geschrieben:
Im Prinzip ist es relativ einfach...
Bedeutung für die Praxis: mit kurzen Brennweiten erreicht man viel einfacher einen großen ABM als mit langen.
Wobei natürlich die Gegenstandsweite schnell so klein wird, dass die Frontlinse an eben diesem Gegenstand anstößt...
Hoffe, die meisten Klarheiten beseitigt zu haben!


Im Prinzip... Leider muss ich sagen, dass ich mit deinen Ausführungen in der Praxis nicht allzu viel anfangen kann. Es geht damit los, dass ich - sofern ein möglichst großer Abbildungsmaßstab mein Ziel ist - die Fokussierung auf den Minimalabstand einstelle statt wie in deiner Beschreibung auf "unendlich". Verhält sich dann nicht alles gleich ein wenig anders?
Ich müsste mir das mal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen, was du geschrieben hast. Vielleicht kommt die Erkenntnis dann noch... ;)

beholder3 hat geschrieben:
Es gibt durchaus Formeln dafür, was mit dem ABM passiert beim Einsatz von Zwischenringen und Vorsatzlinsen.
Die erlauben einem auch, vorherzusehen, in welchem Bereich man mit einem Zwischenring dann noch fokussieren kann.

Online gibt's das z.B. hier: http://www.erlenwiese.de/makro.htm


Sehr interessante Seite, in der Tat. Dort wird immerhin auch beschrieben, dass Zwischenringe bei Teleobjektiven einen eher mäßigen Effekt haben... Ich habe mal die Daten für mein Rikenon 50mm in das Formular auf der Seite eingegeben, aber was da berechnet wird, ergibt kaum Sinn und entspricht auch nicht den Werten, die ich experimentell ermittelt habe. Ob das also eine wirkliche Hilfe ist, kann ich nicht sagen.

Letztlich ging es mir darum, endlich mal zu verstehen, ob es eher der 12mm-Zwischenring ist, der einen schon mehr als ausreichenden Effekt hat, oder doch eher alls zusammengekoppelt... Bei dem Movo-Zwischenringsatz mit Kontakten war ja "nur" ein 20mm- und eine 36mm-Ring dabei. Nur war mir nicht klar, ob das praktikable Längen sind oder eher nicht. Sieht so aus, als wären diese Längen ideal. Auf den 12mm-Ring kann man verzichten. Und als ideale Lösung für Makros mit einem Nicht-Makro-Tele scheinen mir Ringe auch eher mittelmäßig hilfreich zu sein...

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Grüße vom Dunkelmann :hat:


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BeitragVerfasst: Mo 27. Jul 2015, 10:39 
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Hi!
Ja, ich geb' es zu, ich bin nicht so der große Erklärer. Vielleicht ist das hier klarer:

https://de.wikipedia.org/wiki/Zwischenring

Grüße,
E.

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BeitragVerfasst: Fr 31. Jul 2015, 10:58 
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Registriert: Sa 23. Nov 2013, 21:52
Beiträge: 122
Wohnort: Viersen
Dunkelmann hat geschrieben:
Hallo ihr da draußen :hat:

Vermutlich geht es dem ein oder anderen von euch wie mir und ihr habt euch schon einmal die Frage gestellt:

Wie wirken sich eigentlich Zwischenringe genau auf den Abbildungsmaßstab und die Entfernung zum Motiv aus?

Ich hatte mir schon vor einer Weile einen 3er-Satz Zwischenringe gekauft. Einfache Ausführung ohne Kontakte. Zum Ausprobieren sollte das reichen. Und das tut es! ;) Nun, man kann recht schnell überprüfen, wie das Prinzip funktioniert und das ist auch kein Geheimnis: mit Zwischenringen verringert sich der Minimalabstand zum Fokussieren und man erhält eine größere Abbildung als ohne. Nebeneffekt: man kann nicht mehr auf "unendlich" scharf stellen und generell ist man sehr eingeschränkt bzgl. der Entfernung zum Motiv. Viel Spielraum bietet der Fokusring nicht mehr...

Ok, wie genau verändert sich denn nun der Abbildungsmaßstab mit Zwischenringen? Welchen nehme ich? Den mit 12mm, 20mm, 36mm. Oder gar kombiniert? Meine Annahme war: wenn ich ein Teleobjektiv habe (z. B. mein 55-300mm bei 300mm-Einstellung) und dann Zwischenringe benutze, dann müsste ich doch eine tolle Vergrößerung hinbekommen - oder? Wie falsch ich lag, seht ihr weiter unten... :yessad:

Welche Abstände erreiche ich dann bei einem beliebigen Objektiv? Gibt es da nicht eine einfache Rechenformel, mit der ich das ermitteln kann? Pustekuchen! Ich habe nichts dergleichen gefunden. :ka:

Was bleibt mir also anderes übrig, als das Ganze mal experimentell zu untersuchen. Vielleicht würde sich ja anhand einiger Messpunkte eine Gesetzmäßigkeit finden lassen. Gesagt getan...

Also was genau habe ich gemacht? Ein Maßband auf eine Kommode gelegt, die Kamera auf ein Stativ mit Makroschiene gepackt, das 55-300mm-Objektiv drauf, und dann bei 55mm, 70mm, 100mm, 200mm und 300mm mit den drei mir zur Verfügung stehenden Zwischenringen getestet. Was getestet? Bei Fokus auf Minimum so weit an das Maßband heran, bis es scharf wurde. Des weiteren geschaut, wie breit der Abschnitt des Maßbands ist, der so vom Sensor erfasst wird. Mit Hilfe der Breite des APS-C-Sensors konnte ich so einfach den Vergrößerungsfaktor bzw. Abbildungsmaßstab ermitteln.

Soweit alles klar? Ok, falls nicht: unten dürft ihr gerne Fragen stellen. :mrgreen:

Hier also ganz einfach mal die beiden wichtigsten Ergebnisse:

Der Vergrößerungsfaktor (1 = Abbildungsmaßstab 1:1, 0,5 = AM 1:2 usw.)



Ups, was fällt hier sofort auf? Nicht bei der größten Brennweite erreicht man mit Zwischenringen den größten Vergrößerungsfaktor, sondern mit der kleinsten bei 55mm! Das hatte mich wirklich überrascht! :ja:

Mit dem 12mm-Zwischenring erreicht man - zumindest bei diesem Objektiv - noch nicht allzu viel. Bei 55mm-Brennweite kommt man so auf ziemlich den gleichen Abbildungsmaßstab wie bei 300mm-Brennweite ohne Zwischenring. Also eher fürs Feintuning, falls man später noch ein wenig mehr haben will...

Selbst mit einem 20mm-Zwischenring ist man nur ein wenig besser als mit der 300mm-Einstellung ohne Ring. Mit dem 36mm-Zwischenring kommt man der Sache schon näher. Und nimmt man nun den 20er- und den 36er-Ring kombiniert, so kommt man ganz stark in Richtung 1:1 - bei 55mm-Brennweite wie gesagt!!!

Erkenntnis #1: Wer deutlich größere Abbildungsmaßstäbe mit Zwischenringen erreichen will, der greift besser zu kleineren Brennweiten. Oder er stellt an einem Zoom-Objektiv die kleineren Brennweiten ein und nicht die größeren.

Das wusstet ihr schon? Verflixt! Warum konnte ich dann diese Information nirgends finden? :motz: xd

Ach ja: wie ihr sehen könnt, habe ich nebenbei noch eine Festbrennweite mit getestet: mein manuelles 50mm Rikenon-Objektiv mit f/2.
Obwohl es von der Brennweite her sehr dicht an den 55mm des Zoom-Objektivs liegt, verhält es sich mit den gleichen Zwischenringen doch deutlich anders. Sehr interessant - also für mich immerhin. ;)

So, nächster Punkt:

Wie verhält es sich nun mit dem Abstand zum Motiv?

Wie weit muss ich vom Motiv entfernt sein bei Verwendung der Zwischenringe? Man liest ja immer, dass man mit Zwischenringen an einem Tele-Objektiv, welches nicht selten eine Mindestdistanz von gut einem Meter erfordert, hier etwas erreichen kann. Also kommt man mit Ringen tatsächlich auf die halbe Distanz? Oder gar näher?
Wie man oben schon gesehen hat, ist der Gewinn an Abbildungsmaßstab bei langer Brennweite eher mau. Also wozu überhaupt lange Brennweiten verwenden mit Zwischenringen? Muss jeder selbst abschätzen, aber generell bringt es nicht so viel wie man zunächst denkt...

Hier also die Entfernungen. Zunächst einmal vom Motiv bis zum Sensor.



Da z. B. das 55-300mm-Objektiv von Pentax eine gewisse Länge mit sich bringt, die bei passender Brennweite und Fokussiereinstellung noch einmal signifikant größer wird, ist in der Praxis vielleicht eher die Entfernung von der Frontlinse bis zum Motiv interessanter, was man hier noch einmal sehen kann:



Die Schlüsse könnt ihr daraus selbst ziehen und ich hoffe, dass es euch bei der Einschätzung hilft, was ihr von Zwischenringen im Zusammenhang mit euren Objektiven erwarten dürft. Sicher werden sich andere Objektive ganz anders verhalten als meine beiden getesteten. Dass aber in Sachen Abbildungsmaßstab mit kleineren Brennweiten mehr rauszuholen ist als mit langen Brennweiten (Tele), das dürfte wohl als gegeben gelten.

Habt ihr schon ähnliche Tests gemacht oder kennt ihr irgend welche Tabellen oder Gesetzmäßigkeiten, die das erklären oder berechenbar machen, was ich hier gesehen habe?

Demnächst werde ich noch einen Schritt weiter gehen und euch Vergleiche des Abbildungsmaßstabs zeigen, die mit Zwischenringen, Telekonverter, Retro-Adapter und einer Kombination aus all dem zu erreichen sind. Ein Dickicht von Kombinationsmöglichkeiten, das es zu erforschen gilt... ;)



Hallo, sehr schöne Übersicht, aber:
wie kann ich ablesen, welchen Massstab ich mit einem 100mm Makro mit welcher Zwischenring Kombination erreiche?
Mein Leica 1:2.8/100 Macro (auf PK adaptiert) bietet normal einen Massstab von 1:2 l. Tabelle. Wie erreiche ich damit 1:1?
Danke erstmal, weiter so!!!

_________________
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BeitragVerfasst: Fr 31. Jul 2015, 13:38 
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buffalo-harry hat geschrieben:
Hallo, sehr schöne Übersicht, aber:
wie kann ich ablesen, welchen Massstab ich mit einem 100mm Makro mit welcher Zwischenring Kombination erreiche?
Mein Leica 1:2.8/100 Macro (auf PK adaptiert) bietet normal einen Massstab von 1:2 l. Tabelle. Wie erreiche ich damit 1:1?
Danke erstmal, weiter so!!!


Gern geschehen. Ich wollte das ja in erster Linie für mich selbst heraus finden. Wenn man sich dann schon die Arbeit macht, dann kann man es auch gleich mit anderen teilen. ;)

Tja, auf deine Frage kann ich leider keine Antwort geben. Ich habe ja auch fest gestellt, dass zwei unterschiedliche Objektive bei ungefähr gleicher Brennweite durchaus in unterschiedlicher Weise auf Zwischenringe reagieren in Sachen Vergrößerungsfaktor und Motivabstand.
Eine generelle Aussage kann man daher anhand der Brennweite allein wohl nicht treffen.
Mit Hilfe der Webseite, die weiter oben genannt wird, konnte ich leider keine nachvollziehbaren Aussagen dazu für meine getesteten Objektive erreichen.
Das Einzige, was ich mit Bestimmtheit sagen kann: bei großen Brennweiten bringen Zwischenringe weit weniger als ich angenommen hatte. Das steht auch auf der o. g. Webseite bestätigt. Zwischenringe bringen den größten Zugewinn an Abbildungsmaßstab bei kleineren Brennweiten. Bei größeren Brennweiten wie 100 mm würde ich vielleicht doch eher einen 2x-Teleconverter oder eine Nahlinse in Betracht ziehen. Nahlinsen haben komischerweise nicht den besten Ruf, aber die Bilder, die ich damit bisher gesehen habe, waren immer ziemlich überzeugend. :thumbup:

Wenn du nicht zufällig schon ein paar einfache/günstige Zwischenringe haben solltest, kauf dir doch welche für ~15 € und teste mit deinem 100mm-Objektiv, wie sich die Vergrößerung damit verändert. Bevor man Ringe für viel mehr Geld kauft, ist das eine sinnvolle Sache... ;)

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BeitragVerfasst: Fr 31. Jul 2015, 14:57 
buffalo-harry hat geschrieben:
wie kann ich ablesen, welchen Massstab ich mit einem 100mm Makro mit welcher Zwischenring Kombination erreiche?
Mein Leica 1:2.8/100 Macro (auf PK adaptiert) bietet normal einen Massstab von 1:2 l. Tabelle. Wie erreiche ich damit 1:1?
Danke erstmal, weiter so!!!


Das "Messen" des ABM geschieht simpel mit dem Fotografieren eines Lineals. Gehe dazu so nah ran, wie es fokussierend möglich ist und mach ein Foto eines Lineals.
Da Dein Sensor (APSC) etwa 24mm breit ist vergleichst Du einfach die Breite der Linealskala auf dem Foto x mit den 24mm, also ABM = x mm / 24mm.
ABM 1:1 heisst ja nur, dass 1 mm Realität auch 1 mm auf dem Sensor bedeuten, also ein 24mm breites Objekt bildfüllend breit dargestellt wird.

Mit dem Leica ist anzunehmen, dass Du an der Nahgrenze immer noch 48mm Breite auf dem Bild hast.


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