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 Betreff des Beitrags: Schweres Gerät ruhig halten
BeitragVerfasst: Mo 1. Aug 2016, 15:29 
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Ich will hier mal eben von den Erfahrungen der letzten Tage mit dem DFA 150-450 berichten. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen.

Worum geht es? Mir fiel bei den ersten "Safaris" mit dem guten Teil auf, dass nahezu alle Fotos schlecht fokussiert waren. Dachte ich zumindest. In der 100%-Ansicht war kaum eines so richtig scharf. An der grundsätzlichen Leistung lag es nicht, denn hin und wieder war mal ein richtig gutes Bild darunter, und außerdem wirkten Stativ und LV Wunder. Allerdings auch Stativ ohne LV, d.h. mit Phasen-AF. Ich hab trotzdem versucht, den Phasen-AF durch Feinjustierung zu optimieren, und bin gestern wieder raus in den Wald. Dasselbe Spiel, praktisch alle unschärfer als sie sein sollten. Weiteres Herumspielen an der Feinjustierung half nichts. Schließlich machte ich aus erhöhter Position ein paar Bilder von der anderen Seite "unseres" Sees, 2-3 km entfernt. Da fiel mir in der 100%-Ansicht das erste Mal so richtig auf, dass es mehr nach Verreißen als nach Fehlfokus aussah, trotz relativ kurzer Verschlusszeit. Es gab auf der anderen Seite nämlich ein paar Fahnenmasten, die auf den Bildern ein seitlich versetztes Geisterbild hatten, wie bei einer Doppelbelichtung, oder eben als hätte ich seitlich verrissen. Mit sowas hatte ich bisher (z.B. beim DA*300 und der K-5II) noch nie ein Problem gehabt. Im Gegenteil kann ich normalerweise recht lange Zeiten halten. Aber bei 4-5 Bildern gab's immer dasselbe Ergebnis, auch mit zwischendurch verstellter Feinjustierung, und auch davor und dahinter war nichts richtig scharf.

Aus einer Eingebung heraus machte ich dasselbe Bild nochmal mit LV, aus der Hand, aufrecht stehend, und aufgrund des Schauens aufs Display und der dafür nötigen Haltung mit halb ausgestreckten Armen. Meine Erwartung war eine Verschärfung des Problems. Zu meiner Überraschung war das Ergebnis ein gestochen scharfes Bild. What the f*ck? :ka: Weitere Versuche mit anderen Motiven ergaben dasselbe.

Nach einer Nacht des darüber Schlafens hatte ich den Verdacht, dass das deutlich spürbare Gewicht des Objektivs mich hatte verkrampfen lassen, was mit den halb ausgestreckten Armen beim LV nicht der Fall war. Je mehr ich versuchte, das Objektiv ruhig zu halten, desto verkrampfter wurde ich vielleicht? Heute also auf der Terrasse ein paar Tests mit einer aufgestellten "Zielscheibe" gemacht und dabei darauf geachtet, den Sucher nur leicht ans Auge zu halten und auch sonst locker zu bleiben. So, als hätte ich ein 50er an der K-1. Gefühlt viel wackeliger, aber siehe da, das Problem ist wie weggeblasen. 1A scharfe Bilder durch die Bank weg, ohne Feinjustierung.

Der langen Rede kurzer Sinn: Es ist vielleicht nur mein Problem, aber sollte jemand bei sich einen ähnlichen Effekt beobachten, vor allem bei schweren Teles, einfach mal versuchen, ganz betont zu entspannen. Den Rest macht der Wackeldackel.

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Liebe Grüße
Frank


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 Betreff des Beitrags: Re: Schweres Gerät ruhig halten
BeitragVerfasst: Mo 1. Aug 2016, 15:34 
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So richtig schweres "Gerät" habe ich nicht außer dem Sigma 70-200mm, aber hier habe ich auch schon am langen Ende festgestellt, dass die innere Ruhe wirklich ausschlaggebend sein kann, nein eigentlich immer ist. Es hört sich zwar komisch an, aber ich stelle in der Regel die Atmung ein bis ich den Auslöser gedrückt habe. Das hilft enorm. Man sollte aber mit dem Auslösen nicht zu lange warten... :lol:

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Viele Grüße

Jamou


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 Betreff des Beitrags: Re: Schweres Gerät ruhig halten
BeitragVerfasst: Mo 1. Aug 2016, 16:55 
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Beiträge: 2125
Wohnort: Berlin
Das verreißen der kamera wird wohl eher beim auslösen liegen,wenn man den finger durchdrückt.
versuchs mal mit serienbildern. das 2. und spätere bilder sollten nicht verissen sein!

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Klaus
(Und viel zu viel Fotogeraffel! Kameras /Objektive/...)


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 Betreff des Beitrags: Re: Schweres Gerät ruhig halten
BeitragVerfasst: Mo 1. Aug 2016, 17:12 
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Registriert: Fr 23. Dez 2011, 11:13
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Eigentlich ist schweres Gerät besser als zu leichtes - aber Du hast natürlich auch noch zusätzliche Brennweite - an APS-C ist das locker über 600mm-Äquivalent, das galt mal als "unhaltbar" - da sieht man wieder mal, was so ein Wackeldackel ausmachen kann.

Aber Du hast schon recht, man muß sauberer arbeiten und auch ich werde vermutlich mal an zu langem Atemanhalten beim Fotografieren versterben... (@Jamou :cheers: )

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no religion


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 Betreff des Beitrags: Re: Schweres Gerät ruhig halten
BeitragVerfasst: Mo 1. Aug 2016, 17:52 
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Ich denke bei diesen Brennweiten und Gewichten kann man sich etwas von der abgucken. Wie würden Biathleten sonst ihr Ziel treffen? :ommmh:


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 Betreff des Beitrags: Re: Schweres Gerät ruhig halten
BeitragVerfasst: Di 2. Aug 2016, 12:19 
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angus hat geschrieben:
Eigentlich ist schweres Gerät besser als zu leichtes - aber Du hast natürlich auch noch zusätzliche Brennweite - an APS-C ist das locker über 600mm-Äquivalent, das galt mal als "unhaltbar" - da sieht man wieder mal, was so ein Wackeldackel ausmachen kann.

Das hätte ich ja auch nicht geglaubt, aber es ist schon so, dass die schwereren Objektive besser zu halten sind.

Es gibt aber noch einen Trick, den ich mal in einem Lehrgang mit bekommen habe: Wenn man die Möglichkeit sich anzulehnen bzw. die Kamera gegen etwas zu lehnen (Baum, Pfosten etc.) verringert man auch ein wenig mehr die Gefahr zu verwackeln. Wohl verstanden: Es geht nicht darum die Kamera und oder da Objektiv aufzulegen auf irgend etwas (das ist ja eh klar), sondern darum, die Kamera und/ oder das Objektiv gegen etwas zu pressen. Inwiefern das aber dann bei richtig schwerem Gerät überhaupt machbar ist, das weiß ich jetzt nicht.

angus hat geschrieben:
Aber Du hast schon recht, man muß sauberer arbeiten und auch ich werde vermutlich mal an zu langem Atemanhalten beim Fotografieren versterben... (@Jamou :cheers: )

:lol: :cheers:

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Viele Grüße

Jamou


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 Betreff des Beitrags: Re: Schweres Gerät ruhig halten
BeitragVerfasst: Di 2. Aug 2016, 12:43 
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Hallo Frank

Ich hatte auch schon meine gewissen Momente wenn ich mal das Langzeug draufhabe!
Es sind dann diese Momente an denen man an sich selbst zweifelt.
Aber ich habe für mich mittlerweile eine Erklärung gefunden.

Der Wackeldackel ist der Punkt. :ja:
Wenn er eingeschaltet ist hast Du einen Teamgefährten sozusagen.Und bei dem ist es nun mal so das er mit "langwelligem,weichem Wackeln" deutlich besser umgehen
kann als mit den kurzen harten.
Wenn Du die Cam am halb ausgestreckten Arm mit LV fokussierst, dann erzeugst Du genau diese langwelligen Verwacklungen!
Das gleiche wenn Du unverkrampft die Cam am Sucher fokussierst.Auch hier sind die Bewegungen langwelliger und weicher.
Drückst Du nun die Cam ans Auge und hälst sie gut fest,dann bekommst Du genau die kurzen harten undefinierbaren Wackler,...und dann hat der SR keinen Bock mehr!

Sich in die "langwelligen", weichen Schwankungen einzuschwingen ist genau das Ding was dem Wackeldackel taugt.

Das funzt natürlich auch bei kurzen Brennweiten,aber da scheinst Du es automatisch richtig zu machen.(Weniger Gewicht,kürzerer Hebel....)

Das mal so meine Erfahrung zu dem Thema.

beste Grüsse

Bernd

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Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.
(Marie von Ebner-Eschenbach)


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 Betreff des Beitrags: Re: Schweres Gerät ruhig halten
BeitragVerfasst: Di 2. Aug 2016, 13:05 
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Registriert: Mi 8. Jan 2014, 00:56
Beiträge: 254
Wohnort: Sigleß
Aber wie sieht das bei Sportaufnahmen aus? Viele schreiben, den Wackeldackel abschalten erhöht die Geschwindigkeit bei Serienaufnahmen. Welche Erfahrungen habt ihr damit und wie löst ihr das Dilemma? (Beispiel Sigma 70-200 HSMII)

LG Harald


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 Betreff des Beitrags: Re: Schweres Gerät ruhig halten
BeitragVerfasst: Di 2. Aug 2016, 16:55 
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Beiträge: 12347
Wohnort: Algaida (Mallorca)
Hola amigos

Wie hält Ihr eure Kamera bei schwerem Geschütz?

Ich halte die Kamera (K-3II) mit der rechten Hand an der Griffseite und bei der linke Hand habe ich die Stativschelle in der Handfläche und halte mit Zeigefinger und Daumen den Zoomring. So kann ich sehr gut ruhig halten.

Ein Beispiel von gerade eben: K3II - Rear Konverter 1.4 - D-FA HD150-450 bei 450

Saludos
Marcel

PS: Ich mag schweres Geschütz :ja:

Bild

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"Die Natur muß gefühlt werden." (Alexander von Humboldt)
"Ehre dem Photographen! Denn er kann nichts dafür!" (Wilhelm Busch)





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 Betreff des Beitrags: Re: Schweres Gerät ruhig halten
BeitragVerfasst: Di 2. Aug 2016, 19:13 
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Beiträge: 2030
Wohnort: 28832 Achim
Ich glaube schon, dass es mit dem entspanntem Halten zu tun hat. Die gleiche Erfahrung mache ich als Bogenschütze. Die Kombi K-3 und 150-450 packe ich deshalb häufig auf ein sehr stabiles Einbein von Sirui, da es mir sonst zu schwer wird. Länger als eine Stunde freihand agieren ist nicht drin.

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Gruß aus der Stadt Achim bei Bremen

Peter



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