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 Betreff des Beitrags: April Teil 2: Mauerbienen
BeitragVerfasst: Mi 24. Apr 2024, 16:35 
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Zampel hat geschrieben:
Die Sandbiene am Lavendel macht tolle Farben! Und Holzbienen find ich sowieso hübsch und imposant - prima erwischt, der Flügelschiller ist klasse. Bei der #2 kann man wirklich prima die Furche sehen - nun muss ich auch noch schauen, dass ich Bienen immer auch frontal erwische ;)

VG Christian


Vielen Dank Steffen (@SteffenD) und Christian (@Zampel) für die Begleitung hier. Die #2 ist sicher die #23, ansonsten kannst Du natürlich auch noch mal zurück schauen, im März waren schon einige Andrena-Arten mit Porträts der Weibchen vertreten und nur bei diesen ist die Furche so deutlich sichtbar. Immerhin machen sie aber 116 der 565 Bienenarten aus, die Westrich für Deutschland verzeichnet.

Weiter geht es mit den Mauerbienen, die zahlenmäßig bei uns um diese Jahreszeit nach den Honigbienen als nächste kommen. Ein Männchen der Gehörnten Mauerbiene habe ich im März schon gezeigt (#25,26) und mit kürzlich in einem separaten Thread. Die Weibchen sind deutlich größer, "gehörnt" und sehen im Gesicht so enorm tief schwarz, dass man auf Bildern nur sehr selten mehr als ein Büschel Haare mit einem Auge d'rin sieht. Sie ist dabei durchaus nicht die einzige gehörnte Mauerbienenart, lateinisch ist die bräunlicher behaarte Osmia bicornis, die Rostrote Mauerbiene, nach diesem Merkmal benannt, hier unter der Tischplatte unseres Trassentisches, während wir aßen:


Datum: 2018-04-18
Uhrzeit: 17:22:56
#27

Osmia bicornis ist wahrscheinlich noch anspruchsloser als Osmia cornuta, sowohl bei der Anlage von Nestern in allerlei Hohlräumen, als auch bei der Wahl der Nahrungspflanzen. Entsprechend zahlreich ist sie im Siedlungsraum zu finden. Beim Nestbau geht es 'mal vorwärts hinein und 'mal rückwärts - anders als die Honigbienen transportieren die Mauerbienen Pollen hauptsächlich an einer Bauchbürste, der gelb Rand ist Pollen, keine gelb gefärbte Behaarung und muß in das Nest gebürstet werden.


Datum: 2018-04-18
Uhrzeit: 18:07:32, 17:57:18
#28, #29

Während andere Bienen auf passende Durchmesser von Löchern für ihre hintereinander angeordneten Brutzellen angewiesen sind, bauen O. cornuta und O. bicornis auch größe Öffnungen mit mehreren Schichten nebeneinanderliegender Zellen zu. Bei der Inspektion wurde der Blindstopfen des Klemmkastens unserer alten, im Wind pendelnden Lampe für geeignet befunden ...


Datum: 2024-04-13
Uhrzeit: 17:00:06
#30

... und passend zu wechselnden Durchmessern mit Brutzellen bestückt. Der dabei "verlorene" Pollen ist sicher der nächsten Lage zugeschlagen worden.


Datum: 2024-04-13
Uhrzeit: 16:53:42
#31

Zum Verschluss musste erst einmal das herangetragene Baumaterial sortiert werden.


Datum: 2024-04-13
Uhrzeit: 16:57:05
#32

Das Resultat kann sich sehen lassen:


Datum: 2024-04-23
Uhrzeit: 19:10:45
#33

Die Funktion der "Hörner" ist den Büchern nach nicht ganz geklärt, wird zusammen mit einer Eindellung "... möglicherweise beim Pollensammeln oder -transport eingesetzt". Beim Nestbau wird damit offensichtlich Pollen bewegt.

Eine Fichte hat die heißen trockenen Sommer der letzten Jahre in Konkurrenz zum Ahorn nicht überlebt, so dass wir sie fällen lassen mussten. Dabei haben wir ungefähr 3 Meter stehen lassen. Abends finden sich dort derzeit die Osmia-Männchen ein, um in den Käferfraßgängen zu schlafen - vermutlich in den Nestern, aus denen sie geschlüpft sind. Kommt man zu früh verpasst man eventuell die Chance auf ein Weibchen, zu spät und die guten Plätze sind weg. Dementsprechend herrscht an warmen Tagen reges Treiben zu Beginn der Dämmerung.


Datum: 2024-04-06
Uhrzeit: 19:27:06
#34

Bei der derzeit kalten Witterung harren die Bienen auch tagsüber so tief wie möglich im Stamm verkrochen aus.

So wunderbar versorgte Nester wecken natürlich Begehrlichkeiten, entweder als Nahrungsquelle oder für die eigene Brut - bei den Wespen kenne ich mich allerdings nicht aus. Die Geschichte zur Bilderreihe dürft Ihr Euch also selbst ausdenken - während #36 blieb die Wespe im unteren Nest verschwunden.


Datum: 2019-04-21
Uhrzeit: 12:48:03 #35
Uhrzeit: 12:49:33 #36
Uhrzeit: 12:50:57 #37
Uhrzeit: 12:51:12 #38
Uhrzeit: 12:51:23 #39

Auch eine Kuckucksbiene konnte ich später beobachten, für die Kamera war sie aber zu schnell wieder weg.
   
 
 

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Gruß, Jens


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 Betreff des Beitrags: Re: April Teil 2: Mauerbienen
BeitragVerfasst: Mi 24. Apr 2024, 16:48 
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Jee hat geschrieben:
Die #2 ist sicher die #23, ansonsten kannst Du natürlich auch noch mal zurück schauen, im März waren schon einige Andrena-Arten mit Porträts der Weibchen vertreten und nur bei diesen ist die Furche so deutlich sichtbar.


Ähmja, natürlich die #23. Die neue Ladung mit den Bau-Dokumentationen find ich klasse, sehr interessant! Immer wieder faszinierend, was die ohne Schubkarre und Schaufel zustande bringen. Der Anflug in der #30 ist gut erwischt!

VG Christian

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 Betreff des Beitrags: Re: Bienen und Beifang über's Jahr
BeitragVerfasst: Mi 24. Apr 2024, 20:12 
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VG Michael

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 Betreff des Beitrags: Re: Bienen und Beifang über's Jahr
BeitragVerfasst: Mi 24. Apr 2024, 21:10 
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Ich kann mich nur Michael anschließen :thumbup: , ich finde deinen Thread sehr interessant . Und besonders bemerkenswert von deinen Bildern, diese Insekten im Flug zu erwischen :hat: .

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 Betreff des Beitrags: Re: Bienen und Beifang über's Jahr
BeitragVerfasst: Do 25. Apr 2024, 17:46 
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Da sind wieder sehr schöne Bilder dabei :thumbup:

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BeitragVerfasst: Mo 29. Apr 2024, 23:19 
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 Anders als geplant, mache ich heute einfach 'mal mit den Fotos von heute weiter 8-).

Die Bienen im April Teil 2 haben ungefähr die vertraute Größe der Honigbienen. Weiter machen möchte ich mit einer viel kleineren Sandbiene, Andrena viridecens. Das Exemplar hier ist ungefähr 7mm groß und damit am oberen Ende der Art. Bei der Größenbestimmung ist es hilfreich, wenn man bei bekannten Maßstäben fotografiert, bei der kleinen Biene hier 1:1. Dadurch kann man auf dem Monitor in der Schärfeebene auf Aufnahmen von der Seite die Größe ausmessen.


Datum: 2024-04-29
Uhrzeit: 15:01:39
#40

Schwarze Sandbienen in ungefähr dieser Größe gibt es viele. Einen Hinweis auf die Art gibt der subtile, grünlich-blaue Glanz von Kopf und Thorax. Den anderen gibt das Verhalten: Bienen sammeln teils sehr flexibel an verschiedensten Pflanzen, so wie alle bisher gezeigten (meiner Erinnerung nach), oder eben spezialisiert auf ganz bestimmte Blütenformen, Gattungen oder sogar einzelne Arten. Andrena viridecens ist spezialisiert auf Veronica-Arten (Ehrenpreis).

Sehr wahrscheinlich unspezialisiert ("polylektisch") ist die auch recht kleine Biene hier im Bärlauch. Zumindest kämpft sie ganz schön mit den Staubblättern, beim Versuch, an den Nektar zu kommen.


Datum: 2024-04-29
Uhrzeit: 14:55:54
#41

Die ebenfalls hübsch metallisch glänzende Biene konnte ich nicht bestimmen - beim Fotografieren mit verfügbaren Licht bei 1:1 sind oft deutlich weniger Details zu erkennen als bei gut mit Blitz ausgeleuchteten Aufnahmen. Ich vermute aber, dass es sich um eine Furchenbiene handelt - Halictus confusus o.ä., die schon ab März unterwegs ist.


Datum: 2024-04-29
Uhrzeit: 14:47:20
#42

Das andere Ende der Größenskala bildet heute eine Hummel. Auch wenn sie nicht zu einer der den größten Arten gehört, ist der Unterschied zu den im gleichen Maßstab abgebildeten Bildern #40 und #41 doch beachtlich.


Datum: 2024-04-29
Uhrzeit: 15:09:19
#43
   
 
 

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Gruß, Jens


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 Betreff des Beitrags: Re: Bienen und Beifang über's Jahr
BeitragVerfasst: Di 30. Apr 2024, 17:51 
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 Betreff des Beitrags: Re: Bienen und Beifang über's Jahr
BeitragVerfasst: Di 30. Apr 2024, 18:47 
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Schön, dass es hier im "Bienen-Kurs" weitergeht! :) Bei der #40 gefallen mir insb. die Farben im Hintergrund, das macht insgesamt ein für mich sehr geschmeidiges Bild. Die (vermutliche) Halictus in #42 wirkt richtig knuffig.

VG Christian

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